Heutzutage gibt es eine fast unzählbare Vielfalt an Produkten zur Haarpflege. Um einer Fehlinvestition vorzubeugen, ist es darum wichtig, die genaue Ursache für die eigenen Haarschäden zu ermitteln. Des Weiteren sollten Betroffene auch kosmetische Haarprodukte zunächst kritisch überprüfen, ehe sie diese auf ihre Haare anwenden, denn nicht immer wird durch die angepriesenen Erzeugnisse die Qualität der Haare nachhaltig gefördert, im Gegenteil. Vielmehr kann eine Fehlbehandlung des eigenen Kopfputzes mit entsprechenden Substanzen oder Gerätschaften die Brüchigkeit der Haare erst hervorrufen, indem sie eine strukturelle Schädigung des Haarschafts, die sogenannte Trichorrhexis nodosa, verursachen.
Ursachenforschung – eine haarige Angelegenheit
Die Gesamtheit schädlicher, äußerer Einflüsse auf die Haarschaftstruktur lässt sich in drei Kategorien unterteilen:
- mechanische Einwirkungen
z.B. falsche Bürstensorte, Gummibänder, Kämmmethode oder Toupiergeräte - chemische Einwirkungen
z.B. aggressive Mittel zum Bleichen, Färben, Tönen oder Waschen der Haare - physikalische Einwirkungen
z.B. starke Hitzeeinwirkung durch Föhnen, Glätteeisen, Sonnen- oder UV-Einstrahlung
Sind äußere Einflüsse auszuschließen, so verhält es sich mit brüchigem Haar meist ähnlich wie mit brüchigen Nägeln und die Ursachen liegen in einer gestörten Bildung des Hornmaterials begründet. Schließlich bestehen Kopfhaare genau wie Fingernägel mm wesentlichen aus Keratin bzw. Hornsubstanz, welche sich in einem festgelegten Zyklus nachbildet. Eine Fehlbildung kann dabei auf folgende Gründe zurück zu führen sein:
Mangelerscheinungen: Ein Vitaminmangel, wie er beispielsweise durch eine unzureichende Nährstoffzufuhr von Calcium, Eisen oder Zink verursacht wird, ist mitunter die häufigste Ursache für brüchiges Haar. Aufgrund der fehlenden Bausteine kommt es zu Störungen bei der Haarneubildung und in Folge zu einer instabilen Haarstruktur. Wird der Nährstoffmangel nicht beseitigt kann es darüber hinaus zu einem Ausfallen der Haare kommen.
Gesundheitszustand: Nach längeren Krankheiten oder bei chronischen Störungen der Immunabwehr befindet sich der Körper in einem geschwächten Zustand. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Nachbildung von Nägeln und Haaren, weshalb brüchige Haare durchaus auf eine Erkrankung schließen lassen. Darüber hinaus können auch seelische oder emotionale Probleme für eine Wachstumsstörung der Haare sorgen.
Schadstoffe: In seltenen Fällen können unter Umständen auch Schadstoffe aus der Umgebung für Schäden an der Haarsubstanz verantwortlich sein. Als Ursache für brüchiges Haar sind es jedoch eher chemische Stoffe, wie sie beispielsweise in Haarfärbemitteln oder besonders aggressiven Haarpflegeprodukten vorkommen. Durch eine stetige Behandlung der Haare mit diesen Substanzen kann es zu einer Austrocknung bzw. Versprödung und somit zu einer erhöhten Brüchigkeit der Haare kommen.
hormonelle Faktoren: Als Folge einer Schwangerschaft oder währen den Wechseljahren klagen vor allem Frauen über hormonell bedingte Haarprobleme. Grund dafür ist ein veränderter bzw. aus dem Gleichgewicht geratener Hormonspiegel, der die Haarneubildung aus dem Gleichgewicht bringt und in manchen Fällen sogar lebenslang bestehen bleiben kann. Eine gezielte Ernährungstherapie kann hier Abhilfe schaffen.
genetisch bedingte Faktoren: Nicht selten ist eine brüchige, spröde oder extrem trockene Haarstruktur auch genetischer Natur. Hier liegen Haarprobleme wortwörtlich in der Familie, lassen sich, wenn auch nur sehr schwer, aber dennoch in den Griff bekommen.
Das Problem bei der Haarwurzel packen
Anhand der Unterschiedlichen Ursachen für brüchige Haare wird ersichtlich, dass für die Ergreifung geeigneter Gegenmaßnahmen der Ursprung des Problems entscheidend ist. Um der Brüchigkeit beizukommen, gibt es deshalb ebenfalls mehrere Lösungsansätze:
- Sorgen Sie im Falle eines Nährstoffmangels für eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß, Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen. Stellen Sie dabei sicher, dass ihr Ernährungskonzept genug der notwendigen Haarbausteine enthält. Hierzu zählen neben Calcium, Eisen und Zink auch die Vitamine A, B, C und H.
- Versuchen Sie, Ihr Immunsystem dauerhaft zu stärken und erhalten Sie sich ihr seelisches Wohlbefinden, um krankheitsbedingten Haarproblemen keine Chance zu geben. Bei chronischen Erkrankungen sind entsprechende Gesundheitsmaßnahmen umso wichtiger, da hier eine dauerhafte Belastung von Körper und Geist vorliegt.
- Vermeiden Sie den übermäßigen Gebrauch allzu aggressiver Haarmittel, wie etwa alkalihaltiger Shampoos, Färbe- und Bleichmittel. Derartige Substanzen zerstören nachweislich die Haarstruktur und können zudem auch einen vorzeitigen Haarausfall begünstigen.
- Entscheiden Sie sich bei Haarpflege- und Reparaturprodukten so gut es geht für Mittel auf pflanzlicher Basis, denn für sehr sensible Haare können chemische Substanzen auch hier einen Verlust der Haarsubstanz bedeuten. Als besonders gut geeignet erwies sich neben Aloe Vera und Kräutershampoos vor allem Kieselerde. Der hohe Silliciumgehalt, welcher in der Kieselerde enthalten ist und auch für die Stabilität von Pflanzenhalmen verantwortlich ist, kann die Qualität des Haarschafts nachhaltig stärken. Dies beweist auch eine Pilotstudie der Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, der zufolge das Spurenelement die Haarqualität um bis zu 13 Prozent verbessert.
- Von voreiligen Hormonbehandlungen zur Bekämpfung brüchiger Haare sollten Sie absehen, denn die künstliche Hormonzufuhr kann den Körperhaushalt durcheinander bringen und schwere Nebenwirkungen zur Folge haben. Lassen Sie sich daher lieber von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin beraten, um mit ihm/ihr medizinische Alternativen zur Stärkung ihrer Haare zu erörtern.