Brennende Brustschmerzen können von Erkrankungen der im Thorax gelegenen Organe, aber auch von harmlosen Muskelverspannungen oder Prellungen des Brustbereiches ausgelöst werden. Für eine erfolgreiche Behandlung ist es daher wichtig, die Ursachen der Beschwerden zu erörtern. Lesen Sie im Folgenden, wie Schmerzen in der Brust entstehen können und bei welchen Symptomen Sie einen Arzt aufsuchen sollten.
Wie entsteht Brennen in der Brust?
Ein Brennen in der Brust deutet gemeinhin auf besondere Reizzustände im Bereich des Brustkorbs in. Um die Ursachen der Beschwerden auszumachen, muss zunächst geklärt werden, welcher Art das Brennen ist. Solange es sich um ein leichtes Brennen im Bereich der Nerven und Muskeln handelt, können ernste Erkrankungen eher unwahrscheinlich. Gesellen sich zu einem harmlosen Brennen aber Brustschmerzen, so sind ärztliche Untersuchungen sehr ratsam.
Unterschieden wird bei brennenden Brustschmerzen zwischen Schmerzen mit kardialer und nicht-kardialer Ursache. Leichtes Brennen in den Muskeln oder Nerven ist dagegen meist auf Verspannungen zurück zu führen. Hier ein kleiner Ursachenüberblick:
körperliche Verspannungen: Bei harmlosen Verspannungen (z.B. durch schlechtes Aufwärmen vor dem Sport oder zu langes Sitzen) der Brustmuskulatur tritt Brennen in der Brust nur bei bestimmten Bewegungen des Oberkörpers auf. Bei schweren Verspannungen, sowie eingeklemmten Rippen und Nerven im Bereich der Brust und Wirbelsäule kann das Brennen dagegen auch bei reglosen Körperhaltungen auftreten und bis in den Brustraum ausstrahlen. Denkbar sind dann auch starke Brustschmerzen oder Schmerzen im Hüftbereich.
Frakturen und Prellungen: Frakturen oder Prellungen der Rippen, des Schlüsselbeines und des Brustbeines machen sich durch brennende bis stechende Schmerzen in der Brust bemerkbar. Die Beschwerden sind oberflächlich und verursachen ein Druckgefühl, das im Falle starker Verletzungen sogar mit Atemnot einhergehen kann.
Herzerkrankungen: Herzerkrankungen äußern sich häufig durch Schmerzen auf der linken Brustseite oder direkt hinter dem Brustbein. Bei stechenden Schmerzen, die nicht in andere Körperteile ausstrahlen, können zum Beispiel auf eine Herzbeutelentzündung (Perikarditis), Herzmuskelentzündung (Myokarditis) oder Angina pectoris hinweisen. Oft treten die Schmerzen unmittelbar nach oder während körperlicher bzw. psychischer Belastung auf. In Ruhe verschwinden sie aber meist vollständig.
Herzinfarkt: Ein Herzinfarkt äußert sich durch besonders starke und tiefe Schmerzen in der Brust, sowie Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche, Blässe, Atemnot, Angstattacken und einer Blaufärbung der Lippen. Die Schmerzen strahlen dabei vor allem in die linke Brust- oder Körperhälfte aus (Arm, Schulter, etc.). Bei diesen Symptomen muss umgehend ein Notarzt verständigt werden! Ein Herzinfarkt kann auch heute noch tödlich enden!
Lungenerkrankungen: Erkrankungen der Lunge zeigen sich durch Brustschmerzen, Atemnot und starken Hustenreiz. Zu den Ursachen zählen diesbezüglich Lungen- und Rippenfellentzündungen, ein Pneumothorax, Lungenembolie und Lungenkrebs. Letztere zeichnen sich neben heftigen Schmerzen in der Brust auch durch Atemnot und blutigen Husten aus.
Sodbrennen: Eine der häufigsten Ursachen für brennende Schmerzen in der Brust ist Sodbrennen. Es handelt sich um eine Verdauungsbeschwerde, bei der Magensäure zurück in die Speiseröhre fliest und diese schädlich angreift. Die Schmerzen verstärken sich erfahrungsgemäß beim Essen oder in liegender Position.
Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes: Bei einer Magenentzündung (Gastritis) treten Beschwerden im Bereich des Oberbauches auf, die gelegentlich bis in die Brust strahlen. Verläuft die Entzündung blutig, so führt dies neben Übelkeit und Erbrechen auch zu einem schwarz-gefärbten Stuhlgang. Harmlos hingegen sind schmerzhafte Blähungen, die durch den Druck einer gesteigerten Gasentwicklung bis zur Brust aufsteigen. Das hier verspürte Brennen ist demnach kein Grund zur Sorge.
Brustschmerzen bei Frauen: Frauen erleben Beschwerden im Bereich der Brust sehr oft. Die Symptome reichen von Spannungsgefühlen über Verhärtungen bis hin zu Brennen und brennenden Schmerzen im Bereich der Brüste. In der Medizin sind diese Beschwerden meist Kennzeichen für das prämenstruelle Syndrom (PMS). Zudem können die genannten Symptome auch in der Schwangerschaft, während der Stillzeit oder Menopause auftreten.
Psychosomatische Ursachen: Psychischer Stress führt häufig zu innerer Unruhe und gesteigerter Nervosität, was eine erhöhte Herz- und Atemfrequenz zur Folge haben kann. Ein beengendes Brustgefühl und brennende Brustschmerzen können in diesem Rahmen sehr leicht entstehen.
Behandlungsmethoden bei Brennen in der Brust
Da brennende Brustschmerzen teilweise auf gefährliche Erkrankungen hinweisen können, ist eine sorgfältige Untersuchung natürlich wichtig. Ultraschall, Röntgen, CTs und EKS bieten hier die besten Optionen für eine schnelle Diagnose. Mögliche Therapieansätze können sich dann wie folgt gestalten:
Ernährungsverhalten ändern</strong – Gegen Sodbrennen hilft der Verzicht auf scharf gewürzte Speisen und säurehaltige Lebensmittel. Ebenso sollten vor der Nachtruhe keine schweren Mahlzeiten eingenommen werden. Tritt Sodbrennen dennoch weiterhin auf, helfen eine aufrechte Sitzposition und das Trinken von gekühlten, fetthaltigen Getränken (z.B. Milch).
Entspannungstherapie – Bei Verspannungen und Muskelschmerzen können Akupunktur und Massagen Abhilfe schaffen. Wärmepflaster mit dem Wirkstoff Capsaicin können die Durchblutung positiv anregen und zu einer Entspannung der verhärteten Muskeln beitragen. Bei lange anhaltenden Beschwerden hilft der Besuch einer Krankengymnastik.
gesunder Lebensstil – Um Erkrankungen der Lunge und des Herz-Kreislaufsystems vorzubeugen, sollten Sie auf den Konsum von Nikotin verzichten. Regelmäßige Bewegung, sowie eine fettarme Ernährung können das Verkalken der Herzgefäße verhindern. Zusätzlich sollten Sie Stress reduzieren und starkes Übergewicht durch Sport abbauen.
sanfte Kräutertees – Gegen Schmerzen im Brustkorb aufgrund von Blähungen hilft ein Tee aus Anis, Koriander, Fenchel und Kümmel. Diese Pflanzen sind blähungshemmend und helfen beim Abbau der überschüssigen Gase. Brennende Schmerzen aufgrund der Magenbeschwerden sollten dann schnell verschwunden sein.
Medikamente – Herzerkrankungen und schwere Erkrankungen des Magens oder der Lunge erfordern normalerweise die Einnahme von Medikamenten. Das Brennen in der Brust, ebenso wie damit verbundene Schmerzen legen sich nämlich erst, wenn die Organfunktionalität stabilisiert wurde. Wie sich die Medikation im Einzelfall gestaltet, müssen Sie individuell mit dem Arzt besprechen.
Brennen in der Brust – Wann zum Arzt?
Ein Brennen in der Brust, ebenso wie brennende Brustschmerzen können, je nach Ausprägung und Lokalisation, auf verschiedene Erkrankungen hinweisen. Einige dieser Krankheitsbilder sind potenziell lebensbedrohlich, wenn sie unerkannt bleiben und nicht schnellstmöglich von einem Arzt behandelt werden. Daher sollten Sie bei brennenden Brustschmerzen umgehend ein Arzt verständigen, wenn…
…Sie anhaltende Schmerzen hinter dem Brustbein oder der linken Brustseite spüren,
…Sie Symptome wie starke Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen beklagen.
…das Brennen in der Brust mit Atemnot, Schwindel oder Blässe einhergeht.
…Zusammen mit dem Brennen Angstattacken, Schweißausbrüche und Fieber auftreten.
…Sie stechende Brustschmerzen oder Herzrhythmusstörungen heimsuchen.
…Sie zusätzlich zum Brennen im Brustkorb blau-gefärbte Lippen an sich beobachten.
…sich starke Brustschmerzen auch in Ruhelage weiterhin bemerkbar machen
Fazit
Brennende Schmerzen in der Brust können durch harmlose Verspannungen aber auch durch ernste Magen-, Lungen- und Herzkrankheiten ausgelöst werden. Sofern das Brennen und die Brustschmerzen also länger anhalten, oder gar außergewöhnlich intensiv erscheinen, suchen Sie bitte einen Arzt auf. Es gibt je nach Ursache zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten bei dieser Art von Schmerzen. Wird diese frühzeitig erkannt, stehen die Therapieprognosen in den meisten Fällen von brennenden Brustschmerzen gut. Jedoch ist gerade bei Beschwerde wie einer Angina pectoris und vor allem bei einem Herzinfarkt Eile geboten!