Ob Leber- oder Altersflecken, Muttermale oder Sommersprossen – sie alle verursachen braune Flecken auf der Haut. Manche davon sind harmlos, andere wiederum könnten auf Hautkrebs hindeuten. Unterschieden wird dabei zwischen gutartigen und bösartigen Hautflecken. Erfahren Sie in unserem Ratgeber, wann braune Flecken auf der Haut gefährlich sind und welche Ursachen sie haben können.
Wie entstehen braune Flecken auf der Haut?
Unsere Hautfarbe wird durch verschiedene Pigmente erzeugt. Für eine braune Hautfarbe sind dabei maßgeblich Melanine verantwortlich. Sie erscheinen entweder gelb-rötlich (Phäomelanin) oder schwarz-bräunlich (Eumelanin) und befinden sich beim Menschen in Augen, Haut und Haaren. Je nach Mischverhältnis der Melanine ergeben sich so verschiedene Hauttypen, wobei im Großen und Ganzen eine gleichmäßige Hautfarbe üblich ist. Kleinere und ‚weiche‘ Farbabweichungen sind aber durchaus normal und weisen auf keine ernstere Erkrankung der Haut hin. Großflächige und scharf vom Hautumfeld abgegrenzte Flecken gelten hingegen als starke Hyperpigmentierung und zeigen häufig ein ernstes Gesundheitsproblem an.
Die Pigmente der Haut werden in hohem Maße vom Sonnenlicht beeinflusst. Bei intensiver Sonneneinstrahlung wird beispielsweise die Produktion der Melanine angeregt, was in erster Linie ursächlich für dunkle Hauttypen ist. Diese schützen gemeinhin besser vor sonnenbedingten Hautschäden, wohingegen helle Haut wesentlich anfälliger für dermale Sonnenschäden ist. Allerdings sind Melanine nicht in jedem Fall für Hautflecken verantwortlich, denn braune Flecken auf der Haut lassen sich wie folgt differenzieren:
Sommersprossen: Sommersprossen haben ihren Namen nicht umsonst. Sie entstehen vor allem bei heller Haut gerne in sonnenreichen Sommermonaten, während sie sich in sonnenarmen Jahreszeiten meist zurückbilden. Verantwortlich ist hier eine erhöhte Produktion der Melanine, welche durch die vermehrte Sonneneinstrahlung angeregt wird. Erfahrungsgemäß tauchen die gesprenkelten Pigmentflecken bei Personen mit erhöhtem Phäomelaninanteil in Haut und Haaren öfter auf. Dies schließt neben blonden und rothaarigen auch Menschen mit Mischhaut im Sinne multikulturellen Erbguts ein.
Sonnenbrand und Sonnenbräune: Natürliche Bräune, wie sie für dunkle Hauttypen üblich ist, basiert auf einer von Natur aus starken Melanineinlagerung innerhalb der Haut. Bei hellen Hauttypen verhindert eine über 200.000 Jahre alte Mutation diese Einlagerung der Melanine, wodurch sich der Schutz vor gefährlicher UV-B-Strahlung deutlich verringert. Lange Sonnenbäder und ausgedehnte Bräunungsaufenthalte im Solarium sind deshalb gerade für Menschen mit heller Haut nicht zu empfehlen. Zwar wirkt die so künstlich gebräunte Haut auf viele attraktiv, doch die Gefahr ernsthafter Hauterkrankungen (z.B. Hautkrebs) durch Sonnenbrände ist nicht zu unterschätzen. Großflächige Bräunungs- und Brandflecken auf der Haut gelten in diesem Zusammenhang oftmals ein erstes Warnsignal.
Altersflecken: Die getupften bis großflächigen Altersflecken sind eine der wenigen Arten von braunen Pigmentflecken, die nicht durch erhöhte Melaninproduktion verursacht werden. Genauer gesagt sind hier Pigmente der Gattung Lipofuszin für die Flecken verantwortlich. Da sich das Pigment mit zunehmendem Alter in der Haut verdichtet, spricht man häufig auch vom sogenannten Alterspigment. Diese Form der fleckigen Haut kann auf lange Sicht die Lebensfähigkeit von Zellen beeinträchtigen, was braune Altersflecken zu einem wichtigen Gegenstand der Altersforschung macht. So fand man beispielsweise heraus, dass Solariumaufenthalte und lange Sonnenbäder bei hellen Hauttypen die Entstehung von Altersflecken begünstigen.
Muttermale: Als Muttermal oder Nävus bezeichnet man eine Reihe von Hautflecken mit unterschiedlicher Ursache. Manche Muttermale entstehen zum Beispiel durch Fehlbildungen der Pigmente (Pigmentnävi). Andere Nävi wie das Feuermal (Naevus flammeus) gehen dagegen aus angeborenen Fehlbildungen der Hautgefäße, -drüsen oder -bindegewebes hervor. Wegen der bestehenden Gefahr von Hautkrebs sollte ein größeres Muttermal grundsätzlich von einem Hautarzt untersucht werden. Nur harmlose Muttermale wie gutartige braune Leber- oder Café-au-lait-Flecken sind unbedenklich.
krankhafte Hautflecken: Allergien, Stoffwechsel- und Hormonstörungen, sowie Organ- und Systemerkrankungen sind ebenfalls dazu in der Lage, braune Flecken auf der Haut zu verursachen. Nicht zuletzt sind auch Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Hautkrebsmelanome keine seltene Ursache für die Flecken. Eine genaue Abklärung durch den Arzt kann Ihnen hier Aufschluss geben.
Behandlung bei braunen Flecken auf der Haut
Solange Ihre braunen Flecken nachweislich harmlos sind, besteht kein Grund zur Sorge. Eine Therapie hat hier lediglich kosmetische Wirkung und kann problemlos privat erfolgen. Bedenkliche Hautflecken, etwa durch Sonnenbrand, sollten hingegen ärztlich behandelt werden, da sie gelegentlich schwerwiegende Folgen (z.B. Hautkrebs) nach sich ziehen. Lesen Sie hierzu nun denkbare Behandlungsschritte:
- Hautflecken optisch in Szene setzen – Sommersprossen und gutartige Muttermale gelten in manchen Kulturen auch als Schönheitsflecken. Insbesondere braune Flecken ober- und unterhalb der Lippe wurden deshalb früher gerne durch Kosmetikstifte farblich hervorgehoben. Heutzutage entwickeln manche sogar eine Vorliebe dafür, ihre braunen Flecken der in Tattoos zu fassen. Wenn Sie Interesse an entsprechenden Verzierungen haben, sollten Sie sich von einem Kosmetiker oder Tattookünstler beraten lassen. Sie werden überrascht sein, was sich mit Sommersprossen und anderen dermalen Flecken künstlerisch alles zaubern lässt.
- Hautflecken abdecken oder entfernen – Nicht jeder findet seine braunen Flecken bzw. Sommersprossen schön. Manch einer hüllt sich ihretwegen gar durchgehend in langärmlige Kleidung und schämt sich für seine fleckigen Hautveränderungen. Auf Dauer ist das aber keine sinnvolle Lösung. Wenn Sie Altersflecken, Sommersprossen und Co. also kaschieren möchten, setzen Sie lieber auf hautton-abgestimmtes Make-up. Bei größeren Flecken ist zudem eine Lasertherapie denkbar. Überlegen Sie sich zuvor aber gut, ob sich die Behandlung wirklich lohnt.
- Haut vor UV-Strahlung schützen – Generell ist bei einer gewissen Anfälligkeit für braune Flecken auf der Haut ein besonderer Sonnenschutz wichtig. Tragen Sie vor einem Sonnenbad und an sonnenreichen Tagen also ausreichende Sonnenschutzmittel auf. Adäquate Kleidung und Kopfbedeckung hat sich ebenfalls bewährt. Ergänzend dazu sollten Sie Ihren Aufenthalt in der Sonne sorgfältig planen. Bräunen Sie Ihre Haut falls gewünscht schrittweise und verbleiben Sie nicht länger als 10 Minuten am Stück im prallen Sonnenlicht, um Hautkrebs und Sonnenbrand vorzubeugen.
- Kräuter gegen Hautflecken – Salben und Naturkosmetika gegen braune Hautflecken beinhalten häufig heilpflanzliche Inhaltsstoffe. Brennnessel, Gänseblümchen, Glaskraut, Salomonsiegel, Petersilie Ringelblume, Rosmarin und Waldbeeren sind hierbei besonders hautfreundlich und lassen fleckige Hautmale manchmal gänzlich verschwinden. Für einen privaten Gebrauch können Sie zwei bis drei Esslöffel der Heilkräuter gemeinsam mit dem Saft einer Zitrone zu einer Breipackung verarbeiten und auf Ihre braunen Flecken auftragen. Bei fünf- bis zehnminütiger Anwendung zweimal täglich wirken die Essenzen regulierend auf Pigmente und Haut. Abzuraten ist jedoch von Arnika, erhöht das Kraut doch nachweislich die Sonnenempfindlichkeit der Haut.
- medikamentöse Behandlung – Bei ernsten Grunderkrankungen, die zu braunen Flecken auf der Haut führen, sind Arzneimittel in der Regel notwendig. Hautkrebs im Speziellen erfordert ggf. eine chemotherapeutische Behandlung. In jedem Fall ist eine Beratung mit dem Hautarzt nahezulegen, da nur Fachmediziner wirklich geeignete Therapiemaßnahmen vorschlagen können.
Braune Hautflecken – Wann zum Arzt?
Eine Untersuchung durch den Arzt wird standardmäßig bei größeren, scharf begrenzten Hautflecken durchgeführt. Es muss unbedingt geklärt werden, ob die braunen Flecken gutartig oder bösartig sind und je nach Diagnose eine geeignete Therapiemethode gefunden werden. Zu Verfügung stehen der modernen Medizin unter anderem fortschrittliche Medikamente, Laser- und Operationsmethoden zur Entfernung des betroffenen Hautgewebes, was gerade bei Hautkrebs Leben retten kann. Eine rechtzeitige Behandlung ist hierbei besonders wichtig, denn je weniger Zeit die bösartigen Flecken haben, desto größer ist der Therapieerfolg.
Fazit
In den meisten Fällen sind braune Flecken auf der Haut harmlos und auf eine besondere, genetische Veranlagung der Hautzellen zurück zu führen. Gelegentlich beeinflussen aber auch Krankheiten und persönliche Fehlbehandlungen der Haut die Entstehung der Hautflecken. Pflegen und schützen Sie Ihre haut daher richtig, um fleckigen Hautstellen entgegen zu wirken. Zur Abklärung möglicher Gesundheitsrisiken ist zudem eine ärztliche Untersuchung der Flecken wichtig.