Der Schreck ist bei vielen Patienten groß, wenn sich im ohnehin schon unangenehmen Durchfall auch noch Blutbeimengungen befinden. Allerdings kann die Ursache durchaus harmloser Natur sein. Ob nun Hämorrhoiden oder Divertikel – blutiger Stuhlgang in Kombination mit Durchfall tritt bei mehr unbedenklichen Gesundheitsbeschwerden auf, als es zunächst den Anschein hat. Allerdings sollte die Symptomatik dennoch in jedem Fall medizinisch untersucht werden, um ernste Erkrankungen auszuschließen. Lesen Sie im Folgenden mehr zum Thema „blutiger Durchfall“ und wie man das Symptom am besten behandelt.
Wie entsteht blutiger Durchfall?
Durchfall an sich kommt meist durch Darmprobleme zustande, bei denen Flüssigkeit gar nicht oder nur unzureichend aus dem Nahrungsbrei entweichen kann, bevor dieser als Stuhl ausgeschieden wird. Da der Wasserentzug maßgeblich im Dickdarm stattfindet, ist der Auslöser des Durchfalls auch meist in diesem Darmabschnitt zu finden. Seltener ist hingegen der Dünndarm oder Analbereich an der Entstehung von Durchfall beteiligt. Geht es nun um Blutbeimengungen im Durchfall, ist der Blutungsherd nicht ganz so leicht einzugrenzen. Sowohl im Dickdarm, als auch im Dünndarm und Analbereich können durch Vorverletzungen Blutungen entstehen, weshalb Durchfallbeschwerden und Rektalbluten nicht zwingend den selben Auslöser haben müssen.
Ereignen sich beispielsweise vorübergehende Verdauungsbeschwerden im Dickdarm zeitgleich mit einem Divertikel-, Proktitis- oder Hämorrhoidenleiden, ist Rektalbluten zwei unterschiedlichen Ursachenquellen geschuldet. Auch eine sehr umfangreiche Darmentzündung (Kolitis) kann den Dickdarm und Dünndarm gemeinsam betreffen. Insgesamt kommen für Rektalbluten in Tateinheit mit Durchfall folgende Ursachen in Frage:
- Hämorrhoiden: Die Schwellkörper zwischen Mast- und Enddarm sind wichtig für das Funktionieren des Stuhlgangs. Verschiedene Ursachen können zu einer Verlagerung und somit zu einem Hämorrhoidalleiden führen. Dieses äußert sich neben Blut im Stuhl unter anderem auch durch Juckreiz, Afterbrennen und schleimigen Ausfluss.
- Magen-Darminfektionen: Bakterien oder Viren, aber auch kontaminierte Lebensmittel können eine Magen-Darminfektion auslösen, die mit blutigem Durchfall einhergeht. Zu den auslösenden bakteriellen Erkrankungen zählt auch Typhus, welche durch das Bakterium Salmonella Thypi ausgelöst wird. Ebenso können Viren wie der Influenzavirus, Bakterien wie Escherichia-Coli-Erreger und Kleinstlebewesen wie Amöben zu einem Magen-Darminfekt führen.
- Kolitis: Der Begriff Kolitis beschreibt eine Reihe entzündlicher Darm Erkrankungen, von denen Colitis ulcerosa, Morbus Crohn und Proktitis wohl die bekanntesten stellen. Morbus Crohn kann hierbei in allen Bereichen des Verdauungstraktes auftreten, befällt jedoch überwiegend das Ende des Dünndarms oder den oberen Teil des Dickdarms. Colitis ulcerosa liegt hingegen meist nicht im Dünndarm, sondern ausschließlich im Dickdarm lokalisiert. Die Proktitis wiederum bezeichnet eine Entzündung des Enddarms. Kennzeichnend viele Formen der Kolitis ist eine Entzündung der Darmwand bzw. Darmschleimhaut, sowie blutige Durchfälle, krampfartige Bauchschmerzen und die Entstehung von Geschwüren bei ausbleibender Behandlung.
- Divertikel: Besonders bei älteren Menschen treten Divertikel häufig auf. Die Ausstülpungen der Darmschleimhaut, oft an durchlässigen Stellen, bereiten zunächst meist keine Komplikationen. Sobald sich die Divertikel jedoch entzünden, kann das zu Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen führen. Ferner sind auch lebensbedrohliche Komplikationen wie zum Beispiel ein Darmdurchbruch, Einblutungen in den Darm oder Darmverengungen möglich.
- Darmpolypen und Darmkrebs: Gutartige Schleimhautgeschwulste in Form von Darmpolypen zu Beginn meist harmlos und sorgen nur selten für auffällige Symptome. Im späteren Verlauf können sich aus den Geschwulsten allerdings Darmkarzinome entwickeln. Bei Frauen ist Darmkrebs in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung überhaupt, bei Männern die dritthäufigste. Der bösartige Tumor, der vorwiegend im Dickdarm oder im Mastdarm entsteht, entwickelt sich häufig nur sehr langsam und über Jahre hinweg aus anfangs gutartigen Darmpolypen.
Behandlung bei blutigem Durchfall
Bei der Untersuchung von blutigem Durchfall ordnen Ärzte für gewöhnlich zunächst eine Stuhlprobe an, um die Blutungsquelle anhand der Blutfärbung zu ermitteln. Rote Blutbeimengungen deuten diesbezüglich darauf hin, dass das Blut noch frisch ist und damit aus Rektalnahen Darmbereichen stammt. Neben der Stuhlprobenuntersuchung wird der Arzt ferner den Bauch abtasten und mit einem Stethoskop abhören. Darüber hinaus liefern bildgebende Verfahren wie die Magenspiegelung (Gastroskopie), Darmspiegelung (Koloskopie), Röntgenaufnahmen und Szintigrafien wichtige Erkenntnisse über die Krankheitsursache.
Die Therapie bei durchfallbasiertem Rektalbluten richtet sich natürlich nach der jeweiligen Diagnose. Je nach Befund stehen Ihnen verschiedene Behandlungsmethoden und Möglichkeiten der Vorbeugung weiteren Rektalblutens zur Verfügung:
- Medikamente – Bei bakteriellen und viralen Infektionen, wie auch chronischen Erkrankungen des Darmtraktes ist eine medikamentöse Therapie zumeist unverzichtbar. Denkbar sind zum Beispiel Präparate wie Mesalazin, Sulfasalazin, Azathioprin, Ciprofloxacin und Inflicimab bei schweren Darmentzündungen. Geht es um die Behandlung von Darmkrebs muss auf Zytostatika gesetzt werden. Hämorrhoiden wiederum lassen sich mit speziellen Salben, Zäpfchen und Hämorrhoidalia wie Diosmin und Rutin behandeln. Letztere enthalten wertvolle Flavonoide, die als sehr wirksam gegen Hämorrhoidenleiden gelten.
- Operation – Operative Darmpolypen und Divertikel, ebenso wie Darmkrebs und Darmentzündungen im fortgeschrittenen Stadium, machen einen operativen Eingriff häufig alternativlos. Von der Entfernung der Wucherungen mittels einer Darmschlinge bis hin zur Resektion erkrankter Darmabschnitte sind hier viele chirurgische Maßnahmen denkbar.
- Heilkräuter, Homöopathie – Die Natur hält viele hilfreiche Mittel gegen Beschwerden im Magen-Darmtrakt bereit. Heilkräuter wie Kamille, Salbei, Schafgarbe, Hamamelis oder Arnika wirken sich hierbei besonders wohltuend aus. Neben Tee aus den entsprechenden Pflanzen sind auch homöopathische Mittel aus ihren Extrakten erhältlich. Ein spezieller Tipp bei chronischen Darmentzündungen und Darmkrebs ist zudem Gerstengrassaft. Dieser ist nicht nur leicht bekömmlich, sondern wirkt auch krebszellenhemmend und entzündungslindernd auf die geplagten Magenabschnitte.
- darmfreundliche Lebensweise – Eine ballaststoffreiche und fleischarme Ernährung schonen den Verdauungstrakt bei Darmerkrankungen enorm. Bei Darmentzündungen sollen vor allem Bananen, schwarzer Tee und Bitterschokolade den Heilungsverlauf unterstützen. Ebenso ist der Verzicht auf Nikotin und zu viel Alkohol angeraten. Ergänzend tragen auch Bewegung und eine ausreichende dazu bei, die Erkrankung einzudämmen.
Blutiger Durchfall – Wann zum Arzt?
Blutiger Durchfall sollte unter allen Umständen von einem Arzt ein Augenschein genommen werden. Auch wenn Ursachen wie Divertikel, Darmpolypen und Hämorrhoiden gemeinhin unbedenklich sind, besteht daneben doch auch die Gefahr einer ernsthaften Erkrankung. Eine Abklärung ist darum unbedingt erforderlich.
Fazit
Wenngleich viele Ursachen für blutigen Durchfall harmlos sind, kann nur eine ärztliche Untersuchung Gewissheit darüber bringen. Die Ansätze zur Behandlung sind solchen Fällen vielfältig. Sofern Darmerkrankungen für Blutung und Durchfall verantwortlich sind, verschreiben Ärzte meist wirksame Präparate oder ordnen einen operativen Eingriff an, um das Darmleiden zu beenden. Liegt die Beschwerdeursache im Analbereich, helfen auch Zäpfchen und Salben. In jedem Fall sollten Sie bei blutigem Durchfall aber eine spezielle Ernährung in Erwägung ziehen und die Therapie ggf. durch heilsame Kräuter unterstützen, um den Heilungsverlauf zu beschleunigen.