Rund 50 % aller Todesfälle innerhalb Deutschlands sind auf eine Erkrankung oder das Versagen des Herzens bzw. der Herzgefäße zurück zu führen. Erste Vorboten tun sich diesbezüglich meist schon Jahre vor dem Tod auf, etwa durch eine arterielle Hypertonie (Bluthochdruck). Manifestieren kann sich diese im Laufe des Lebens auf verschiedene Art und Weise, geht aber stets mit einem oder mehreren typischen Symptomen einher:
- beklemmendes / stechendes Gefühl in der Herzgegend (Angina Pectoris)
- Herzinfarkt oder Schlaganfall (Gehirninfarkt)
- Herz- und/oder Kreislaufprobleme
- Nierenversagen
- Schwindel
- Sehstörungen
- Übelkeit
- verringerte Belastbarkeit des Patienten
- Ohrensausen
- Nasenbluten
Wann wird von Bluthochdruck gesprochen?
Um eine Hypertonie als Diagnose festzustellen, muss der Arzt natürlich zunächst den Blutdruck messen. Dabei wird der Gefäßdruck in der Einheit „Milimeter Quecksilbersäule“ (mmHg) gemessen. Werte von 140 zu 90 mmHg geben dabei je nach Lebenssituation und alter durchaus Grund zur Sorge und können auf Dauer zu Schäden für die eigene Gesundheit führen. Natürlich reicht dabei eine Momentaufnahme oftmals nicht, weshalb häufig 24-Stunden-Messungen vorgenommen werden, um Gewissheit zu bekommen.
Mögliche Ursachen für Bluthochdruck
Als Bluthochdruck definiert sich also eine in der Regel chronische Abweichung von den Blutdrucknormalwerten, das heißt, der Druck innerhalb der Gefäßwende ist dauerhaft überdurchschnittlich hoch und bedeutet deshalb eine Gefahr für die Herzfunktionalität. In vielen Fällen wird der riskante Hochdruck durch eine (oder mehrere) der folgenden Ursachen ausgelöst:
altersbedingter Funktionsverlust: Die Elastizität und Funktionalität der Arterien kann im Alter stark nachlassen. Aus diesem Grund steigt die Bluthochdruckgefahr bei Menschen ab 50 Jahren deutlich an.
Erkrankungen: Auch altersbedingte Arterienverkalkung kann Auslöser für Bluthochdruck (sekundäre Hypertonie) sein. Gemeinsam mit anderen krankheitsbedingten Blutdruckerhöhungen (z.B. durch Diabetes Typ 2) zählt Arteriosklerose deshalb zu den Hauptursachen einer mittelschweren bis sehr schweren Hypertonie. Gerade bei Diabetes werden häfig die Nieren in Mitleidenschaft gezogen, die wiederum eine wichtige Funktion bei der Regulation des Blutdrucks aufweisen. Hier weitere Erkrankungen, die eine Hypertonie auslösen können:
- Schilddrüsenüberfunktion
- Tumoren der Nebenniere
- Schalfapnoe
Themenwelt: Bluthochdruck
falsche Ernährung: Zu fettes oder nährstoffarmes Essen führt nicht selten zu Gefäßverengungen und Problemen im Bereich der Muskelfunktionalität. Hierdurch ergeben sich nicht nur Durchblutungsstörungen, sondern ebenso eine unnatürlich hohe Pumpaktivität des Herzmuskels und als Folge dessen ein hoher Blutdruck. In der Fachwelt wird zudem diskutiert, inwiefern sich der Salzverbrauch sich auf den Blutdruck auswirkt, doch sind die genauen Fakten hier nach wie vor umstritten. Ärzte und Fachleute empfehlen jedoch trotzdem, täglich nicht mehr als 6 Gramm Kochsalz zu sich zu nehmen, das dies bei Patienten mit hohem BLutdruck sehr häufig zu einer Verbesserung führt.
Übergewicht: Starkes Übergewicht ist einer der Hauptgründe für Hypertonie. Laut der großen INTERHEART-Studie (2004) mit Teilnehmern aus 52 Ländern hat vor allem das Bauchfett einen großen Einfluss auf den Blutdruck. So kann beispielsweise eine Gewichtsabnahme von 10 kg den systolischen Blutdruck ca. um 15 mmHg und den diastolischen Wert um 8 bis 10 mmHg senken. Dies wirkt sich natürlich auch positiv auf das Herz und andere Organe aus.
Mangel an Bewegung: Konditionsprobleme gehen oftmals mit Übergewicht einher, können aber auch durch zu wenig Sport oder ständiges Sitzen während der Arbeit begünstigt sein. Unabhängig vom Auslöser des Bewegungsmangels kommt somit auch er für Bluthochdruckprobleme in Frage.
Nikotin- und Alkoholkonsum: Unter den Faktoren, welche die Nerven- und Arterienfunktionalität immens zu stören vermögen, befinden sich auch Rauschmittel. Ihre Wirkung auf Nerven und Gefäße sind teils recht tiefgreifend und beeinträchtigen daher ebenfalls den reibungslosen Durchblutungsablauf. Rauchen und übermäßiger Genuss von Alkohol sind für den Blutdruck äußerst schädlich und stellen zudem ein vermeidbares Risiko dar.
situationsbedingte und genetische Faktoren: Manchmal ist ein hoher Blutdruck auch durchaus erblich bedingt. Entweder ist es eine gewisse Veranlagung zu Bluthochdruck oder aber eine persönliche Eigenschaft, wie etwa cholerische Tendenzen, die hierbei Abweichungen vom normalen Blutdruckwert begünstigt. In diesem Zusammenhang sei auch der Faktor Stress erwähnt, der bei lang anhaltenden Hypertonien als Ursache nicht unterschätzt werden sollte. In punkto Stress ist jedoch zu bemerken, dass die Kausalität zum Bluthochdruck nicht genau feststeht. So wurden in Studien besonders häufig psychologische Belastungen sowie Stress am Arbeitsplatz in Verbindung mit Bluthochdruck beobachtet. Ob jedoch die Hypertonie Folge des Stresses ist oder Menschen mit hohem Blutdruck empfindlicher auf Hektik reagieren, konnte bisher noch nicht vollständig erforscht werden.
So gehen Sie effizient gegen Bluthochdruck vor – Möglichkeiten der Therapie
Wichtig für die Anwendung einer geeigneten Gegenmaßnahme ist zunächst eine gezielte Ursachenforschung, denn erst wenn der Grund für den Bluthochdruck ermittelt ist, kann eine sinnvolle Therapie einsetzen. Ferner kommt es natürlich auch darauf an, in welcher gesundheitlichen Verfassung sich die Patienten sich generell befinden.
- Sollte der Bluthochdruck einem hohen Alter geschuldet sein, so kann ein spezielles Muskeltraining möglicherweise für bessere Elastizität sorgen. In der Regel muss hier aber zusätzlich mit medikamentöser Behandlung gerechnet werden, um die Werte nachhaltig zu verbessern.
- Konnte eine Vorerkrankung als Ursache für den hohen Blutdruck festgestellt werden, gilt es, den Druckausgleich im Rahmen der Krankheitsbehandlung herzustellen. Explizite Vorgehensmaßnahmen können dabei ausschließlich vom behandelnden Arzt und unter Berücksichtigung des individuellen Krankheitsverlaufes eines Patienten getroffen werden. Oft werden hierbei jedoch Medikamente wie Betablocker oder ACE-Hemmer eingesetzt.
- Ein Aspekt, den Betroffene hingegen weitestgehend selbst in der Hand haben, ist ihre Lebensführung. Durch eine ausgewogene Ernährung mit genügend, für die Herzfunktionalität unerlässlichen Nährstoffen (z.B. Magnesium), sowie regelmäßige Bewegungseinheiten können Sie hier vieles bewirken und sich sogar präventiv vor hohem Blutdruck im Alter schützen. Damit wird natürlich auch das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall gesenkt.
- Vermeiden Sie einen übermäßigen Konsum von Alkohol und Zigaretten, um eine lange Funktionalität ihrer Gefäße zu gewährleisten. Auch der Rest ihres Körpers wird ihnen diesen Verzicht durch ein besseres Wohlbefinden und eine robustere Gesundheit danken.
- Versuchen Sie, stressige Situationen, chronische Wutausbrüche und sonstige Arten nervlicher Belastung so weit es geht zu reduzieren. Es gibt viele interessante Entspannungsangebote in der Bewegungs- aber auch in der alternativen Heiltherapie, die Ihnen helfen können, psychosomatisch begründeten Bluthochdruck zu regulieren. Nehmen Sie diese Angebote unbedingt wahr, sofern sich ihnen die Möglichkeit bietet.