Plagt Sie gelegentlich der Geschmack von Blut im Mund? Gehen die Beschwerden vielleicht sogar mit Husten oder blutigem Auswurf einher? Die genaue Abklärung etwaiger Begleitsymptome hat bei Blutgeschmack im Mund oberste Priorität, denn diese entscheiden darüber, ob es sich bei den Geschmacksveränderungen um eine harmlose Angelegenheit oder ein ernst zu nehmendes Gesundheitsproblem handelt. Lesen Sie im folgenden Beitrag mehr dazu.
Wie entsteht ein Blutgeschmack im Mund?
Wenn der Mund nach Blut schmeckt, ist damit häufig ein metallisches bis eisenhaltiges Aroma verbunden. Nicht ohne Grund, denn zur Blutbildung unseres Körpers ist ein gesunder Eisenstoffwechsel unerlässlich. Ein unausgeglichener bzw. zu hoher Eisenwert im Blut kann Blutgeschmack im Mund also fördern.
Als Ursache ebenfalls nicht auszuschließen sind Krankheiten. Insbesondere Husten und ein belegter Hals deuten dabei gerne auf eine Grippe oder Erkältung hin. Sofern der Husten aber mit Blutbeimengungen verbunden ist, erhärtet sich ein Verdacht auf Lungenkrebs. Symptome wie Fieber, Übelkeit oder Kreislaufprobleme sind ebenfalls denkbar.
Krankheiten und erhöhte Eisenwerte decken die möglichen Ursachen für blutigen Geschmack im Mund nicht vollständig ab. Zu einer besonderen Risikogruppe gehören daneben beispielsweise Frauen. Sie zeigen in außergewöhnlichen Lebensphasen wie der Schwangerschaft eine besondere Anfälligkeit für Geschmacksveränderungen, darunter auch Blutgeschmack im Mund. Einen weiteren Sonderfall bildet die sogenannte Dysgeusie. Darunter versteht man alle Formen von Geschmacksstörungen, die aufgrund geschädigter oder funktionsbeeinträchtigter Geschmacksknospen, Geschmacksnerven oder Geschmacksbahnen entstanden sind.
Angesichts all dieser möglichen Gründe ist es ratsam, einen Expertenrat einzuholen, wenn Sie die Ursachen für die blutige Geschmacksnote in Ihrem Mund ergründen wollen. Denkbar sind dabei folgende Szenarien:
- metallischer Geschmack im Mund durch eisenhaltige Ernährung
(z.B. Fleisch, Weizenkleie oder Getreide) - Blutgeschmack im Mund durch Zahn- und Zahnfleischerkrankungen
(z.B. Parodontitis oder Gingivitis) - Blutgeschmack im Mund durch metallischen Zahnersatz
(z.B. Zahnbrücken, Zahnprothesen oder Zahnimplantate) - metallischer Geschmack im Mund durch hormonelle Einflüsse
(z.B. Menstruation, Schwangerschaft oder Menopause) - metallischer Geschmack im Mund durch Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel
(z.B. Vitamin-, Kalzium und Eisenpräparate, Narkosemittel oder Arzneimittel gegen Husten) - Blutgeschmack im Mund durch innere Wunden
(z.B. Magen-Darm-Blutungen oder eine Blutung wegen Zahnfleischentzündung) - metallischer Geschmack im Mund durch orale Infektionen
(z.B. bronchiale Infekte oder Pilzvergiftungen im Mund) - Blutgeschmack im Mund durch andere Krankheiten
(z.B. Dysgeusie, Diabetes, Lungenkrebs oder Nierensteine) - Blutgeschmack im Mund durch sonstige Ursachen
(z.B. körperl. Verausgabung, Alkoholmissbrauch, Chemotherapie oder metallische Vergiftungen)
Behandlung bei blutigem Geschmack im Mund
Ein zielführendes Vorgehen ist von enormer Wichtigkeit bei der Behandlung von blutigem Geschmack im Mund. Aus diesem Grund hier eine kleine Hilfestellung:
- Grundkrankheit behandeln – Wenn der blutige Geschmack in Ihrem Mund zusammen mit Husten, Fieber, einer Blutung oder anderen Symptomen auftaucht, ist wahrscheinlich eine Grunderkrankung für die Geschmacksveränderung verantwortlich. Die Beschwerden werden demnach erst verschwinden, wenn Sie sich um eine ursachenorientierte Therapie bemühen. Ein Expertenrat Ihres Arztes kann hier sicher weiter helfen, um geeignete Behandlungswege zu finden.
- ein keimfreier Mund ist wichtig – Legen Sie Wert auf eine richtige Zahnpflege, denn dadurch können Sie nicht nur unangenehmen Geschmäckern, sondern auch Erkrankungen des Mundraums erfolgreich entgegen wirken. Wichtig ist, auch die Zunge einer ausreichenden Reinigung (bspw. mit einem Zungenspatel) zu unterziehen. Auf ihr tummeln sich bisweilen zahlreiche Essensrückstände, die unangenehme Geschmäcker und Krankheiten im Mund provozieren. Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag zum Thema ‚Metallischer Geschmack auf der Zunge‚.
- Zahnersatz prüfen – Blutiger Geschmack im Mund, sofern er ohne Begleitsymptome wie Hustenreiz oder Fieber auftritt, kann auch von einem metallischen Zahnersatz herrühren. Hier lassen sich die Geschmacksveränderungen nur durch eine Entfernung des Zahnersatzes beheben. Alternativen bietet Zahnersatz aus Kunststoff und Keramik, der sich erfahrungsgemäß völlig geschmacksneutral ins Mundmilieu einfügen.
- besonderer Eisenbedarf des weiblichen Körpers – Der tägliche Eisenbedarf einer Frau ist gut ein Drittel höher als der eines Mannes. Während der Menstruation, ebenso wie in der Schwangerschaft, erhöht sich der Bedarf sogar noch um bis zu 50 %, was für metallische bis blutige Geschmäcker im Mundraum sorgen kann. Des Weiteren können hormonelle Einflüsse während der Schwangerschaft oder Menopause für eine veränderte Geschmackswahrnehmung sorgen. Auf Ihre tägliche Eisenzufuhr verzichten sollten Sie hier allerdings nicht, im Gegenteil. Essen Sie ausreichend eisenhaltige Lebensmittel, um ihren erhöhten Eisenbedarf zu decken, auch wenn der metallisch-blutige Geschmack für eine Weile anhält. Geeignete Lebensmittel sind vor allem frische, eisenhaltige Kräuter wie Basilikum, Hirse- und Weizenkleieprodukte. Von Bohnen sollten Sie als Schwangere absehen. Zwar enthalten auch sie viel Eisen, führen während der Schwangerschaft jedoch häufig zu unangenehmen Blähungen.
- Arznei- und Rauschmittelsubstanzen meiden – Ob Alkohol, Drogen oder bestimmte Medikamente gegen Grippe und Husten. Vielen von ihnen ist gemeinsam, dass sie metallische Geschmacksnoten im Mund verursachen können. Überprüfen Sie deshalb, ob nicht vielleicht ein Präparatwechsel den Geschmack von Blut in Ihrem Mund lindert. Von Alkohol und Drogen ist bei entsprechenden Geschmacksveränderungen Abstand zu halten. Ebenso rät sich, Nahrungsergänzungsmittel und Co. mit Vorsicht zu genießen.
- bei blutigem Auswurf und Husten nicht rauchen – Oft wird vergessen, dass blutiger Geschmack in Kombination mit blutigem Husten auf Lungenkrebs hindeuten kann. Ein sofortiger Rauchstopp ist diesbezüglich zwingend erforderlich, um zu verhindern, dass Husten und Geschmacksveränderungen ein schlimmes Ende nehmen.
Blutiger Geschmack im Mund – Wann zum Arzt?
Sollten sich zu Ihrem Blutgeschmack Symptome wie Hustenreiz oder Fieber gesellen, ist eine krankheitsbedingte Ursache sehr wahrscheinlich. In diesem Fall dürfen Sie einen Arztbesuch nicht zu lange aufschieben, denn Infektionen, Vergiftungen und Stoffwechselkrankheiten sind hier nicht auszuschließen. Eine medikamentöse Behandlung der Grundkrankheit, Husten- und Fiebersymptome ist dabei manchmal die einzige Therapiemöglichkeit.
Besonders gefährlich ist der blutige Geschmack im Mund auch, wenn Sie Blut husten oder blutige Beimengungen im Speichel erkennbar werden. Tumorkrankheiten wie Lungenkrebs sind dann sehr wahrscheinlich und machen einen sofortigen Besuch beim Arzt zur höchsten Priorität.
Fazit
Der Geschmack von Blut im Mund kann ein harmloses Anzeichen für vorübergehende Geschmacksveränderungen sein. Diese steht speziell bei Frauen häufig mit einer Schwangerschaft in Verbindung. Daneben sind auch ein veränderter Eisenstoffwechsel, sowie ernsthafte Krankheiten als Ursache für den Blutgeschmack denkbar. Husten ist dabei ein verlässliches Indiz für eine Erkrankung oder Infektion. Ein Expertenrat des zuständigen Arztes zur Findung geeigneter Therapiemethoden ist in diesem Fall sehr empfehlenswert.