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Es ist kein Geheimnis, dass eine falsche Ernährung den Blutdruck in die Höhe treibt. Allerdings gibt es auch zahlreiche Lebensmittel, die Bluthochdruck senken können. Sie sind für eine erfolgreiche Therapie, aber auch zur Prävention gegen Hypertonie unerlässlich, da sie Herz und Gefäße stärken und so deren Funktionalität verbessern. Darüber hinaus wird vielen Nahrungsmitteln eine positive Wirkung auf unerwünschte Begleiterscheinungen von Bluthochdruckmedikamenten nachgesagt. Erfahren Sie im Folgenden, welche Lebensmittel bei hohem Blutdruck besonders gute Dienste leisten und dabei helfen, diesen zu senken.
Was ist hoher Blutdruck?
Der Druck, dem das Blut innerhalb der Gefäße unterliegt, wird üblicherweise in der Einheit mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) gemessen. Dabei unterscheiden Mediziner zwischen dem systolischen und dem diastolischen Wert. Der systolische Wert bezeichnet den Maximaldruck, den das Herz im Moment der Kontraktion durch die Blutausströmung verursacht, während der diastolische Druck den Minimalwert in der Erschlaffungsphase des Herzmuskels anzeigt. Während sich die Werte bei körperlicher Anstrengung auf natürliche Weise erhöhen, fallen sie bei gesunden Menschen im Ruhezustand wieder in den Normbereich zurück. Geschieht dies nicht, sprechen Fachleute von Hypertonie (=Bluthochdruck). Sind die Werte für den Blutdruck dauerhaft erhöht, kann dies das Risiko für einen Schlaganfall oder auch Herzerkrankungen deutlich erhöhen.
Welche Werte sind normal?
Als normal sehen Fachleute aktuell einen Blutdruck bis zu den Werten von 139/89 mmHg an – Idealwerte befinden sich allerdings um 120/80 mmHg. Ein erhöhter Blutdruck liegt ab 140/80 mmHg vor und stellt für sich genommen keine Krankheit dar. Er bildet jedoch einen entscheidenden Risikofaktor für Arteriosklerose, Herzinfarkte und Schlaganfälle, insbesondere dann, wenn zusätzlich weitere Blutwerte, z.B. das Cholesterin, den Normbereich überschreiten. Darüber hinaus können auch Nierenerkrankungen oder Augenschäden die Folge einer Hypertonie sein. Zur Kontrolle des Blutdrucks verwenden Mediziner zumeist Blutdruckmanschetten, die um den Oberarm gelegt werden. Für den Hausgebrauch sind zudem Blutdruckmessgeräte erhältlich, die eine bequeme Messung am Handgelenk ermöglichen. Sie möchten mehr über Blutruckwerte erfahren? Unser Ratgeber bieten Ihnen umfassende Informationen.
Blutdruckmessung: Am Oberarm erzeugt sie die präzisesten Werte, Quelle: @ geraldoswald62 / pixabay.com
Wie senken Lebensmittel den Blutdruck?
Die Inhaltsstoffe bestimmter Lebensmittel wirken sich günstig auf die Funktion der Zellen in der Gefäßwand aus. Dabei beeinflussen sie sowohl die Endothelzellen, welche die Blutgefäße in einer dünnen Schicht innerlich auskleiden, als auch die Muskelzellen, die die Gefäßkontraktion verursachen. Während Wissenschaftler einige Mechanismen, mit denen Lebensmittel auf die Gefäßwand einwirken, genau erforscht haben, bleiben andere bislang im Dunkeln. So ist etwa erwiesen, dass Omega-3-Fette Zellkanäle aktivieren, die muskelentspannendes Kalium in die Gefäßzellen schleusen. Wie genau die Flavonoide im Hibiskus den Blutdruck beeinflussen, konnten Forscher dagegen noch nicht bestimmen. Für Sie als Anwender sind die molekularen Mechanismen natürlich zweitrangig. Wichtig ist, ob ein Lebensmittel seinen blutdrucksenkenden Effekt innerhalb von klinischen Studien beweisen konnte.
Blutdrucksenkende Lebensmittel im Überblick
Zahlreiche medizinische Studien beschäftigten sich in der Vergangenheit damit, welche Wirkung blutdrucksenkende Lebensmittel auf den Organismus haben. Dabei stellte sich heraus, dass insbesondere Obst und Gemüse mit einem hohen Anteil an Kalium, Nitrat, sowie antioxidativen Pflanzenstoffen ideale Hausmittel gegen hohen Blutdruck sind. Hier die wichtigsten Studienergebnisse im Überblick:
In vielen Lebensmitteln sind Inhaltsstoffe enthalten, die sich positiv auf einen erhöhten Blutdruck auswirken können. Quelle: Gesundheits-Fakten.de
- Bananen
Forschungsergebnisse des Kasturba Medical College in Indien belegen, dass der Verzehr von zwei Bananen täglich über einen Zeitraum von 1 Woche den Blutdruck um bis zu 10 Prozent senken kann. Der hohe Kaliumgehalt in Bananen trägt effektiv zur Flüssigkeitsbalance des menschlichen Körpers bei. Ebenso lässt sich der Blutfluss durch entsprechende Kaliumzufuhr regulieren, weshalb Bananen ein gutes Hausmittel zur Senkung der Blutdruckwerte darstellen. Untersuchungen der Harvard Medical School ergaben sogar, dass die Wirkung des in Bananen enthaltenen Kaliumnitrats bei Bluthochdruck effizienter ist als kaliumchloridhaltige Nahrungsergänzungsmittel. Planen Sie also lieber eine tägliche Bananenration in Ihre Ernährung ein anstatt auf künstliche Ergänzungspräparate gegen hohen Blutdruck zurück zu greifen.
- Kiwis
Nach Angaben der American Heart Association reichen drei Kiwis pro Tag völlig aus, um den Blutdruck zu senken. In der Universitätsklinik von Oslo fand man zudem heraus, dass die positive Wirkung von Kiwis auf Bluthochdruck stärker ist, als eine vergleichbare Menge Äpfel. Grund hierfür sind vor allem Antioxidantien wie Lutein und Aminosäuren in Form von Arginin. Beide Inhaltsstoffe sind in tropischen Früchten sehr reichhaltig vorhanden und besitzen ein ungeahntes Maß an blutdrucksenkenden, sowie gefäßerweiternden Eigenschaften. Bedenken Sie vor einem Kauf aber, dass Kiwis Südfrüchte sind und nur nach Saison im reifen Zustand eingekauft werden sollten. In unreifen Früchten sind blutdrucksenkende Inhaltsstoffe meist nur mäßig ausgebildet, weshalb sich ‘Winterkiwis’ nicht als Hausmittel gegen Hypertonie eignen.
- Kakao
Schokolade mit hohem Kakaoanteil ist eine reiche Quelle für blutdrucksenkende Flavanole Quelle: © rdnzl – Fotolia.com
Erst kürzlich entdeckte die australische Forscherin Karin Ried von der Universität in Melbourne beim Vergleich mehrerer Kurzzeitstudien, dass der regelmäßige Verzehr von natürlichen Kakaoprodukten den Blutdruck binnen weniger Wochen durchschnittlich um bis zu 3 mmHg senken kann1.
Bekannt ist die herz- und gefäßschützende Wirkung von Kakao jedoch schon seit dem 18. Jahrhundert. Es sind in erster Linie Flavanole und Phenole, die Kakaoprodukten ihre blutdrucksenkende Wirkung verleihen. Insbesondere Flavan-3-ol und Katechin wirken sich diesbezüglich lindernd auf Bluthochdruck aus. Allerdings sind nur hochwertige Kakaoprodukte aus Zartbitterschokolade als Hausmittel gegen hohen Blutdruck geeignet. Von weißer und Vollmilchschokolade sollten Sie hier definitiv absehen, da die Schokoladensorten einen enormen Zuckergehalt aufweisen. Das blutdrucksenkende Flavanol ist in den beiden Kakaosorten hingegen kaum bis gar nicht vorhanden.
- Kartoffeln
Phenole, Kalium und Antioxidantien finden sich nicht nur in tropischen Früchten wie Bananen, Kiwis und Kakao. Auch die hierzulande beheimatete Kartoffel besitzt einen reichen Vorrat der blutdrucksenkenden Inhaltsstoffe. Daneben enthält die Kartoffel sogenannte Carotinoide. Hinter dem Begriff verbirgt sich ein Pflanzenfarbstoff, der zahlreichen Gemüsesorten ihre Färbung verleiht und einen hohen Gesundheitswert für Herz, Blut und Gefäße hat. Aus diesem Grund raten amerikanische Forscher bei hohem Blutdruck vor allem zu farbintensiven roten und blauen Kartoffelsorten. Diese sollten während der Zubereitung nicht unter großer Hitze zerkocht werden, damit so viele blutdrucksenkende Inhaltsstoffe wie möglich den Garprozess überstehen.
- Knoblauch
Auch im Bereich der Gewürzzutaten gibt es eine Menge nützliche Blutdrucksenker. Immer wieder empfohlen werden Bärlauch, Brennnessel, Chili, Lavendel, Petersilie und Sellerie. Der unangefochtene Spitzenreiter unter den blutdrucksenkenden Gewürzen ist allerdings Knoblauch. Bereits seit der Antike wird er erfolgreich gegen Herz- und Gefäßkrankheiten eingesetzt. Inzwischen belegen auch zahlreiche Gesundheitsstudien die blutdrucksenkende Wirkung der würzigen Knolle2. So konnten amerikanische Forscher beispielsweise knoblaucheigene Pflanzenstoffe wie Allicin nachweisen, die im menschlichen Körper zu Schwefelwasserstoff, einem blutverdünnenden und gefäßerweiternden Botenstoff umgewandelt werden. Damit Knoblauch seine Wirkung aber optimal entfalten kann, sollten Sie das Gewürz bei der Zubereitung nicht nur zerkleinern, sondern zusätzlich zerdrücken, um die Inhaltsstoffe freizusetzen.
- Naturreis
Es gibt einen Grund dafür, weshalb Japaner seltener an Bluthochdruck und koronarer Herzkrankheit leiden als andere Bewohner der Erde. Wie Forscher der Universität Philadelphia entdeckten, besitzen viele japanische Reissorten eine natürliche Aleuronschicht, die den Stärkekern der Reiskörner umhüllt. Täglich konsumiert, vermag es das Aleuron im Naturreis, bluthochdruckfördernde Gewebshormone wie Angiotensin II zuverlässig zu hemmen. Leider wird herkömmlicher Reis im Vergleich zum Naturreis oftmals künstlich nachbehandelt und die Aleuronschicht der Körner dadurch vollständig zerstört. Achten Sie beim Kauf von Reisprodukten also unbedingt auf unbehandelte Natursorten, wenn Sie die Lebensmittel gegen Bluthochdruck einsetzen möchten.
- Rosinen
Ähnlich wie Kartoffeln und Bananen enthalten auch Rosinen viel Kalium, das eine entspannende Wirkung auf blutleitende Gefäße besitzt. Bei leicht erhöhtem Blutdruck reicht deshalb nach Angaben des L-MARC Research Centers in Lousianna der Verzehr von drei mal täglich einer Handvoll Rosinen gänzlich aus. Dabei reduziert der regelmäßige Konsum der Trockenfrüchte nicht nur signifikant den Blutdruck, sondern verändert wirksam weitere Blutwerte: er verringert messbar die Spiegel von LDL-Cholesterin und Triglyceriden3. Zudem steigern Rosinen deutlich das Sättigungsgefühl und können auf diese Weise einen Gewichtsverlust unterstützen.
- Rote Beete
Der hohe Nitratgehalt in Roter Beete besitzt blutdrucksenkende Eigenschaften, die bereits eine Stunde nach Verzehr ihre Wirkung entfalten und bis zu 23 Stunden anhalten. Zu dieser Erkenntnis kamen die Mediziner der London School of Medicine in einer unabhängigen Studie. Die Forscher empfehlen darum eine Zufuhr von 500 ml Rote-Beete-Saft pro Tag. Alternativ können Sie auch Rote Beete aus dem Glas essen oder das Wurzelgemüse als Salat zubereiten.
- Wassermelone
Neben Kalium konnten Forscher der Florida State University in Wassermelonen eine gegen Bluthochdruck wirksame Aminosäure namens Citrullin nachweisen. Der Inhaltsstoff wird im Körper zur Aminosäure Arginin umgewandelt, die auch Kiwis ihre blutdrucksenkende Wirkung verleiht. Die Einnahme von 6 Gramm Wassermelonenextrakt konnte innerhalb einer 6-wöchigen Studie den systolischen Blutdruck der Probanden um 11 mmHg senken. Der diastolische Druck verminderte sich gleichzeitig um knapp 7 mmHg4.
- Weißdorn
Weißdorn (Crataegus) wird seit mehreren Jahrhunderten erfolgreich zur Behandlung von Bluthochdruck verwendet. Zu verdanken ist der positive Effekt auf den Blutdruck auch bei diesem Hausmittel einem reichen Vorkommen an Phenolen mit durchblutungsfördernder Wirkung. Sowohl eine bessere Sauerstoffversorgung des Blutes als auch eine Erweiterung der Blutgefäße lassen sich durch die regelmäßige Einnahme von Weißdorn erreichen. Ziehen Sie also hin und wieder Weißdorntee als natürliches Hausmittel gegen hohen Blutdruck in Erwägung.
- Tomaten
Tomaten enthalten reichlich Kalium, das erwiesenermaßen einer Hypertonie (Bluthochdruck) entgegenwirken kann. Darüber hinaus liefern Tomatenprodukte den sekundären Pflanzenstoff Lycopin. Hier gilt: Je konzentrierter die Verarbeitung der Tomate ist, z.B. in Tomatenpüree oder Tomatenmark, desto höher ist der Anteil an Lycopin. Selbst Hitzeeinwirkung durch Kochen und Backen setzt die Wirksamkeit des Carotinoids nicht herab. Einerseits reduziert Lycopin signifikant den Blutdruck, andererseits übt es positive Effekte auf weitere Blutwerte; die Blutfette, die Oxidationsprozesse im Körper und die Funktion der Gefäßwandzellen (Endothelzellen) aus. Damit vermindert eine Ernährung mit reichlich Tomatenprodukten entscheidende Risikofaktoren für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung5.
- Chili
Sowohl im Tierversuch als auch in klinischen Studien konnten Wissenschaftler den blutdrucksenkenden Effekt von Chili demonstrieren. Capsaicin, der Stoff der die Schärfe der Schote ausmacht, aktiviert dabei Rezeptoren in den Zellen der Gefäßwand. Daraufhin wird vermehrt Stickstoffmonoxid gebildet, dass eine erweiternde Wirkung auf die Blutgefäße ausübt. Vom blutdrucksenkenden Effekt durch Chili profitieren laut Studienergebnissen vor allem Patienten mit Hypertonie, nicht jedoch Personen mit normalem Blutdruck6.
- Hibiskus
Innerhalb einer placebokontrollierten Doppelblindstudie konnten 3 Tassen Hibiskustee täglich, die die Teilnehmer über einen Zeitraum von 6 Wochen konsumierten, ihren Blutdruck signifikant herabsetzen. Der systolische Wert verminderte sich dabei durchschnittlich um 7,2 mmHg, während der diastolische Wert um 3,1 mmHg abnahm. Für den Effekt machen Wissenschaftler vor allem die Flavonoide Delphinidin-3-sambubiosid und Cyanidin-3-sambubiosid verantwortlich7.
Nachstehend finden Sie noch einmal das Wichtigste zu den Inhaltsstoffen blutdrucksenkender Lebensmitteln in Kürze:
Lebensmittel | blutdrucksenkende Inhaltsstoffe | Senkungspotential |
---|---|---|
Bananen | Kalium, Kaliumnitrat | Blutdrucksenkung um bis zu 10 Prozent |
Kiwis | Antioxidanten (Lutein), Aminosäurenn (Arginin) | 5,39 mmHg (systolisch) und 2,66 mmHg (diastolisch) |
Kakao | Flavonole (Flavan-3-ol, Katechin), Phenole | bis zu 3 mmHg im Durchschnitt |
Kartoffeln | Antioxidantien, Carotinoide, Kalium, Phenole | bis zu 3,5 % (systolisch) und 4,3% (diastolisch) (*1) |
Knoblauch | Allicin | bis zu 5 mmHg im Durchschnitt |
Naturreis | Aleuron | |
Rosinen | Kalium | bis zu 6,0 mmHg (systolisch) (*2) |
Rote Beete | Nitrat | 500 ml Rote-Beete-Saft senken den Blutdruck bereits eine Stunde nach Verzehr für bis zu 24 Stunden (*3) |
Wassermelone | Aminosäuren (Citrullin) | Bis zu 11 mmHg (systolisch) und 7 mmHg (diastolisch durch Wassermelonenextrakt |
Weißdorn | Phenole | Bis zu 4,5 mmHg im Durchschnitt (*4) |
Tomaten | Lycopin, Kalium | 25 Mg Lycopin täglich senken den Blutdruck durchschnittlich um 5.6 mmHg (*5) |
Chilli | Capsaicin | |
Hibiskus | Flavonoide | bis zu 7,1 mmHg (systolisch) und 3,1 mmHg (diastolsich) |
*1)8
*2)9
*3)10
*4)11
*5)12
Welche Inhaltsstoffe senken den Blutdruck?
Nicht nur bestimmte Lebensmittel, sondern vor allem spezifische Inhaltsstoffe bieten die Möglichkeit, seinen Blutdruck durch eine gezielte Ernährung zu beeinflussen:
- Folsäure: Der Vitalstoff ist von besonderer Bedeutung für den Homocystein-Stoffwechsel im Körper. Gemeinsam mit Vitamin B12 wandelt Folsäure Homocystein in die Aminosäure Methionin um. Ein erhöhter Homocysteinspiegel, wie er bei Folsäuremangel entstehen kann, gilt wiederum als Risikofaktor für Bluthochdruck, Arteriosklerose und Herzerkrankungen. Folsäure kommt vor allem in Getreidekeimen, Hefen, Hülsenfrüchen und grünem Blattgemüse vor.
- Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren, insbesondere die in fettreichem Fisch vorkommende Docosahexaensäure, haben einen direkten Einfluss auf den Blutdruck. Sie öffenen die sogenannten SLO1-Kanäle der Zellen in der Gefäßwand, woraufhin Kalium in die Zelle strömt und das Gefäß entspannt13. Docosahexaensäure kommt vor allem in Fischöl aus Lachs, Hering, Thunfisch und Makrele vor. Pflanzliche Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind Chiasamen, Leinsamen und Walnüsse.
- Kalium: Als Gegenspieler von Natrium entwässert Kalium das Gewebe und entspannt die Gefäßwände. Das eine kaliumreiche Ernährung den Blutdruck senkt und die Risikofaktoren für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung vermindert, wurde bislang in diversen wissenschaftlichen Studien erwiesen. Demnach senkt eine kaliumreiche Ernährung den Blutdruck gesunder Menschen um 3,49 mmHg (systolisch) und 1,96 (diastolisch). Bei Personen mit Bluthochdruck kann zusätzliches Kalium den systolischen Druck sogar um 7,16 mmHg reduzieren. Kalium erhält der menschliche Körper in größeren Mengen aus Hülsenfrüchten, Nüssen, Trockenfrüchten und Spinat14.
- Vitamin D: Ein Mangel an Vitamin D stellt einen eigenen Risikofaktor für Bluthochdruck dar. Die Substanz nimmt unter den Vitalstoffen eine Sonderstellung ein, da sie kaum aus der Nahrung aufgenommen wird, sondern der Körper sie unter Sonneneinstrahlung selbst bildet. Sorgen Sie daher dafür, dass Sie täglich mindestens 30 Minuten bei Helligkeit an der frischen Luft unterwegs sind.
- Magnesium: Das Mineral ist der physiologische Gegenspieler von Calcium und reguliert mit ihm gemeinsam den Gefäßtonus. Magnesium erweitert dabei kleine und größere Blutgefäße und vermindert erhöhte Calciumkonzentrationen in den Gefäßzellen von Bluthochdruckpatienten. Magnesiumreiche Lebensmittel sind in erster Linie Speisekleie, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse.
- Resveratrol: Dem Polyphenol wird eine Vielzahl gesundheitlicher Vorzüge zugeschrieben, unter anderem eine hemmende Wirkung auf Krebserkrankungen. Studien belegen darüber hinaus, dass hohe Dosen Resveratrol in der Nahrung den systolischen Blutdruck um 11,9 mmHg herabsetzen.15 Resveratrol kommt vor allem in roten Trauben, Himbeeren, Maulbeeren, Pflaumen und Erdnüssen in hoher Konzentration vor.
- L-Arginin: Die Supplementation mit der Aminosäure L-Arginin senkte innerhalb einer Doppelblindstudie den Blutdruck der Probanden durchschnittlich um 5,39 mmHg (systolisch) und 2,66 mmHg (diastolisch)16. Auf Nahrungsergänzungsmittel sind Sie bei der Zufuhr von L-Arginin jedoch nicht angewiesen. Erdnüsse, Mandeln, Sojabohnen sowie Meeresfische und Geflügelfleisch enthalten die Aminosäure in einem erhöhten Anteil.
- Nitrat: Nicht nur Rote Beete, auch andere Lebensmittel mit einem hohen Nitratgehalt üben einen senkenden Effekt auf den Blutdruck aus17. Greifen Sie daher häufiger zu Feldsalat, Spinat, Endivien, Grünkohl, Wirsing oder Radieschen.
Weitere Tipps für eine blutdrucksenkende Ernährung
Um Ihren Blutdruck und weitere wichtige Blutwerte innerhalb der Optimalwerte zu halten oder zu reduzieren, beherzigen Sie zusätzlich die folgenden Grundsätze:
- Verzicht auf Salz: Für den Erhalt der Gesundheit empfiehlt die WHO, täglich höchstens 2 Gramm Salz (Natriumchlorid) zu sich zu nehmen. Wer unter diesem Limit bleibt, kann durch die salzarme Kost laut Studien seinen Blutdruck reduzieren18. Dabei ist mit Salz nicht nur das weiße Granulat aus dem Streuer gemeint, sondern auch das, welches in Gepökeltem, Käse, Wurst, Konserven und Fertiggerichten steckt.
- Frische Kräuter und Gewürze: Das Salz zu reduzieren fällt leichter, wenn das Aroma der Speisen vielfältig ist. Experimentieren Sie doch einmal mit exotischen Gewürzen oder greifen Sie verstärkt zu frischen Kräutern. Sie liefern eine Extraportion Mineralstoffe und ätherische Öle, die in einigen Fällen eine blutdrucksenkende Wirkung ausüben. Für Curcuma19 und Ingwer20 haben wissenschaftliche Studien diesen Effekt bereits belegen können.
Statt mit Salz sollten Blutdruckpatienten ihre Speisen mit Gewürzen verfeinern: Sie liefern blutdrucksenkende Inhaltsstoffe. Quelle: @ babawawa / pixabay.com
- Fettiges meiden: Eine Ernährung mit Übermaß an gesättigten Fetten, vor allem industriellen Trans-Fetten führt zu Übergewicht, hohem Blutdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Verzehren Sie deshalb Fast Food, Frittiertes und industrielle Süßigkeiten und Gebäck nur in Maßen. Auch ein Überschuss an Omega-6-Fettsäuren fördert arteriosklerotische Prozesse in den Gefäßen. Pflanzenöle, die einen besonders hohen Anteil an Omega-6-Fetten aufweisen, sind insbesondere Sonnenblumen- und Distelöl.
- Bewegung steigern: Ein regelmäßiges Herz-Kreislauf-Training senkt den Blutdruck und bessert ganz nebenbei die Stimmung. Für das Erreichen normativer Blutwerte müssen Sie dabei keinen Marathon absolvieren – dreimal die Woche 30 bis 40 Minuten mäßige Bewegung genügen für einen positiven Effekt auf die Gesundheit.
- Abnehmen: Mediziner weisen darauf hin, dass insbesondere übergewichtige Bluthochdruckpatienten von einem Gewichtsverlust profitieren. Als Faustregel gilt hier: Jedes verlorene Kilogramm senkt den Blutdruck um 1,5 mmHg. Auch weitere Blutwerte, wie z.B. das LDL-Cholesterin, verbessern sich parallel zur Gewichtsabnahme.
Fazit
Gegen Bluthochdruck ist mehr als nur ein Kraut gewachsen. Wer seine Ernährung mit dem richtigen Obst und Gemüse ausstattet, hat nicht nur gute Chancen, seinen Blutdruck dauerhaft zu senken, sondern kann der Entstehung von Hypertonie gleichzeitig auch vorbeugen. Denken Sie also stets daran, genügend blutdrucksenkende Lebensmittel in Form antioxidantien-, kalium-, phenol- und flavonoidhaltiger Gemüse- und Fruchtsorten zu sich zu nehmen.
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