Blut zu spucken, zu husten oder zu erbrechen ist grundsätzlich als ernstes Symptom zu begreifen. Dabei kann die Blutung aus unterschiedlichen Körperbereichen stammen, was die Diagnose nicht immer einfach gestaltet. Auch kommt es bei der Gefährlichkeit stark auf die Menge des gespuckten Blutes an. Welche Ursachen hinter dem auch als Hämatemesis genannten Bluterbrechen stecken können, erfahren Sie in unserem Ratgeber. Darüber hinaus zeigen wir Ihnen auch, welche Behandlung bei Bluterbrechen infrage komme.
Wie entsteht die Hämatemesis?
Der Begriff Hämatemesis bezeichnet im Allgemeinen alle Formen von Blutauswurf. Dieser kann entweder durch Bluterbrechen oder Bluthusten entstehen. Im Normalfall handelt es sich um eine Vermengung von Blut und Speichel oder Schleim. Spucken Patienten frisches Blut, so deutet dies meist auf eine Verletzung hin, die sich in direkter Umgebung der Luft- und Speiseröhre befindet. Für die Blutung kommen hier zum Beispiel Wunden in der Lunge, dem Magen oder der Speiseröhre selbst infrage. Geronnenes Blut nimmt hingegen oftmals einen längeren Weg durch den Körper und stammt nicht selten aus dem Verdauungstrakt oder ähnlich weit unten gelegenen Organen. Des Weiteren ist zu beachten, dass Blut, welches direkt aus dem Magenbereich stammt, häufig eine schwarze Farbe besitzt. Das Blut vermischt sich hier nämlich mit der Magensäure und erhält so durch chemische Reaktionen eine schwarze Färbung.
Die Ursachen beim Spucken von Blut können vielfältig ausfallen. Die Art und Weise des Blutauswurfs gibt dabei erste Hinweise, denn Bluthusten entsteht häufig durch Verletzungen im Bereich der Lunge. Bluterbrechen deutet dagegen auf eine Blutung im Verdauungstrakt hin. Zur besseren Übersicht hier die wichtigsten Ursachen für Hämatemesis im Überblick:
- Magen-Darm-Erkrankungen: Ob Gastritis, Morbus Crohn, Magengeschwüre oder Karzinome im Verdauungstrakt. Es gibt viele Erkrankungen, die potentiell eine Blutung im Magen oder Darm verursachen. Häufig entstehen die Verletzungen in diesem Zusammenhang erst im späten Krankheitsverlauf. Bluterbrechen ist deshalb als ernstes Warnsignal zu deuten und erfordert eine umgehende Behandlung. Das Blut kann in solch einem Fall entweder in Reinform oder mit Schleim vermengt aus den Organen austreten.
- Lungenerkrankungen: Besonders bekannt ist Bluthusten bei bestehendem Lungenkrebs. Auch hier bezeichnet das Spucken von Blut ein fortgeschrittenes Stadium der Krankheit. Neben Tumorerkrankungen kommen zudem Erkrankungen wie Tuberkulose oder Unfallverletzungen der Atemwege für das Spucken von Blut in Frage. Beimengungen von Schleim oder Speichel sind hier denkbar.
- Lebererkrankungen: Patienten mit Lebererkrankungen (z.B. Leberzhirrose) können ebenfalls unter einer Hämatemesis leiden. Ursächlich für das Spucken von Blut sind dann oftmals geplatzte Ösophagusvarizen, eine besondere Form von Krampfadern im Bereich der Speiseröhre. Sie entstehen durch den sogenannten Pfortaderhochdruck, der typisch für Erkrankungen der Leber ist. Nach dem Reißen der Varizen kann es dann zu schwallartigem Bluterbrechen kommen.
- Mallory-Weiss-Syndrom: Das Mallory-Weiss-Syndrom ist ebenfalls dafür bekannt, Hämatemesis hervorzurufen. Bei diesem Syndrom handelt es sich um längs verlaufende Schleimhautrisse in der Speiseröhre, die in aller Regel durch das chronische Aufstoßen von Magensäure entstehen. Als Krankheitsursachen für Mallory-Weiss gelten daher Refluxkrankheiten und Bulimie. Die Blutung ist bei Schleimhauteinrissen eher gering, wobei sich das Blut in der Speiseröhre zwangsläufig mit dort befindlichem Schleim vermischt.
Behandlung beim Spucken von Blut
Bluterbrechen und Bluthusten fallen schon durch den eigentlichen Vorgang besonders auf. Der Arzt wird Sie bei solchen Symptomen ausführlich befragen. Anschließend können endoskopische Untersuchungen dabei helfen, Organschäden festzustellen. Auch andere bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen liefern wichtige Informationen. Bei Infektions- bzw. Tumorerkrankungen ist zudem die Anwendung von Blut- und Speicheltests denkbar. Die richtige Therapie gegen das Spucken von Blut ist dann natürlich abhängig von der jeweiligen Krankheit:
- operative Maßnahmen: Organverletzungen als Ursache für das Spucken von Blut erfordern in den meisten Fällen eine Operation. Bei verletzten Gefäßen als Ursache für Bluterbrechen oder Bluthusten werden die Gefäße oft vorbeugend mit einem Gummiband abgebunden. Andere Gewebeschäden lassen sich vernähen. Sehr große Verletzungen oder Wucherungen, zum Beispiel im Verdauungstrakt, können ferner die Teilresektion von Organen erfordern. Dies ist vor allem bei Tumorerkrankungen häufig der Fall.
- Behandlung durch Medikamente: Die medikamentöse Behandlung beim Spucken von Blut beinhaltet vorrangig die Vergabe von Flüssigkeit und Elektrolyten. Auf diese Weise lassen sich Mangelzustände kompensieren, die durch den Blutverlust entstanden sind. Kommt es zu besonders umfangreichen Blutungen, muss darüber hinaus über die Anwendung von Blutkonserven nachgedacht werden.
Blut spucken – Wann zum Arzt?
Ganz gleich, ob das Blut aus der Speiseröhre (Blut spucken), der Lunge (Bluthusten) oder Verdauungsorganen (Bluterbrechen) stammt. Wer unter Bluterbrechen oder Bluthusten leidet, der sollte grundsätzlich einen Arzt aufsuchen. Innere Blutungen sind eine ernst zu nehmende Angelegenheit und erfordern eine schnelle Behandlung.
Fazit
Ungeachtet der Ursache, sollten Sie sich beim Spucken von Blut unbedingt in ärztliche Behandlung begeben. Das Symptom deutet auf eine innere Verletzung hin und kann je nach Intensität der Blutung mehr oder weniger Blut zutage fördern. Besonders häufig treten Bluthusten und Bluterbrechen im Zuge einer Magen-, Darm- oder Lungenverletzung auf. Grundsätzlich kommen aber auch andere Organe als Blutungsquellen in Frage.