Wenn sich im Mundraum Aphthen einquartieren, ist dies eine äußerst unangenehme Angelegenheit. Meist werden die Schmerzen noch unerträglicher, sobald es an die Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme geht. Zu erkennen sind die Blasengebilde an ihrem typischen Erscheinungsbild. Überzogen von einer weiß bis weißlich-grauen, hautähnlichen Schicht, sind die Bläschen üblicherweise äußerst empfindlich gegen Druck und Kontakt mit Fremdkörpern bzw. -stoffen. Ob sie aufplatzen, hängt von ihrer Art und Größe ab, weshalb man die rundlichen Schwellungen in drei Hauptkategorien unterscheidet:
- Minor-Aphthen: Wie der Name schon sagt, ist dies die kleinste Variante der nervigen Bläschen. Diese treten laut Aussagen des Zahnarztes Dr. Joachim Hüttmann, Mitglied des Expertenteams der Apotheken Umschau, in 80 bis 90 % der Fälle auf und sind somit die am weitesten verbreitete Form der Aphthen. Ein Aufplatzen findet hier normalerweise nicht statt.
- Major-Aphthen: Die großen Bläschen mit Durchmessern von bis zu 3 Zentimetern, welche prädestiniert dafür sind, aufzuplatzen, sind eher selten. Aufgrund ihrer Ausmaße sind sie jedoch bei Weitem unangenehmer, da sie viel tiefer ins Gewebe eindringen und dort äußerst schmerzhafte Wunden verursachen. Logischerweise dauert der Abheilungsprozess darum auch mehrere Wochen.
- Herpetiforme Aphthen: Als Herpes artige Auswüchse, sind diese Bläschen vor allem an der Innenseite der Lippe zu finden und können dort in hoher Zahl vorkommen. Herpesaphthen bereiten ähnlich große Schmerzen, wie Major-Aphthen, klingen aber wesentlich schneller wieder ab.
Wie bereits angedeutet, können sich die Bläschen neben der Zunge auch an den Lippen, dem Gaumen oder an der Innenwand der Wange manifestieren, wobei die Entstehung der ungeliebten Gebilde unterschiedliche Hintergründe haben kann.
Hauptursachen für ein Auftreten von Aphthen
Eine der häufigsten Ursachen für Aphthenbildung ist eine unzureichende Mundhygiene. Wird das Putzen der Zähne, sowie die Reinigung der Zunge allzu sehr vernachlässigt, sammeln sich Bakterien im Mundraum an und verursachen dort eine Auflösung der Schleimhäute. Ist die Mundschleimhaut nicht mehr intakt, sind bakterielle Entzündungen, sowie Bläschen die Folge.
Eine ähnlich zersetzende Wirkung auf die Schutzschicht des Mundinnenraums kann durch aggressive Substanzen in Lebensmitteln verursacht werden. Hierzu zählen beispielsweise Säuren, wie sie in Ananas, Zitrusfrüchten und Kiwis vorkommen. Daneben können Bläschen auf der Zunge aber auch ein Indiz sein, das auf unnatürliche Veränderungen im Körper oder Krankheiten hinweist. Als Vorzeichen einer Erkältung oder Störungen im Magen-Darm-Trakt sind Aphthe zum Beispiel nicht ungewöhnlich, da Zungenfärbung und -zustand stets die körperliche und gesundheitliche Verfassung wieder spiegeln. Aus diesem Grund kündigen sich auch gefährlichere Pilzerkrankungen, wie Kandidose (auch Soor genannt) mitunter durch Bläschenbildung an. Weitere Entstehungsmöglichkeiten sind:
- Bläschen als Nebenwirkung von Antibiotika
- chemische Reizungen (z.B. durch Zahnpastazusätze, wie Natriumlaurylsulfat)
- geschwächtes Immunsystem
- Stress
- Zigaretten- oder Drogenkonsum
Effiziente Prophylaxe
Um einer künftigen Bläschenbildung oder einer chronischen Aphthose vor zu beugen, sollten Sie auf eine intensive Mundhygiene achten. Nutzen Sie hierfür geeignete Mundwasser und spezielle Zahnpasten, die Wirkstoffe enthalten, welche das Bläschenrisiko reduzieren. Daneben sind Zungenreiniger eine gute Möglichkeit, um den Zungenbelag zu beseitigen. Weil oftmals auch Vitaminmangel der Grund für die unangenehmen Gebilde sein kann, ist es zudem ratsam, den Körper eigenen Nährstoffhaushalt mit gezielter Vitamin B 12- und Zinkzufuhr zu unterstützen.
Wichtige Hinweise zur Selbstbehandlung
Themenwelt: Aphten
Für gewöhnlich klingen die kleinen Auswüchse nach einigen Tagen wieder ab. Um den Abheilungsprozess zu beschleunigen, bzw. der Entstehung vor zu beugen, ist ein dauerhaftes Sauberhalten des Mundraumes unerlässlich:
- Stechen Sie die Bläschen auf keinen Fall auf. Die offenen Stellen könnten sich sonst weiter entzünden. Greifen Sie an Stelle der Nadel lieber zu einem Wattestäbchen und besorgen Sie sich ein geeignetes Desinfizierungsmittel. Wenn die betroffenen Mundbereiche mehrmals täglich mit der Lösung abgetupft und im Anschluss sauber ausgespült werden, kann eine weitere Ausbreitung der Aphthen verhindert werden.
- Verwenden ausschließlich geeignete Naturheilmittel aus der Apotheke und keine chemischen Substanzen, um die Mundregion zu desinfizieren.
- Als alte Hausmittelchen haben sich Tees und Öle aus Johanniskraut, Nelken, oder Salbei seit jeher als erfolgreich erwiesen.
- Ebenfalls zur Desinfizierung geeignet ist Salzwasser. Spülen Sie den Mund 2 bis 3 mal täglich damit aus, um die Zunge von bakteriellen Erregern zu befreien.
- Sollten die Bläschen selbst nach ein paar Wochen immer noch nicht verschwunden sein, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf. Dieser kann mit Speziallasern oder ggf. auch durch eine Operation die Entzündungen beseitigen, sofern dies nötig sein sollte.
Sowohl beim Ausheilen, als auch prophylaktisch empfiehlt es sich, den Konsum von Süßigkeiten ein zu schränken, da Zucker als Nährboden für Pilze und Bakterien fungiert.