Schwerhörigkeit (auch als Hypakusis bezeichnet) kann plötzlich oder in schleichender Form eintreten. Letzteres ist meist das größere Problem, da das schlechtere Hören nicht sofort vom Betroffenen wahrgenommen wird. Genau das sollte es aber, denn eine rechtzeitige Diagnose ist ausschlaggebend für eine bestmögliche Behandlung. Außerdem gibt es mehrere Arten dieser Erkrankung und es kann theoretisch jeder betroffen sein. Und zwar deshalb, weil es verschiedene Ursachen – wie Hörsturz, Traumata, Lärm oder Vererbung – gibt. In den meisten Fällen handelt es sich dann aber doch um eine Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis), die jedoch nicht einfach so hingenommen werden muss.
So erfolgt die Diagnose
Wenn man selbst eine verminderte Hörleistung feststellt, dann ist der erste Weg der HNO-Arzt. Dieser kann nämlich durch verschiedene Maßnahmen feststellen, ob und wie ausgeprägt eine Schwerhörigkeit vorliegt. Zu nennen sind die Stimmgabelprüfung, das Tonschwellenaudiogramm, orientierende Sprachprüfungen, otoakustische Emissionen und Impedanzprüfungen. Außerdem steht ein Hörtest auf dem Programm, der später meist auch vom Akustiker durchgeführt wird. Das ist notwendig, damit dieser ein passendes Hörgerät empfehlen und es optimal einstellen kann.
Im Zuge der Diagnose wird auch nach der Ursache geschaut. Zum Beispiel wird das betroffene Ohr auf äußerliche Veränderungen untersucht, um Rötungen oder Ähnliches festzustellen. Das Trommelfell und der äußere Gehörgang können mit einem Otoskop angeschaut werden. Mit dieser Maßnahme werden Fehlbildungen, Fremdkörper oder ein verhärteter Ohrschmalzpfropf diagnostiziert. Im besten Fall leidet man also gar nicht an einer Schwerhörigkeit, sondern der Grund ist „nur“ ein entfernbarer Fremdkörper.
Welche Arten von Schwerhörigkeit gibt es?
Damit der Arzt eine möglichst genau Diagnose stellen kann, wird er ein paar Fragen stellen. Zum Beispiel darüber, ob man sich an ein auslösendes Ereignis erinnern kann und wann das verminderte Hörgefühl aufgetreten ist. Außerdem wird der Mediziner versuchen herauszufinden, um welche Art der Schwerhörigkeit es sich handelt.
Klagt man über einen stechenden Schmerz im Ohr, über Kopfschmerzen, über Schwindel, über Fieber und über eine wahrnehmende Hörminderung, dann handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Schallleitungsschwerhörigkeit. Das Problem ist im Außer- oder Mittelohr zu finden, als Ursache kommen unter anderen ein Loch im Trommelfell oder eine Mittelohrentzündung infrage.
Tritt die Hörminderung plötzlich, nur auf einer Seite und ohne irgendwelche Schmerzen auf, dann liegt der Fokus auf einer Schallempfindungsschwerhörigkeit. Hier muss man im Innenohr suchen, zu den Ursachen können Altersschwerhörigkeit, eine Infektionskrankheit, ein Hörsturz oder Vererbung zählen.
Zu guter Letzt gibt es noch den Tinnitus. Darunter versteht man auftretende Ohrgeräusche, die nur der Betroffene wahrnimmt und die keiner Tonquelle zugeordnet werden können. Wird das Symptom nicht behandelt, dann kann es chronisch werden. Möglich Ursachen können Durchblutungsstörungen, Lärmschäden, Stress oder auch ein Hörsturz sein.
Maßnahmen, um die Gefahr einer späteren Altersschwerhörigkeit zu reduzieren
Als junger Mensch denkt man noch nicht darüber nach, welche Auswirkungen zu laute Musik beziehungsweise Lärmquellen im höheren Alter haben können. Ein Problem, denn die vorbeugenden Maßnahmen beginnen bereits in jungen Jahren. Auf die Lautstärke zu achten ist aber nur ein Tipp, auch die Ernährung und genügend Sport haben Einfluss darauf. Wer auch noch auf Zigaretten verzichtet, der hat beste Voraussetzungen, um einer hochgradigen Altersschwerhörigkeit zu entkommen. Eine Garantie gibt es jedoch nicht, darüber muss man sich stets bewusst sein.