Eine Beule am Kopf kann das Ergebnis einer Kopfverletzung sein. Es ist jedoch auch möglich, dass der Knubbel auf ein Lipom oder Atherom hindeutet. Lesen Sie hier, was Lipome sind und wie sich Beulen im Kopfbereich am besten behandeln lassen.
Wie entstehen Beulen am Kopf?
Die Ursachen für eine Beule am Kopf können ganz unterschiedlich gestaltet sein und ggf. auch auf verschiedene Erkrankungen hinweisen. Grundsätzlich entstehen Beulen dabei immer unter Druckeinwirkung von innen, auch wenn ihnen von außen zugefügte Kopfverletzungen vorausgegangen sind. So kann es verletzungsbedingt zum Beispiel zu einem Bluterguss kommen, der das Gewebe unter der Kopfhaut anschwellen lässt. Ebenso sind Geschwulste in Form von Zysten oder Tumoren (Lipom, Atherom) als Ursache für den Knubbel am Kopf denkbar. Die häufigsten Entstehungswege gestalten sich dabei wie folgt:
- Kopfverletzungen: Durch starke Gewalteinwirkung auf den Kopf (z.B. Schläge, Stürze oder Stöße) kann es am Kopf zu einer Gewebeschwellung kommen. Dabei platzen häufig die kleinen Äderchen unter der Kopfhaut und provozieren so Einblutungen ins Gewebe. An der Stelle, an der sich das Blut sammelt, kommt es dann zu einer Kopfbeule. Diese ist bei vorangegangenen Kopfverletzungen meist auch durch bläuliche Verfärbungen (Bluterguss), sowie Ansammlungen von Wundwasser und Eiter gekennzeichnet. Auch können an der Verletzungsstelle Schwellungen entstehen, welche die Beule deutlich hervortreten lassen.
- Schilddrüsenüberfunktion: Zu den schwellungsbedingten Kopfbeulen zählen auch Knubbel, die aufgrund einer Schilddrüsenüberfunktion entstehen. Die Erkrankung zeichnet sich durch eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen aus, welche nicht selten zu Gewebeschwellungen führen. Auch der Kopf ist bleibt von diesen Schwellungen nicht verschont, was durchaus zur Entstehung einer Beule beitragen kann.
- Lipom: Bei einem Lipom handelt es sich um eine Fettgeschwulst im Fettgewebe. Diese entsteht häufig aus unbekannten Ursachen und betrifft in gut 20 % aller Fälle die Kopf- und Halsregion. Am Kopf entstehen Lipome meist im Bereich der sogenannten Kopfschwarte. Sie setzt sich aus der Sehnenhaube und der Kopfhaut zusammen und bietet dem Lipom durch ihr Unterhautfettgewebe einen idealen Nährboden. Erkennbar sind Lipome durch eine kleine Beule unter der Haut. Es handelt sich hierbei um gutartige Weichteiltumore, die in der Regel ungefährlich sind. Sollte das Lipom trotzdem stören, kann es per OP entfernt werden.
- Atherom: Im Bereich der Geschwulste kann neben einem Lipom auch ein Atherom für Beulen am Kopf sorgen. Der Begriff bezeichnet eine Talgzyste im Unterhautgewebe und ist auch als Grützbeutel bekannt. Da der Kopf besonders dicht mit Haarwurzeln und folglich auch mit daran haftenden Talgdrüsen besiedelt ist, entsteht das Atherom sehr häufig in diesem Bereich. Eine Gefahr geht von der gutartigen Zyste meist nicht aus. Gefährlich werden kann ein Atherom jedoch, wenn es sich aufgrund bakterieller Verunreinigungen entzündet.
- Parasiten und Insekten: Es gibt einige Lebewesen, die sich gerne an der Kopfhaut zu schaffen machen. Hierzu zählen zum einen Spinnen. Ein Spinnenbiss kann dabei für extreme Schwellungen sorgen. Die Kopfbeule ist hier meist mit Eiter gefüllt und sorgt für Juckreiz bzw. Entzündungen. Auch andere Krabbeltierchen können durch entsprechende Bisse eine Beule am Kopf provozieren. Darüber hinaus ist es sogar möglich, dass Parasiten oder Insekten ihre Eier zwischen Kopfhaut und Sehnenhaube ablegen, was mit voranschreitender Reife der Larven zu einer immer größeren Beule führt.
Behandlung der Beule am Kopf
Kopfbeulen lassen sich von Betroffenen in aller Regel selbst durch Blickdiagnose feststellen. Zur Ursachenforschung und Behandlung sind jedoch zusätzliche ärztliche Untersuchungen von Nöten. Dafür befragen Ärzte den Patienten zunächst zu möglichen Unfällen und damit verbundenen Kopfverletzungen. Sollte kein Unfalltrauma vorliegen, erfolgt eine körperliche Untersuchung mittels Bluttests, der Entnahme von Gewebeproben und CT. So lassen sich ein Atherom, ein Lipom oder auch Insektenbisse gut erkennen. Je nach Diagnose und Ursache kann die Behandlung der Beule dann wie folgt aussehen:
- Kühlung – Bei einer leichten Kopfverletzung reicht manchmal schon ein einfacher Kältereiz aus, um den Knubbel erfolgreich zu behandeln. Insbesondere Schwellungen und Blutergüsse gehen durch die Kühlung schneller zurück, wodurch die Beule am Kopf rasch kleiner wird. Sollte die Beulenentwicklung allerdings nicht von alleine zurückgehen, ist ein Arztbesuch zu empfehlen.
- medikamentöse Versorgung – Eine medikamentöse Behandlung kann sowohl bei bestehenden Kopfverletzungen als auch bei einem veränderten Hormonhaushalt als Ursache für die Knubbel am Kopf notwendig sein. Bei Schilddrüsenüberfunktion helfen schwefelhaltige Thyreostatika (z.B. Carbimazol, Propylthiouracil oder Thiamazol), die Hormonproduktion zu hemmen. Eine Kopfverletzung werden hingegen durch desinfizierende, schwellungslindernde und wundstillende Mittel versorgt.
- Operation – Ein Lipom oder Atherom lässt sich nur durch operative Entfernung beheben. Hierfür wird die Beule chirurgisch eröffnet und im Anschluss deren Inhalt großräumig entfernt. Auch eitrige Insektenbisse und ein Parasitenbefall, lassen sich durch das Entleeren der Beulen gut behandeln. Im Falle schwerer Kopfverletzungen lässt sich mit Hilfe einer Lymphdrainage überschüssiges Wundwasser aus der Beule ableiten.
Beule am Kopf – Wann zum Arzt?
Ein gutartiges Lipom oder Atherom ist meist harmlos und macht eine Behandlung nur aus ästhetischen Gründen notwendig. Anders sieht es aus, wenn sich die Geschwulste bakteriell entzünden. Hier muss dringend eine tiefgreifende Infektion der Sehnenhaube durch das Lipom oder Atherom verhindert werden, da sie Keimerregern Zugang zum Gehirn verschaffen könnte. Auch bedürfen schwerwiegende Kopfverletzungen und Insektenbisse einer ärztlichen Inaugenscheinnahme. Suchen Sie deshalb bitte einen Arzt auf, wenn…
…die Beule trotz kühlender Maßnahmen nicht zurückgeht.
…der Knubbel am Kopf starke Schmerzen verursacht.
…weitere Symptome wie starker Juckreiz, Schwindel oder Übelkeit auftreten.
…das Lipom oder Atherom eitrig ist oder Zeichen einer Entzündung zeigt.
…die Erhebung an Größe zunimmt.
…die zusätzlich zur Beule Druckgefühle am Kopf wahrnehmen.
Fazit
Am häufigsten entsteh eine Beule am Kopf durch Kopfverletzungen. Es können aber auch andere Ursachen, wie zum Beispiel ein Lipom oder Atherom im Bereich der Kopfschwarte für die Beulenbildung verantwortlich sein. Je nach Schwere der Begleitsymptome, sowie dem Erscheinungsbild der Beule ist ein Arztbesuch zu empfehlen. Für gewöhnlich bedeuten die Knubbel am Kopf aber keine Gefahr und sind nach geeigneter Gegenbehandlung schnell wieder verschwunden.