Für sich allein genommen sind Betablocker schon eine heikle Angelegenheit. Zwar sind sie für viele Patienten mit schweren Herzproblemen die einzige Lösung, wenn andere Arzneimittel keine oder nur ungenügende Wirkung zeigen, jedoch gehen die aggressiven Medikamente zur Blutdruckregulierung auch mit zahlreichen Nebenwirkungen einher. Depressionen, Schuppenflechte, Depressionen und Durchblutungsstörungen sind nur einige der bekanten Risiken, die sich während der Einnahme von Betablockern manifestieren können. Noch gefährlicher sind die Folgen für Betroffene, wenn die Rezeptorenblocker in Kombination mit Alkohol eingenommen werden. Wir möchten Ihnen nun zeigen, wie Beta-Blocker mit Alkohol zusammen auf den Blutdruck und den gesamten Körper wirken. Die hieraus abgeleiteten Antworten ersetzen keinen ärztichen Rat. Bei Ängsten oder Problemen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker!
Wechselwirkungen, die es in sich haben
Dass Alkohol eine gefäßerweiternde Wirkung besitzt, ist allgemein bekannt. Durch den verringerten Widerstand innerhalb der Gefäßwände senkt sich der Blutdruck vorübergehend ab, wird somit gedrosselt. Da Betablocker aufgrund ihrer Adrenalin- und Noradrenalinhemmung Eigenschaften aber den selben Effekt auf die Herztätigkeit besitzen, steigert Alkoholkonsum die blutdrucksenkende Wirkung aller entsprechenden Präparate um ein Vielfaches. Darüber hinaus kann es zur Verstärkung von speziellen Nebenwirkungen der Betablocker kommen. Zurück zu führen sind sie auf körperliche Konfliktsituationen, die Entstehen, wenn Alkohol eine andere Organreaktion veranlasst, als durch die Einnahme der Rezeptorenblocker erwünscht.
Welche Körperregion von den Wechselwirkungen in Mitleidenschaft gezogen wird, hängt von der Art des angewandten Wirkstoffes ab. Diesen liegen unterschiedliche Spektren an Begleiterscheinungen zugrunde, die jedoch allesamt empfindlich auf den Einfluss von Alkohol reagieren.Im Folgenden möchten wir Ihnen die einzelnen Wirkstoffe wie Bisoprolol und andere mit ihren Wechselwirkungen auf Alkohol genauer vorstellen.
Metoprolol & Bisoprolol
Präparate, wie Beloc-zok®, Lopresor®, Prelis®, Bisobloc® oder Concor®, deren Beta-Rezeptorenblockade durch die Substanzen Metoprolol bzw. Bisoprolol zustande kommt, zeichnen sich durch das Risiko vorübergehender Herzrhythmusstörungen aus. Eine Senkung des Blutdrucks kommt daher nicht immer sofort zustande, sondern benötigt eine geraume Zeit der medikamentösen Einstellung des Patienten. Gerade in dieser Anpassungsphase ist Alkoholkonsum sehr kritisch zu bewerten, da er die Harmonisierung der Herztätigkeit stark verzögert oder die Wirkung der Betablocker gänzlich verändert.
So begünstigt der Verzehr von Alkohol in Verbindung mit metoprolol- und bisprololhaltigen Arzneimitteln beispielsweise eine anhaltende Instabilität in Bezug auf den Blutdruck, die je nach Intensität mit
- Bewusstlosigkeit
- Schwindel
- Kreislaufzusammenbrüchen und
- Herzinsuffizienz
einher gehen kann. In besonders schweren Fällen oder einer starken Sensibilität gegen Alkohol können diese herzorientierten Nebenwirkungen sogar zum Komplettausfall der kardialen Funktionen und somit zum Herzversagen führen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Sie vorher mit Ihrem Arzt klären, inwiefern Sie Betablocker wie Bisoprolol oder Metroprolol einnehmen und trotzdem Alkohol (wie ein Bierchen zum Feierabend) trinken können.
Atenolol
Herz-Kreislauf-Störungen, wie verringerte Herzleistung und Erregungsleitungsstörungen innerhalb der Herzvorhöfe, sowie der Herzkammer sind auch bei atenololhaltigen Betablockern, die in Deutschland vor allem in Form von Atehexal®, Atenolol STADA® und Tenormin verabreicht werden, eine große Gefahr. Bei den Wechselwirkungen mit Alkohol im Speziellen kommen hier aber noch mögliche Störungen des zentralen Nervensystems hinzu.
- Angstzustände
- Halluzinationen
- Psychosen und Depressionen
- Albträume und Schlafstörungen
wären hier vorrangig zu nennen, denn weil Alkohol für sich genommen emotionale Stresssituationen bereits in hohem Maße anregt, intensivieren sich damit verbundene Gefühls- und Unruhezustände durch die Einnahme der Betablocker noch zusätzlich. Schwindel und Kopfschmerzen sind als Nebenwirkungen ebenfalls nicht auszuschließen, wobei derartige Symptome eher von einem erhöhten Flüssigkeitsverlust herrühren. Um genau zu sein, ist es die alkoholbedingte Entwässerung des Körpers, welche den durch die Verabreichung von Atenolol ohnehin sehr gefährdeten Elektrolythaushalt des Körpers noch stärker beeinträchtigt und damit den sensiblen Gehirnregionen arg zusetzt.
Propanolol
Ein Propanolol-Präparat, das in Deutschland häufig Anwendung findet, ist Dociton®. Als Hauptnebenwirkungsgebiet des Medikaments gelten Störungen der Bauchspeicheldrüsen-, Leber-, und Nierenfunktionen. Die drei Organe spielen insbesondere beim Alkoholabbau eine essenzielle Rolle, weshalb sie, je öfter sie damit beschäftigt sind, den Alkohol zu zersetzen, eine umso höhere Anfälligkeit für entsprechende, medikamentösen Nebenwirkungen der Betablocker besitzen. Zu diesen gehören unter anderem
- Gelbsucht durch Gallenstauung
- Bauchspeicheldrüsenentzündungen,
- Nierenentzündung
- Leberentzündungen und andere Leberschäden.
Mäßigung lautet das Zauberwort
Abschließend muss erwähnt werden, dass die aufgeführten Nebenwirkungs- und Verstärkungseffekte meist einen chronischen Alkoholkonsum voraussetzen, ehe sie eintreten. Ein gelegentliches Glas Wein oder ein Bierchen ist folglich eher unbedenklich. Riskant kann es aber werden, wenn wöchentliche ‚Besäufnisse‘ die Regel sind oder gar eine handfeste Alkoholabhängigkeit vorliegt. Derartiges Verhalten sollte nicht nur zur Prävention von Wechselwirkungen zwischen Betablockern wie Bisoprolol oder Propanolol und Alkohol vermieden werden, sondern allein schon aus dem Grund, dass Herzprobleme und hoher Blutdruck, deretwegen Beta-Rezeptorenblocker überhaupt erst zum Einsatz kommen, nicht von alkoholischem Dauerkonsum profitieren. Erfahrungsgemäß verschlechtern sich Herzzustand und Blutdruck dadurch nur noch mehr. Genießen Sie also Ihrer Gesundheit sowie ihrem Herz zu Liebe Alkohol in Maßen!