Fast jeder hat schon einmal von ihnen gehört. Wir laufen den Aminosäuren täglich über den Weg, nämlich in uns selbst. Aminosäuren sind auch im menschlichen Körper von enormer Bedeutung und kommen dort zuhauf vor. Ihre Bedeutung für die Entstehung des Lebens ist erheblich und so gibt es in allen Lebewesen Aminosäuren. Die DNA wird aufgebaut aus den vier Basen Adenin, Guanin, Cytosin und Thymin, die wiederum auf Aminosäuren aufbauen. Diese Bausteine enthalten sogenannten Aminogruppen. Die meisten Proteine bauen sich durch Aminosäuren auf und zählen zu den komplexesten Strukturen, die man heute kennt.
Leben mit Aminosäuren
Das Leben baut, wie gesagt, auf den über 400 bekannten Aminosäuren auf. Ein großer Teil kann von den Lebewesen selbst gebildet werden, so auch vom Menschen. Das ist wichtig, denn sonst könnten Zellen sich nicht teilen und die DNA nicht reproduziert werden. Aminosäuren und auf ihnen aufbauende Proteine spielen aber auch in anderen Bereichen eine wichtige Rolle. Unsere Haare und Hornhaut bestehen in großen Teilen aus Keratin-Fasern, die wiederum aus Aminosäuren gebaut werden. Durch komplexe Strukturbildungen stabilisieren sich die Proteine und können verkettet sehr hart und lang werden, wie ein Haar eben. Auch die Panzer vieler Säugetiere bestehen aus Keratin und dem strukturgebenden Protein Kollagen.
Der Mensch muss viele Proteine mit der Nahrung aufnehmen und kann diese selbst nicht bilden, so wie es auch mit den Vitaminen oder Spurenelementen der Fall ist. Immer wieder werden aber auch neue Proteine entdeckt, sei es in Pflanzen oder im menschlichen Organismus. Das machen sich viele Sportler zunutze, denn durch die optimale Aufnahme verschiedener Proteine können auch unterschiedliche Körperregionen versorgt werden. Es gibt Proteine, die besonders für den Muskelaufbau gebraucht werden, andere wiederum für den Aufbau von Knochen oder den Aufbau von Bindegewebe. Eine ausgewogene Ernährung kann viele Proteine liefern, aber viele eben auch nicht.
Proteinmangel
Von Vitaminmangel oder Mineralmangel wird oft und intensiv berichtet. Vom Proteinmangel hört man allerdings wesentlich seltener und das, obwohl viele Menschen davon betroffen sind. Es sind nicht die essentiell wichtigen Eiweiße und Proteine, die uns fehlen, sondern solche, die Teilaufgaben übernehmen. Solche Proteine kommen beispielsweise in Nüssen vor, aber auch in Hülsenfrüchten und in Kornfrüchten. Nun könnte man einwenden, dass wir doch Brot, Linsen und Walnüsse essen. Das Problem liegt aber auch mehr in der Zubereitung dieser Lebensmittel. Eiweiße sind extrem hitzeempfindlich. Beim Kochen oder Braten denaturieren die Eiweiße und damit geht auch ihre Funktion verloren.
So kann es also sein, dass Menschen viele Hülsenfrüchte und Nüsse essen, aber die Eiweiße durch das Kochen unbrauchbar werden. Besser sind rohe Nüsse und eiweißhaltige Produkte, die nicht erhitzt werden. Die Denaturierung der Eiweiße ist übrigens auch bei einer Erkältung ein großes Problem. Steigt die Temperatur eines Fiebers auf über 40 Grad Celsius, können Eiweiße verklumpen. Langfristig ist das tödlich. Daher muss die Körpertemperatur möglichst gering gehalten werden. Eine Möglichkeit zur vielfältigen Aufnahme von Eiweißen ist eine ausgewogene Rohkost, aber auch Nahrungsergänzungsmitteln aus biologischer Herstellung. Whey ist der letzte Renner bei der Proteinversorgung. Auf Deutsch klingt es aber weniger spektakulär: Molke. Milchprodukte sind eine gute Quelle für Proteine. Daneben sind Weizenproteine und Sojaproteine sehr gefragt.