Ein Geheimnis ist es nicht, dass Blähungen und Bauchschmerzen als Symptome gerne im Verbund auftreten. Da eine Beschwerde die andere begünstigt, sind sowohl Blähungen als auch Schmerzen im Bauch Indizien für zahlreiche, die Bauchregion betreffender Störfaktoren. Zudem sind Durchfall und Verstopfung als Begleiterscheinungen denkbar. Zur besseren Übersicht möchten wir Ihnen hier zeigen, welche Ursachen die Flatulenz haben kann und wie durch das richtige Essen sowie eine Stressreduktion die Bauchschmerzen vermeiden können.
Ursachen für Schmerzen und Blähungen im Bauch
Der medizinische Begriff Flatulenz für Blähungen leitet sich vom lateinischen Wort flatus für ‚Wind‘ ab. Er bezeichnet gemeinhin die Entstehung von Gasen bzw. Faulgasen, welche beim Gärungsprozess im Bauch, beispielsweise durch die Freisetzung von Methan, Kohlenstoffdioxid oder Schwefelwasserstoff, entstehen können.
Meist gelangen besagte Darmwinde über das Essen in den Magen und sorgen bei übermäßiger Freisetzung nicht nur für den sogenannten Blähbauch (Meteorismus), sondern auch für Verstopfung, Durchfall und Bauchschmerzen aufgrund starker Spannungsverhältnisse im Darm. Zu den Lebensmitteln mit besonders blähender Wirkung zählen dabei
- Hülsenfrüchte (z.B. Bohnen)
- Kohl (z.B. Weißkohl)
- Lauchgemüse (z.B. Zwiebeln)
- Milchprodukte (z.B. Käse)
Des Weiteren kommen folgende Faktoren für Blähungen in Verbindung mit Bauchschmerzen in Betracht:
Reizdarmsyndrom: Bakterien im Darm, Laktoseintoleranz, Stress und psychische Probleme. Für ein Reizdarmsyndrom und dessen Entstehung kommen viele Ursachen in Betracht. In jedem Fall äußert sich die funktionelle Darmerkrankung aber durch Blähungen und Bauchschmerzen. Auch sind Durchfall oder Verstopfung beim Reizdarmsyndrom nicht auszuschließen. Das Reizdarmsyndrom kann jedoch nur über eine Ausschlussdiagnose festgestellt warden, wenn alle anderen Ursachen nicht in Betracht kommen.
verdorbenes Essen: Schlecht gewordene Lebensmittel sind ein wahrer Quell für Bakterien und Keime, weshalb sie nach dem Verzehr für Störungen im Darm sorgen können. Neben Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen sind hier auch Lebensmittelvergiftungen (insbesondere bei Fisch und Pilzgerichten) als Reaktion des Darms auf verdorbenes Essen nicht auszuschließen.
Themenwelt Bauchschmerzen:
Lebensmittelunverträglichkeit: Als weitere Ursachen für die Flatulenz kann auch eine Lebensmittelunverträglichkeit wie die Laktoseunverträglichkeit oder Probleme mit Gluten in Frage kommen. Sollte der Arzt dies im Zuge Ihrer Magenschmerzen feststellen, hilft nur eine Umstellung Ihrer Gewohnheiten beim Essen oder ein Ausweichen auf spezielle Nahrungsmittel für Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeit (z.B. laktosefreie Milch).
Schwangerschaft: Der Körper einer werdenden Mutter muss mit vielen Umstellungen im Bauch fertig werden. Nicht nur dass es im Bauch aufgrund des ungeborenen Lebens im Uterus zu dezenten Platzschwierigkeiten kommt, die Verdauung ist darüber hinaus auch für zwei Lebewesen gleichzeitig zuständig und hat mit hormonellen Schwankungen zu kämpfen. Dass es während der Schwangerschaft also zu Ablaufstörungen in den Darmwindungen kommt, die Blähungen und Bauchschmerzen mit sich bringen, ist demnach nicht auszuschließen.
Menopause: In Bezug auf einen veränderten Hormonhaushalt kommen bei Beschwerden in Bauch und Darm neben einer Schwangerschaft auch menopausale Vorgänge des Körpers in Frage. Gerade das weibliche Geschlechtshormon Progesteron gilt als Hauptverursacher von Blähungen und Bauchschmerzen während der Menopause, da es die im Darm befindliche Muskulatur entspannt und so für erhöhte Gasbildung sorgt.
Blähungen und Bauchschmerzen bei Kindern: Speziell bei kleinen Kindern und Säuglingen sind oft Krämpfe, bakterielle Infektionen oder seelische Nöte für Bauchschmerzen und Blähungen verantwortlich. Im Säuflingsalter äußert sich der schmerzende Blähbauch für gewöhnlich in der sogenannten Dreimonatskolik, von der bis zu 29 Prozent aller Säuglinge betroffen sind. Bei Kindern basieren Blähungen, Bauchschmerzen und Co. meist auf ungesunden Bestandteilen im Essen, Wachstumsfaktoren oder auf psychischen Belastungen (z.B. Stress und Angstzustände).
Therapie und Vorsorge bei Bauchschmerzen und Blähungen
Die Behandlung von Blähungen, Bauchschmerzen und anderen Beschwerden im Bauch (z.B. Durchfall) ist stets abhängig von der Gesamtsymptomatik des Patienten. Auch spielt das Alter der Betroffenen gelegentlich eine wichtige Rolle, wie folgende Tipps zur Therapie und Vorsorge zeigen:
- Trinken Sie viel Flüssigkeit (mindestens 2 Liter pro Tag), um Verdauungsproblemen vorzubeugen. Dabei sollten die Getränke keine Kohlensäure enthalten, fördern diese doch die Gasbildung im Darm. Greifen Sie stattdessen lieber zu Pfefferminz-, Kamillen-, Kümmel- oder Fencheltee. Die Kräutertees sind auch für eine Behandlung bei Kindern und Säuglingen sehr geeignet und wirken entkrampfend auf den Bauch.
- Prüfen Sie vor dem Konsumieren von Nahrungsmitteln stets auf deren Verfallsdatum. Auf diese Weise verhindern Sie das Entstehen von Bauchschmerzen und Blähungen als Reaktion auf verdorbenes Essen.
- Wurden schlecht gewordene Lebensmittel bereits konsumiert und fallen neben schmerzlichen Blähungen zusätzlich durch Durchfall auf, liegt womöglich eine Lebensmittelvergiftung vor. In diesem Fall ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.
- Bei besonders blähenden Lebensmitteln ist es sinnvoll, diese vor dem Essen ausreichend zu garen und gründlich zu kauen. Der Darm hat dann weniger Probleme mit der Verdauung der Nahrung, was die Gefahr von Bauchschmerzen und Blähungen verringert. Sehr fettes und zuckerreiches Essen ist mit Blick auf Blähungen zu meiden. Sollte der Verzehr von Milchprodukten für die Beschwerden verantwortlich sein, ist ein Test auf Laktoseintoleranz zu empfehlen.
- Als werdende Mutter sollten Sie auf blähende Lebensmittel gänzlich verzichten, da Ihr Bauch mit den besonderen Umständen der Schwangerschaft schon genug zu kämpfen hat. Erwägen Sie eine Schonkost mit leichtem Essen für sich und ihr ungeborenes Kind.
- Bei Säuglingen und Kindern ist zusätzlich zur richtigen Ernährung darauf zu achten, seelisches Unwohlsein (z.B. durch Streit oder Stresssituationen) zu vermeiden. Etwaige Befindlichkeitsprobleme könnten zu unerwartetem Krampfverhalten im kindlichen Bauch, im schlimmsten Fall zu Magenerkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom führen.
- Nicht nur bei Kindern ist das Risiko von Krankheiten als Ursache für Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall gegeben. Auch Erwachsene sollten Faktoren, die eine Erkrankung wie das Reizdarmsyndrom oder einen Darminfekt begünstigen, meiden. Halten Sie demnach Einflüsse von sich fern, die Stress verursachen, Ihr Immunsystem oder Ihren Darm schwächen von sich fern.
- Bei Frauen in den Wechseljahren sind eine darmfreundliche Ernährung und ausreichende Schonung umso wichtiger, da Beschwerden wie Blähungen oder Bauchschmerzen meist erst nach Stabilisierung des Hormonspiegels, also nach der Menopause wieder abflauen. Verzehren Sie demnach ausschließlich Lebensmittel mit verdauungsfördernden Eigenschaften und gönnen Sie ihrem hormongeplagten Bauch genügend Erholung.
Tipp: Egal wie alt Sie sind, sorgen Sie für ausreichende Bewegung. Sport und körperliche Aktivität fördern die Verdauung und sorgen ganz nebenbei auch für ein besseres Körpergefühl. Gelegentliche Entspannungsmassagen verhindern ebenfalls zuverlässig das Auftreten von Bauchschmerzen und Blähungen nach dem Essen.