Wenn der Darm bei der Verdauung mit bestimmten Bestandteilen im Essen nicht zurecht kommt, äußert sich dies nicht selten in Blähungen, Verstopfung oder Durchfall. Die Symptome variieren je nach Art der verzehrten Lebensmittel, treten aber meist in Kombination mit Magenschmerzen auf. Einen Überblick über die Ursachen, die zu Bauchschmerzen nach dem Essen führen können, sowie nützliche Tipps zur Behandlung geben wir Ihnen hier.
Ursachen für Magenschmerzen nach dem Essen
Unser Darm ist darauf ausgelegt, bestimmte Nährstoffe und Vitamine aus der von uns konsumierten Nahrung zu ziehen und den Körper damit zu versorgen. Schmerzen im Bauch nach dem Essen deuten demzufolge auf eine Störung dieses Verwertungsvorgangs hin. Was dem Magen im einzelnen bei besagter Verwertung Probleme bereiten kann, lässt sich nicht in einem einzigen Satz beantworten.
Gelegentlich ist blähendes Essen für Symptome wie Bauchschmerzen verantwortlich, sorgt es doch für eine Überproduktion an Verdauungsgasen und fördert so das Auftreten der Schmerzen in der Magengegend. Zu den Nahrungsmitteln, die Blähungen und somit Bauchschmerzen verursachen, gehören:
- Bohnen
- Eier
- Erbsen
- Käse
- Knoblauch
- Lauch
- Rettich
- Sauerkraut
- Sellerie
- Trockenobst
- Weißkohl
- Zwiebeln
Des Weiteren kommt falsche Ernährung für die Bauchschmerzen in Frage. Sie kann sowohl auf einer ungeeigneten Lebensmittelwahl, als auch auf ungünstigen Verzehrgewohnheiten während dem Essen basieren:
falsches Kauverhalten: Damit der Darm das ihm zugeführte Essen effizient verwerten kann, muss unser Gebiss entsprechende Vorarbeit leisten. Je besser die Nahrung dabei vor Ankunft im Verdauungstrakt durch Kauen zerkleinert wird, desto unkomplizierter ist es für die Magenenzyme, den Nahrungsbrei nach dem Essen zu filtern. Schlingt man sein Essen allerdings zu hastig hinunter, gelangen zu große Nahrungsbrocken in den Darm, was nicht nur mehr Verdauungsaufwand, sondern auch funktionelle Störungen hervorrufen kann, die sich beispielsweise in Verstopfung oder Bauchschmerzen äußern.
falsches Trinkverhalten: Zu Verstopfungen in Kombination mit Magenschmerzen kann es auch durch eine schlechte Flüssigkeitszufuhr kommen. Nur wer zum Essen ausreichend trinkt, bewahrt seinen Magen dauerhaft vor Bauchschmerzen aufgrund schwer durch die Darmwindungen zu schleusender Nahrungsklumpen.
falsche Nährstoffzusammensetzung: Unser modernes Nahrungsangebot ist für sein großes Potential, Schmerzen in der Magengegend zu verursachen, berühmt berüchtigt. Ein hohes Maß an Kohlenhydraten wie Zucker, Fett oder Stärke, sowie zu wenig Vitamine und Ballaststoffe im Essen behindern den Darm vermehrt an seiner Verwertungsarbeit. Es kommt zu entsprechenden Reaktionen des Magen-Darm-Trakts, die von Bauchschmerzen, Blähungen und Verstopfung bis hin zu ernsthaften Erkrankungen (z.B. Darminfektionen und Magen-Darm-Krebs) reichen.
Zusatzstoffe: In Sachen Ernährung bereiten dem Magen bisweilen nicht nur natürliche Lebensmittelbestandteile wortwörtlich Bauchschmerzen. Viel schlimmer sind Nahrungsmittelzusätze, wie Gluten, Weichmacher und Farbstoffe. Sie werden dem Essen künstlich zugesetzt und irritieren den Darm häufig durch Überdosierung. Schmerzen oder Durchfall sind nach dem Verzehr von künstlichen Zusatzstoffen also durchaus üblich.
Vergiftungen und Allergien: Schlechtes Essen begünstigt nicht nur Magenschmerzen und Durchfall, es kann zudem auch Vergiftungen hervorrufen, mit denen nicht zu spaßen ist. Ebenso ist es möglich, dass die Schmerzen im Magen als allergische Reaktion auf bestimmte Lebensmittelgruppen ausgelöst werden. Die bekannteste Lebensmittelunverträglichkeit wird diesbezüglich von Laktoseintoleranz gestellt. Hier sind Milchprodukte für die Bauchschmerzen und Blähungen nach dem Essen verantwortlich.
Vorerkrankungen: Vorerkrankungen wie ein Magengeschwür oder eine Magen-Darm-Grippe können natürlich ebenfalls dafür sorgen, dass nach dem Essen Magenschmerzen entstehen. Gerade ein Magengeschwür kann mitunter sogar sehr starke Bauchschmerzen auslösen.
Hilfreiche Lebensmittel gegen Bauchschmerzen
Einige gesunde Nahrungsmittel besitzen bei intensivem Verzehr von Natur aus abführende bzw. stopfende Wirkung. Sie eignen sich deshalb gut zur Behandlung von Durchfall oder Verstopfung als Ursachen für Magenschmerzen. Hier eine kleiner Überblick:
abführende Lebensmittel | stopfende Lebensmittel |
---|---|
Apfelsaft (naturtrüb) | Artischocken |
Buttermilch | Apfel (gerieben) |
frische Feigen | Bananen |
Heidelbeeren | Karotte (gekocht) |
Knoblauch | Reis |
Kohlsuppe | Rote Beete |
Pflaumensaft | Schwarzwurzel |
Sauerkraut | Trockenobst |
Sauerkrautsaft | Vollkornprodukte |
Spinat | |
Trockenpflaumen | |
Weintrauben |
Wichtig: Dosieren Sie besagte Lebensmittel bei einer Behandlung der Symptome, die Ihre Bauchschmerzen auslösen, maßvoll! Ansonsten könnte aus einer Verstopfung schnell anhaltender Durchfall werden und umgekehrt, was die Bauchschmerzen nicht lindert, sondern ihre Dauer verlängert.
Weitere Tipps zur Behandlung und Prävention von Bauchschmerzen nach dem Essen
Themenwelt Bauchschmerzen:
- Essen Sie in aller Ruhe. Stress und Eile beim Essen begünstigen Magenschmerzen und zeugen von einer unbewussten Ernährung.
- Kauen Sie Ihr Essen stets gründlich, um Verdauungsproblemen, Verstopfungen und Schmerzen vorzubeugen. Während und nach dem Essen sollten Sie zudem ausreichend trinken, um den Nahrungsbrei für Ihren Magen so leicht verdaulich wie möglich zu halten.
- Versorgen Sie Ihren Darm insgesamt mit genügend Flüssigkeit, wenn Sie Schmerzen im Magen nach dem Essen vorbeugen wollen. Ernährungswissenschaftler empfehlen mindestens zwei Liter pro Tag.
- Achten Sie bei der Zubereitung Ihrer Nahrung auf die Haltbarkeit der verwendeten Produkte. Sowohl Schmerzen im Magen, als auch Durchfall und Lebensmittelvergiftungen lassen sich so zuverlässig vermeiden.
- Waschen Sie sich vor dem Kochen, ebenso wie vor dem Essen gründlich die Hände. Auch Handbakterien können für Durchfall und Bauchschmerzen verantwortlich sein.
- Blähende Lebensmittel sind zwar oftmals sehr gesund, haben bei übermäßigem Verzehr aber gelegentlich Bauchschmerzen zur Folge. Entscheiden Sie daher individuell, wie viel sie von welchem Nahrungsmittel essen können, ohne danach über Schmerzen klagen zu müssen.
- Essen sie so wenige, künstliche Lebensmittel wie nur irgend möglich. Die hier enthaltenen Zusatzstoffe schaden dem Darm nicht nur durch Bauchschmerzen und ähnliche Symptome, sie können auch Krankheiten und Allergien hervor rufen.
- Sollten Sie Milchprodukte aufgrund einer Laktoseintoleranz nicht vertragen, verzichten Sie darauf und nehmen Sie stattdessen Sojamilchprodukte in Ihre Ernährung auf.
- Magenbitter und heilsame Kräutertees (z.B. Anis, Fenchel, Kamille oder Kümmel) helfen der Verdauung auch nach schwerem Essen wieder auf die Sprünge. Ihr Verzehr kann folglich ebenfalls gegen Bauchschmerzen zur Anwendung kommen.
Mit diesen Maßnahmen lassen sich Bauchschmerzen nach dem Essen wirksam verhindern. Natürlich können Sie nicht immer alle Dinge beachten. Glücklicherweise ist dies auch nicht immer nötig, da die Magenschmerzen mitunter häufig nur in einer Ursache begründet sind. Sollte sich jedoch trotzdem nichts ändern, ist es Zeit, einen ARzt zu konsultieren.