Im Allgemeinen deuten Schmerzen im Unter- oder Oberbauch und damit einher gehende Beschwerden stets auf funktionelle Probleme in oder um die Magen-Darm-Region hin. Da der Verdauungstrakt von Kindern noch wesentlich sensibler auf besagte funktionelle Störungen reagiert, sind Bauchmerzen im Kindesalter zudem häufiger anzutreffen. Wenn Sie als Eltern die Ursachen für die Bauchmerzen Ihrer Kinder richtig deuten und erfahren möchten, was sich ohne medikamentöse Behandlung dagegen tun lässt, lesen Sie hier unseren Ratgeber zum Thema.
Ursachen für Bauchschmerzen im Kindesalter
Mögliche Gründe für Bauchschmerzen bei Kindern gibt es eine ganze Menge. In vielen Fällen hängen die Beschwerden mit dem im Wachstum befindlichen kindlichen Körper zusammen. Während dieser Zeit ist der Magen von Kindern besonders anfällig für Störfaktoren, zu denen auch folgende Einflüsse gehören:
schwer verdauliche Nahrung: Süßigkeiten, Fertiggerichte und Softdrinks – künstliche Lebensmittel lösen bei Kindern nicht selten Beschwerden wie Blähungen, Durchfall, Verstopfung und damit einher gehende Bauchschmerzen aus. Grund hierfür ist der unnatürliche Fett-, Zucker- und Stärkegehalt der Produkte, auf den der menschliche Magen vor allem im Anfangsstadium seiner Entwicklung nicht ausgelegt ist. Daneben können dem kindlichen Verdauungstrakt auch schwer verdauliche Nahrungsmittel wie Kohl, Hülsenfrüchte, Milch- oder Weißmehlprodukte stark zusetzen.
Wachstumsschmerzen: Da die Organe von Kindern sich stetig weiterentwickeln, treten Schmerzen im Unter- bzw. Oberbauch nicht selten auch als Folge von Wachstumsschüben auf. Der organische Entwicklungsprozess sorgt hierbei für vorübergehende Spannungen, Krämpfe und ähnliche Symptome, die Beschwerden wie Bauchschmerzen begünstigen.
Erkrankungen: Infektionskrankheiten fühlen sich von sensiblen Kinderkörpern magisch angezogen, haben sie hier doch besonders leichtes Spiel. So kann zum Beispiel eine Darminfektion, Nieren- oder Blinddarmentzündung für die Bauchschmerzen von Kindern verantwortlich sein. Aber auch Grippeviren, Würmer und das sogenannte Reizdarmsyndrom machen sich im Kindesalter durch Schmerzen im Bauch bemerkbar.
seelisches Ungleichgewicht: Psychosomatische Faktoren spielen bei Bauchschmerzen im Kindesalter eine nicht unerhebliche Rolle. Ob Stress in der Schule, Prüfungsängste oder familiäre Probleme, sie alle liegen Kindern buchstäblich schwer im Magen und verursachen gerne schmerzliche Beschwerden in der Bauchregion. Folgeerkrankungen wie das Reizdarmsyndrom sind hier ebenfalls nicht ausgeschlossen
Ursachen für Bauchschmerzen bei Kindern rechtzeitig erkennen
Laut Aussagen der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin sind die Ursachen für Bauchschmerzen im Kindesalter in ca. 90 Prozent aller Fälle harmlos. Damit bleibt jedoch immer noch ein Restanteil von 10 Prozent der Fälle, in denen die Schmerzen auf ernstere Ursachen (z.B. eine Blinddarmentzündung) zurück zu führen sind. Um auszuschließen, dass die Schmerzen Ihrer Schützlinge mit schwerwiegenden funktionellen Störungen oder einer gefährlichen Erkrankung in Verbindung stehen, sollten Sie sich selbst folgende Fragen stellen oder diese von ihren Kindern beantworten lassen.
- Wo genau sitzt der Schmerz? – Sollten die Beschwerden stets an der selben Stelle auftreten, ist ein Arztbesuch zu empfehlen.
- Wie oft treten die Schmerzen auf? – Wenn sich die Bauchschmerzen über mehrere Wochen bzw. Monate erstrecken, ist ein Besuch beim Kinderarzt ebenfalls dringend notwendig.
- Ist die Bauchdecke stark angespannt? – Eine harte bzw. stark angespannte Bauchdecke deutet bei Bauchschmerzen nicht selten auf eine Blinddarmentzündung oder einen Darminfekt hin. Ärztliche Untersuchungen sind deshalb einer Selbstdiagnose vorzuziehen.
- Sind die Bauchschmerzen die einzigen Beschwerden? – Auf einen Arztbesuch verzichten sollten Sie auch dann nicht, wenn sich zu den Schmerzen im Bauch Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Fieber oder gar Blut im Stuhl und Urin gesellen. Ursachen wie Krankheiten und Infektionen als Auslöser für die Bauchschmerzen sind dann sehr wahrscheinlich.
- Gibt es in Ihrer Familie bereits Fälle von chronischen Darmerkrankungen? – Ein Reizdarmsyndrom geht oftmals mit einer gewissen, familiären Veranlagung einher. Auch diverse Darmkrankheiten fallen durch ihre enorme genetische Disposition auf. Sollte es in Ihrer Familie daher bereits mehrere Fälle dieser oder ähnlicher Krankheiten geben, seien sie besonders umsichtig.
Gegenmaßnahmen und Therapie von Bauchschmerzen bei Kindern
Themenwelt Bauchschmerzen:
Am besten lassen sich viele Ursachen für Bauchschmerzen bei Kindern über die Ernährung therapieren. Eine nährstoffreiche Kost stärkt in diesem Zusammenhang nicht nur das Immunsystem der Kleinen, sondern wirkt sich darüber hinaus auch positiv auf die Darmflora aus. Zur erfolgreichen Behandlung der Schmerzen ist dabei vor allem das genaue Alter der Kinder wichtig:
- Beschwerden wie Bauchschmerzen und Blähungen aufgrund von Nahrungsmitteln werden bei Säuglingen durch das sanfte Reiben des Bauches oder leichtes Rückenklopfen gebessert. Auf diese Weise kann angestaute Luft leichter aus dem Bauch entweichen.
- Auch der Verzehr von Fenchel kann Bauchschmerzen bei kleinen Kindern zuverlässig beheben. Pürieren sie das Gemüse einfach zu einem Brei und geben sie diesen ihrem Kleinkind wohl portioniert zu Essen.
- Unabhängig vom Alter ist zudem auf eine Reduzierung blähender Lebensmittel zu achten. Sollte es sich bei den Lebensmitteln, welche die Beschwerden verursachen, überwiegend um Milchprodukte handeln, könnten die Ursachen für die Schmerzen in einer Laktoseintoleranz begründet liegen.
- Insgesamt sollte die Ernährung bei Kindern aus vitamin- und ballaststoffreichen Portionen bestehen, um Verstopfungen, Bauchschmerzen, aber auch Infektionskrankheiten vorzubeugen. Bieten Sie anstatt Weizenmehl- lieber Vollkornprodukte an und ersetzen Sie Naschereien durch leckeres Trockenobst, Naturjoghurt oder kleine Fruchtsnacks. Die Menge der Portion muss der Größe des Kindermagens angemessen sein.
- In punkto Getränke empfehlen sich Kräutertees aus Fenchel, Anis oder Kümmel zur Behandlung der Schmerzen in der kindlichen Bauchregion. Stark kohlensäurehaltige Getränke sind zu meiden.
Tipp: Neben Aspekten der Ernährung ist bei Kindern auch das seelische Befinden von großer Bedeutung, wenn Sie funktionelle Störungen im Bauch lindern möchten. Sorgen Sie also für ein stressfreies Umfeld ihrer Sprösslinge, um psychosomatische Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. Des Weiteren können Sie Ihr Kind bei Bauchschmerzen und anderen Beschwerden in der Magengegend mit liebevollem Worten, Streicheleinheiten und Gesprächen beschwichtigen, um angespannte Situationen zu lösen. Bewegung und Wärme (z.B. durch eine Wärmflasche) helfen ebenfalls, Spannungen zu entschärfen.