Bauchschmerzen am Morgen machen den Start in den neuen Tag sehr unangenehm. Denn nicht selten sind sie äußerst schmerzhaft und für Betroffene sehr belastend. In diesem Artikel verraten wir, welche möglichen Ursachen für Bauchschmerzen am Morgen in Frage kommen können. Außerdem haben wir Tipps für Sie, wie Sie gegen die Beschwerden vorgehen können.
Verdauungsstörungen als Ursache
In den meisten Fällen lassen sich Bauchschmerzen am Morgen auf Verdauungsstörungen zurückführen. Denn nachts, wenn wir schlafen, arbeitet der Verdauungstrakt weiter. Üppige oder schwer verdauliche Speisen am Abend können dafür sorgen, dass es zu Beschwerden kommt. Gleichermaßen können sie auch für Schlafstörungen verantwortlich sein.
Hilfe bei Verdauungsstörungen
Zuerst gilt es herauszufinden, ob eine Lebensmittelunverträglichkeit hinter den Beschwerden steckt. Bei einer Laktoseintoleranz beispielsweise bilden sich Gase im Bauch, die zu Schmerzen führen können. Häufig leiden Betroffene auch an Durchfällen oder Übelkeit, wenn sie Milchprodukte konsumieren. Neben der Laktoseintoleranz gibt es jedoch auch weitere Intoleranzen, die zu Beschwerden führen. Dazu gehören Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) oder auch eine Intoleranz gegenüber Histamin. Beim Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit ist ein Arzt auszusuchen. Außerdem sollte ein Ernährungstagebuch geführt werden.
Als weitere Ursache kann der Konsum von schwer verdaulichen Lebensmitteln für die Bauchschmerzen am Morgen in Betracht gezogen werden. Betroffene sollten abends bevorzugt leicht verdauliche Speisen konsumieren. Dazu gehören gegartes Gemüse, Kartoffeln und Reis.
Magenschleimhautentzündung und Magengeschwür als Ursache
Stress, eine falsche Ernährungsweise, Nikotin und Alkohol – all diese Faktoren können eine Magenschleimhaut oder ein Magengeschwür begünstigen. Dabei klagen Betroffene meist über ein starkes Brennen in der Magengegend. In vielen Fällen klingen die Schmerzen ab, sobald der Magen mit der Verdauung beschäftigt ist. Bei leerem Magen jedoch trifft die aggressive Magensäure auf die Magenschleimhaut und verursacht Beschwerden.
Das hilft bei einer Magenschleimhautentzündung oder einem Magengeschwür
In beiden Fällen ist umgehend ein Arzt aufzusuchen. Denn werden die Beschwerden nicht behandelt, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen. Bei einer Magenschleimhautentzündung verordnet der Mediziner im Regelfall Medikamente, welche die Entzündung abklingen lassen. Zusätzlich sind viele säurehaltige Nahrungsmittel wie Kaffee und einige Obstsorten zu meiden. Auch auf Nikotin und Alkohol sollte in den nächsten Wochen verzichtet werden. Beim Essen ist zudem darauf zu achten, die Speisen nicht zu würzen. Bei einer Magenschleimhautentzündung empfiehlt sich gegartes Gemüse, das gut verdaulich ist und keine Säure enthält. Auch Kartoffeln und Reis können die Beschwerden lindern. Anstelle von kohlensäurehaltigen Getränken sind ungesüßte Kräutertees wie Fenchel ratsam.
Ein Magengeschwür hingegen muss unter Umständen operativ entfernt werden. Weitere Informationen sind in diesem Artikel zu finden.
Ein Reizdarmsyndrom
Bei einem Reizdarmsyndrom klagen die Betroffenen unter Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Durch Stress werden die Symptome verstärkt. Als Auslöser für die Erkrankung kommen viele Ursachen in Frage. Beispielsweise eine gestörte Darmfunktion.
Hilfe bei einem Reizdarmsyndrom
Zur Behandlung eines Reizdarmsyndroms können sowohl Medikamente der Schulmedizin als auch pflanzliche und homöopathische Mittel angewandt werden. Auch eine Ernährungsumstellung und die Reduktion von Stress werden Betroffenen empfohlen. Um jedoch herauszufinden, ob das Reizdarmsyndrom die Ursache für die Bauchschmerzen am Morgen darstellt, ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich.
Die Psyche als Auslöser
Die Verdauung und die Psyche sind stark miteinander verbunden. So gibt es viele Menschen, die bei Stress oder Aufregung an Durchfällen oder Verstopfung leiden. Gleichermaßen können psychische Belastungssituationen auch für die Bauchschmerzen am Morgen verantwortlich sein. Sie können sowohl als Auslöser für Krankheiten wie eine Magenschleimhautentzündung oder das Reizdarmsyndrom gelten. Aber es ist auch möglich, Bauchschmerzen ohne körperliche Ursache zu entwickeln. In diesem Fall ist es besonders wichtig, gegen die Belastungszustände vorzugehen.
Das hilft bei Bauchschmerzen aufgrund einer psychischen Belastung
Zuerst gilt es abzuwägen, ob es sich um eine akute Überreaktion handelt oder ob die Schmerzen bereits chronisch sind. Auch bei einer starken Reaktion der Psyche, mitunter bei Depressionen oder Angstzuständen ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.
Wenn die bevorstehenden Aufgaben des Tages oder eine belastende Situation für die morgendlichen Bauchschmerzen verantwortlich sind, ist schnelles Handeln erforderlich. Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz oder das Gefühl, mit den Aufgaben überfordert zu sein, können zu schwerwiegenden Erkrankungen führen. Die Bauchschmerzen lassen sich als erstes Indiz dafür betrachtet, dass eine Veränderung und Verbesserung des Umfelds notwendig sind. Denn eine psychosomatische Erkrankung gilt es stets erst zu nehmen. Entspannungstechniken und eine psychologische Behandlung können Abhilfe schaffen.
Müssen Bauchschmerzen am Morgen von einem Arzt abgeklärt werden?
Treten die morgendlichen Bauchschmerzen einmalig auf und belasten sie den Alltag der Betroffenen nicht zu sehr, muss nicht zwingend ein Arzt aufgesucht werden. Kommt es jedoch vermehrt zu den Beschwerden oder lassen sich weitere Symptome feststellen, ist eine medizinische Abklärung unumgänglich. Nicht selten verbergen sich hinter den Bauchschmerzen Ursachen, die zwingend behandelt werden müssen. Auch wenn sich bisher keine weiteren Symptome bemerkbar gemacht haben. In diesem Fall können sich die möglichen Auslöser noch im Anfangsstadium befinden und lassen sich effektiv behandeln.
Spätestens bei den nachfolgenden Symptomen ist umgehend ein Arzt auszusuchen:
- Sehr starke Schmerzen
- Regelmäßige Beschwerden, täglich oder auch wöchentlich
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall oder Verstopfung
- Fieber oder Kreislaufprobleme