Autoimmunerkrankungen sind eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen das Immunsystem des Körpers die eigenen Zellen angreift. Es wird geschätzt, dass Autoimmunerkrankungen bei etwa 5-8 % der Bevölkerung vorkommen und die Zahl der Betroffenen steigt weltweit an.
Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“, hat gezeigt, dass die Zahl der Menschen mit Autoimmunerkrankungen in den letzten Jahrzehnten weltweit signifikant gestiegen ist. Die Studie fand auch heraus, dass die Inzidenzraten am höchsten in westlichen Ländern sind und dass Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Die Autor:innen der Studie schlussfolgern, dass die steigende Prävalenz von Autoimmunerkrankungen auf eine Kombination von genetischen und Umweltfaktoren zurückzuführen sein kann. (Quelle: „Global trends in autoimmune diseases from 1991 to 2017: a systematic analysis of 274 million individuals from 145 countries“ Nature)
Die genauen Ursachen von Autoimmunerkrankungen sind noch nicht vollständig verstanden, aber es wird vermutet, dass sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Einige Studien haben gezeigt, dass bestimmte Gene, die das Immunsystem regulieren, das Risiko für Autoimmunerkrankungen erhöhen können. Andererseits werden Umweltfaktoren wie Infektionen, Darmgesundheit, Ernährung, Stress, sowie chemische und toxische Substanzen als mögliche Auslöser angesehen.
Was zählt zu den Autoimmunerkrankungen?
Einige der häufigsten Autoimmunerkrankungen sind: Multiple Sklerose, Lupus, Schilddrüsenerkrankungen, Typ-1-Diabetes, Morbus Crohn, sowie Rheumatoide Arthritis. Jede dieser Erkrankungen hat ihre eigenen Symptome und Auswirkungen auf die Gesundheit.
Diagnose von Autoimmunerkrankungen kann schwierig sein, da die Symptome unspezifisch sein können und sich denen anderer Erkrankungen ähneln. Eine umfassende Diagnose erfordert in der Regel die Zusammenarbeit mehrerer Ärzte, um eine sorgfältige Anamnese zu erstellen, sowie Tests und Untersuchungen durchzuführen.