Kinderhaut ist besonders empfindlich und reagiert schon auf kleinste Ungereimtheiten mit Irritationen in Form von Rötungen, Pusteln oder großflächigem Hautausschlag. Letzterer ist im Kindesalter häufig Anzeichen einer Infektion mit Masern oder deutet auf eine Allergie durch Substanzallergene hin. Ohne geeignete Behandlung können beide Hautprobleme schnell einen schweren Verlauf nehmen. Geht es um Ausschlag bei Kindern ist demnach stets Vorsicht geboten. Eine schnelle Diagnose ist hier äußerst wichtig, weshalb Sie bei anhaltenden Hautirritationen ihres Kindes dringend einen Kinderarzt aufsuchen sollten. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen mögliche Ursachen wie Kinderkrankheiten und Tipps zu deren Behandlung.
Wie entsteht Ausschlag bei Kindern?
Das Immunsystem von Kindern und Babys ist bei Weitem sensibler als das von Erwachsenen. Für die Gesundheit schädliche Einflüsse führen deshalb nicht selten zu extremen Reaktionen des kindlichen Organismus. Hautausschlag ist hier eines der häufigsten Alarmsymptome. Er kann in Form von Pusteln, Pappeln, Quaddeln, Bläschen oder Pünktchen auftreten und lässt sich im Wesentlichen auf drei Ursachen zurückführen:
- toxisches Kontaktekzem – Der Ausschlag wird durch äußere Einflüsse wie Giftstoffe in Textilien, Lebensmitteln oder der Umwelt hervorgerufen.
- allergisches Kontaktekzem – Der Hautausschlag beim Baby wird durch allergische Immunreaktionen, zum Beispiel aufgrund einer Lebensmittel- oder Pollenallergie ausgelöst.
- krankheitsbedingtes Ekzem – Die Hautprobleme werden durch Infektionskrankheiten oder Erkrankungen der Haut verursacht. Eine Sonderform stellt hier das auch als Neurodermitis bekannte atopische Ekzem dar.
Es wird ersichtlich, dass die Ursachen für Ausschlag bei Kindern und Babys meist in einer Reizung der Hautzellen begründet liegen. Ob nun Umweltgifte, Allergene, Antikörper oder Erreger – sie alle nehmen Einfluss auf die dermale Gesundheit und können diese erheblich beeinträchtigen. Welche Auslöser im Einzelnen für Hautausschlag im Kindesalter in Frage kommen, entnehmen Sie bitte der nachstehenden Übersicht:
- Kinderkrankheiten: Durch Viren oder Bakterien ausgelöste Krankheiten werden im Kindesalter vor allem durch Masern, Röteln, Windpocken und Scharlach gestellt. Der durch Pusteln, Quaddeln oder Bläschen gekennzeichnete Hautausschlag erscheint bei diesen Erkrankungen oft fleckig, hat eine rosa bis tiefrote Färbung und geht nicht selten mit starkem Juckreiz und Fieber einher. Des Weiteren ist bei Kindern eine Herpesinfektion möglich, die sich vor allem bei Kleinkindern und Säuglingen als Dreitagefieber in Kombination mit Ausschlag äußert.
- Hautkrankheiten: Die Anzahl chronischer Hautkrankheiten im Kindesalter nimmt jährlich zu. Insbesondere Nesselsucht, Schuppenflechte und das atopische Ekzem (Neurodermitis) verzeichnen derzeit einen hohen Anstieg junger Patienten. Die beiden Erkrankungen werden durch genetisch bedingte Autoimmunreaktionen ausgelöst und sorgen für extrem unangenehme, meist auch juckende Hautirritationen, die nicht selten mit schuppiger Haut, Knötchen oder Quaddeln einhergehen. Darüber hinaus können auch Hautkrankheiten wie Akne, Hautpilz, Impetigo contagiosa, Milchschorf, Röschenflechte, Wund- und Gürtelrose bei Kindern zu einem Hautausschlag führen. Hier ist der Ausschlag mitunter sogar mit eiternden Bläschen oder Pusteln verbunden.
- Allergien: In Sachen Allergene ist das mögliche Spektrum an Ursachen für Ausschlag bei Kindern besonders groß. Von Lebensmittelallergien und künstlichen Zusatzstoffen in der Nahrung über Pollen- und Gräserallergien bis hin zu Textil- und Arzneimittelallergien sind diverse Auslöser für den Hautausschlag denkbar. Viele allergische Reaktionen machen sich dabei durch Pusteln, Pappeln oder stark gerötete Hautbereiche bemerkbar. D
- chemische Reize: Seien es nun Chemikalien in Putzmitteln, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in der Nahrung oder Weichmacher im Spielzeug und in der Kleidung. Giftstoffe können bei Kindern auf vielfältige Weise für Hautprobleme sorgen. Denkbar sind zum Beispiel eiternde Bläschen, die entweder stark juckend oder als nässende Hautbereiche in Erscheinung treten. Ebenfalls nicht als chemische Auslöser zu unterschätzen sind aggressive Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten wie Shampoos, Duschgels und Körperlotionen. Sie setzen der kindlichen Haut oftmals stark zu und können durch chemische Reizung einen Hautausschlag bei Kindern provozieren.
- Parasiten: Häufig unerwähnt bleiben bei den Ursachen für kindlichen Hautausschlag Läuse und andere Hautparasiten. Die Kleinstlebewesen sondern auf der Haut für gewöhnlich toxische Ausscheidungen ab, was eine enorme Reizung für das Dermalgewebe darstellen. Hier ist der Ausschlag meist besonders juckend und zeigt großflächige Hautrötungen.
Behandlung von Hautausschlag bei Kindern
Um den Ausschlag bei Kindern festzustellen, reicht dem Kinderarzt eine Blickdiagnose. Je nach Aussehen lässt sich oft auch schon grob die Ursache für die Hautprobleme eingrenzen. Für die Ermittlung der genauen Ursachen wird er aber weiterführende Untersuchungen durchführen. Dies können beispielsweise Abstriche des Ausschlags, Speichelproben, Blutuntersuchungen und ähnliche Labortests sein. Auch sind während der Diagnosestellung Allergietests sinnvoll. Die Behandlung der Hautprobleme hängt dann natürlich von der jeweiligen Ursache ab:
- Medikamente – Sind Kinderkrankheiten wie Masern, Röteln, Scharlach oder Windpocken für den Hautausschlag verantwortlich, arbeitet der Kinderarzt mit fiebersenkenden Medikamenten. Auch schmerz- und juckreizstillende Salben können zum Einsatz kommen, um dem kindlichen Körper die Hautprobleme so erträglich wie möglich zu machen, bis die Erkrankung abgeklungen ist. Arzneimittel zur Direktbehandlung von Masern und Co. gibt es bislang aber leider kaum.
- Produktwechsel – Wird der Ausschlag auf der Kinderhaut durch eine Arzneimittelallergie hervorgerufen, bringt ein Wechsel des Präparats meist schnell Besserung. Dies sollte jedoch nie ohne Absprache mit dem behandelnden Kinderarzt geschehen, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Bei aggressiven Pflegeprodukten als Ursache für den Hautausschlag sollten Sie auf schonende Lotionen und Duschgels umsteigen. Das Gleiche gilt für Hautprobleme durch reizende Textilien.
- Ernährungsumstellung – Durch Lebensmittelallergien hervorgerufene Ausschläge erfordern eine gezielte Umstellung der Ernährung. Häufig muss auf bestimmte Getreide- oder Nussprodukte verzichtet werden. Ebenso können Zusatzstoffe wie Zitronensäure, Industriezucker oder Glutamat für den Hautausschlag hervorrufen.
- Hausmittel – Kalter Kamillentee zum Waschen der Haut, ein Umschlag aus Brennnesselsud, sowie Pasten und Salben aus Haferflocken, Aloe Vera, Ringelblumen, Nachtkerze und Schafgarbe haben eine äußerst beruhigende Wirkung auf irritierte Haut. Bei chronischen Hautkrankheiten ist Totes Meer Salz empfehlenswert.
Ausschlag bei Kindern – Wann zum Arzt?
Auch wenn sich die Ursachen für Hautprobleme im Kindesalter durchaus in harmlose und ernste Auslöser einteilen lässt, ist ein Besuch beim Kinderarzt bei diesen Symptomen grundsätzlich ratsam. Viel zu groß ist das Risiko, dass sich hinter dem Ausschlag eine ansteckende Kinderkrankheit wie Masern oder Scharlach versteckt. Auch sollten chronische Hautkrankheiten und Allergien frühzeitig diagnostiziert werden, um sie schon im Anfangsstadium behandeln und so schweren Schüben vorbeugen zu können.
Fazit
Die häufigsten Ursachen für Hautprobleme bzw. Hautausschlag im Kindesalter sind Allergien und klassische Kinderkrankheiten wie Masern und Scharlach. Die für den Ausschlag typischen Pusteln, Pappeln, Bläschen oder Quaddeln können dabei mit oder ohne Juckreiz und Fieber auftreten. Eine Ansteckungsgefahr besteht vor allem bei Infektionskrankheiten. Sie sollte durch frühzeitige Diagnose eingedämmt werden. Erwähnt sei auch, dass neben Masern und Co. auch die Zahl chronischer Hautkrankheiten im Kindesalter drastisch zunimmt. Auch hier kann ein zeitiger Besuch beim Kinderarzt oft schwere Verläufe der Hautprobleme verhindern.