Während dem Geschlechtsverkehr ist Spermienausfluss beim Mann etwas vollkommen natürliches. Bedenklich wird es aber, wenn der Ausfluss nicht auf eine Ejakulation zurück zu führen ist. Häufig ist hier eine Infektion der Harnröhre (Urethra) oder eine sexuell übertragbare Krankheit wie Gonorrhö oder Chlamydien für den Sekretfluss verantwortlich, weshalb Sie eine Abklärung durch den Arzt nicht zu lange aufschieben sollten. Einzelheiten zum Thema entnehmen Sie bitte dem folgenden Ratgeber.
Wie entsteht Ausfluss beim Mann?
Bei Frauen entsteht Ausfluss im Genitalbereich (Fluor genitalis bzw. Fluor urethralis) meist durch Infektionen der Harnröhre. Der Ausfluss ist hier ein deutliches Anzeichen für entzündete Schleimhäute. Und auch die Ursachen eines Ausflusses beim Mann, gehen häufig auf eine Harnröhrenentzündung (Urethritis) zurück. Diese entsteht im männlichen Genitalbereich hauptsächlich durch sexuell übertragbare Geschlechtskrankheiten und werden diesbezüglich in zwei Hauptformen unterteilt.
So bezeichnet die gonorrhoische Urethritis eine Harnröhrenentzündung, welche durch Gonokokken verursacht wurde. Die sauerstoffabhängigen Bakterien gelten als Erreger der auch als Tripper bekannten Geschlechtskrankheit Gonorrhö.
Eine Harnröhrenentzündung, die hingegen aufgrund anderer Infektionen, etwa durch Bakterien, Viren oder Pilze entstanden ist, wird als unspezifische Urethritis definiert. In Frage kommen unter anderem Chlamydien, Mykoplasmen, Herpes-Viren und Hefepilze.
Je nach Schwere der Infektionen kann die Konsistenz des Ausflusses bei besagten Formen der Harnröhrenentzündung weißlich klar, aber auch gelb-grünlich mit schleimig bis eitrig erscheinen. Symptome wie Schmerzen beim Wasserlassen oder Juckreiz sind ebenfalls möglich. Des Weiteren sind für Ausfluss beim Mann folgende Ursachen denkbar:
Ausfluss als allergische Reaktion
(z.B. auf Medikamente, Gleitmittel für den Geschlechtsverkehr, Wärme- oder Kältereize)
Ausfluss durch Verletzungen
(z.B. beim Geschlechtsverkehr oder Wasserlassen)
Ausfluss durch Tumorerkrankungen
(z.B. in der Prostata oder Harnröhre)
Ausfluss durch abwehrschwächende Autoimmunerkrankungen
(z.B. Diabetes mellitus oder AIDS)
Ausfluss durch sonstige Ursachen
(z.B. durch verengte Harnröhre, Harnröhrenkatheter oder Operationen)
Behandlung eines Ausflusses im männlichen Genitalbereich
- Ausreichende Intimpflege – Die richtigen Hygienemaßnahmen sind nicht nur zur Vorbeugung gegen krankheitsbedingten Ausfluss wichtig. Bei bestehenden Infektionen minimieren Sie zudem die Ansteckungsgefahr und fördern eine schnelle Genesung. Waschen Sie Ihren Penis deshalb täglich und reinigen Sie verstärkt den Eichelbereich unter der Vorhaut. Insbesondere vor und nach dem Geschlechtsverkehr ist diese gezielte Intimpflege essenziell, um sexuell übertragbaren Krankheiten wie Gonorrhö oder Chlamydien vorzubeugen.
- geschützter Geschlechtsverkehr – Bei Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien ist ein geschützter Geschlechtsverkehr enorm wichtig, um die Ansteckungsgefahr zu senken. Nutzen Sie bei Ausfluss im männlichen Intimbereich also ein Kondom oder sehen Sie gänzlich vom Geschlechtsverkehr ab, bis Ihr Penis wieder gesund ist.
- Allergieauslöser meiden – Wenn Sie Ausfluss als allergische Reaktion auf Gleitmittel, Medikamente und Co. beobachten, sollten Sie Alternativen zu den herkömmlichen Präparaten in Erwägung ziehen. Bedenken Sie dabei, dass auch metallische Gegenstände und Temperaturunterschiede zu Allergien führen können.
- Infektionen ursachenorientiert behandeln – Sollten zusätzlich zum Ausfluss Schmerzen beim Wasserlassen auftreten, ist eine Harnröhrenentzündung sehr wahrscheinlich. Entsprechende Infektionen machen eine verlässliche Bestimmung der Krankheitserreger notwendig, damit eine medikamentöse Therapie auch tatsächlich Erfolg hat. Zur Behandlung von gonorrhoischer Urethritis stehen Ihnen in diesem Zusammenhang Antibiotika wie Cephalosporine zur Verfügung. Infektionen der Harnröhre durch Chlamydien reagieren dagegen auf Tetracycline und Makrolide. Es wird allerdings davor gewarnt, dass sich inzwischen bereits behandlungsresistente Erregerformen bilden.
- Immunsystem stärken – Egal ob Sie an chronischen Autoimmunkrankheiten wie Diabetes leiden, oder ob Ihr Immunsystem durch vorübergehende Infektionen der Harnröhre geschwächt ist, stärken Sie Ihre Körperabwehr durch Sport, richtige Ernährung und den Verzicht auf Rauschmittel. Die regelmäßige Bewegung in Kombination mit vitaminreicher Kost und gesunder Lebensführung kann eine Harnröhrenentzündung lindern und bewahrt darüber hinaus vor Rückfällen.
- Kräuter gegen Infektionen der Harnröhre – Frauen schwören bei Harnwegsinfekten auf Heilkräuter wie Brennnessel und Aronia. Auch Männer können die Intensität ihres Ausflusses bei Harnröhrenentzündung erfolgreich durch diese Kräuter beschwichtigen. Trinken Sie einfach täglich zwei bis drei Kannen Kräutertee. Dies spült nicht nur Krankheitserreger aus der Harnröhre, sondern schützt auch deren Schleimhäute durch heilsame Essenzen.
- Beschneidung bei Vorhautenge – Verengungen der Vorhaut können Infektionen begünstigen. In zahlreichen Ländern gehört eine Vorhautbeschneidung deshalb zu den wichtigsten Hygienemaßnahmen. Auch hierzulande kann das Durchtrennen der Vorhaut Keimerreger im Geschlechtsbereich minimieren. Besprechen Sie diese Option aber am besten mit Ihrem Urologen und lassen Sie für die Bescheinung nur geschulte Fachmediziner an Ihr bestes Stück.
Ausfluss beim Mann – Wann zum Arzt?
Mit Erkrankungen, aber auch mit Wunden und Verletzungen im Genitalbereich, wie sie etwa nach heftigem Geschlechtsverkehr entstehen können, ist nicht zu Spaßen. Ihr erster Gang sollte Sie bei Ausfluss im männlichen Genitalbereich daher ohne Umschweife zum Urologen Ihres Vertrauens führen.
Auch mit Blick auf mögliche Tumorerkrankungen kann eine urologische Untersuchung wertvoll sein. Schämen Sie sich als Mann daher nicht im Stillen, wenn Sie Ausfluss beklagen, sondern lassen Sie Ihre Gesundheitssituation umfassend abklären und Ihre Harnröhre untersuchen.
Fazit
Geschlechtskrankheiten sind die häufigste Ursache für Ausfluss beim Mann. Daneben können aber auch andere Erkrankungen oder Verletzungen für die Beschwerde verantwortlich sein. Ein Besuch beim Urologen ist in jedem Fall empfehlenswert, um dem Sekretfluss, ebenso wie der Beschwerdeursache zu Leibe zu rücken.