Als Arthrose bezeichnet man eine degenerative Gelenkerkrankung. Rund 5 Millionen Deutsche leiden zeitweise oder dauerhaft unter solchen Beschwerden. Überwiegend aber nicht ausschließlich sind ältere Menschen von dieser Verschleißerkrankung betroffen. Prinzipiell können Menschen jeden Alters unter Arthrose leiden.
Ursachen von Arthrose
In den meisten Fällen ist eine übermäßige Belastung oder Abnutzung des Gelenkknorpels die Ursache für Schmerzen des Gelenks. Der Knorpel dient als schützende und elastische Schicht zwischen den zwei Knochenenden, die zusammengefügt ein Gelenk bilden. Das Knorpelgewebe hat hier die Funktion eines Stoßdämpfers. Bei Belastungen wird die Knorpelschicht zusammengestaucht, um sich bei der Entlastung des Gelenks wieder auszudehnen. Dieser Prozess führt dazu, dass Gelenkflüssigkeit durch das Gelenk gepumpt wird, die den Knorpel geschmeidig und das Gelenk funktionsfähig hält. Wird dieser Ablauf gestört, nutzt sich das Knorpelgewebe mit der Zeit ab und der Körper kann den Verlust nicht regenerativ ersetzen. Letztlich verursacht das Reiben von Knochen auf Knochen dann die Schmerzen.
Ausgewogene Ernährung als erster Ansatzpunkt
Eine häufige, aber oft noch unterschätzte Ursache für Arthrose ist falsche Ernährung. Übergewicht gilt als erheblicher Risikofaktor, da ein zu hohes Körpergewicht zu einer Überbelastung der Gelenke und letztlich Knorpelschädigung führen kann. Falsche Ernährung kann zudem Entzündungen hervorrufen bzw. verstärken – ebenfalls ein häufiger Grund für Arthrose. Eine gezielte Ernährungstherapie mit ausgewogener, vitamin- und ballaststoffreicher Ernährung steht somit oft am Beginn einer nachhaltigen Behandlung von Gelenkschmerzen. Ein fleischreduzierter Speiseplan, der auf dem Verzehr von Obst, Gemüse und pflanzlichen Ölen besteht, liefert dem Knorpel alle Nährstoffe, die er benötigt. Auch Fisch sollte in den Ernährungsplan integriert werden, da den darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird.
Viele Menschen nehmen Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosaminsulfat bei Arthrose zu sich, um weitere Nährstoffe den betroffenen Gelenken zuzuführen.
Bewegen statt schonen
Viele Menschen, die unter Arthrose leiden, reagieren mit einer Ruhestellung und Schonung des betroffenen Gelenks. Dabei ist mittlerweile klar, dass schonend und gezielt angewendete Bewegung langfristig wesentlich besser für das Gelenk ist. Oft liegt die Ursache für die Schmerzen nicht im Gelenk selbst, sondern im herumliegenden Gewebe. Eine verkürzte oder verspannte Muskulatur sowie fehlende Muskelmasse können keine ausreichende Unterstützung für das Gelenk bieten, das somit starken Belastungen ausgesetzt ist. Gezielter Kraftaufbau und eine Erhöhung der Flexibilität sind daher bewährte Ansatzpunkte bei einer Bewegungstherapie. Ergänzt durch Akupressur, Dehnübungen, Physiotherapie und Massage kann in den meisten Fällen eine Linderung der Beschwerden erreicht werden.
Sportarten, die bei Arthrose helfen können
Prinzipiell ist Bewegung bei Arthrose ratsam. Aber natürlich gibt es eher ungeeignetere körperliche Betätigungen bei Gelenkschmerzen und Sportarten, die Arthrose-Patienten eher zu empfehlen sind.
Yoga, Thai Chi und Qigong
Diese aus dem asiatischen Raum stammenden Konzepte setzen auf langsame Bewegungen, die schonend die Gelenke belasten. Gemäßigte Kraft und Dehnübungen wirken sich positiv auf Geschmeidigkeit und Belastbarkeit von Muskeln, Sehnen und Bändern aus.
Aquafitness
Auch gemäßigter Sport im Wasser ist besonders am Anfang einer Therapie und für Ungeübte geeignet. Durch den Auftrieb des Wassers werden die Gelenke entlastet und der Körper wird trotzdem beansprucht.
Nordic Walking
Auch mäßig schnelles, durch Stöcke unterstütztes Gehen kann für Arthrose-Geplagte eine Alternative sein. Die Stöcke dämpfen die Belastungen der Gelenke beim Gehen. Darüber hinaus verbessert sich die Ausdauer.
Radfahren
Radfahren ist besonders bei Knie-Arthrose geeignet. Die Kniegelenke bleiben durch das Pedaltreten in Bewegung, ohne übermäßigen Belastungen wie z. B. beim Joggen, ausgesetzt zu sein.
Langlauf
Für Wintersportfreunde bietet sich der Langlauf als passende Körperbetätigung an. Die langsamen und gleitenden Bewegungsabläufe schonen die Gelenke und sorgen gleichzeitig für Ausdauer und Fitness.