In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 49.000 Menschen an Lungenkrebs – Tendenz steigend. Das Bronchialkarzinom bildet somit 25 Prozent aller bösartigen Tumore und gilt als dritthäufigste Männerkrankheit weltweit. Um Erkrankungs- und Sterberaten künftig zu reduzieren, kommt es zum einen auf eine gezielte Vermeidung Lungenkrebs erregender Faktoren an. Zum anderen ist eine verbesserte Früherkennung der Krankheit äußerst wichtig, da Todesfälle mit Voranschreiten des Lungenkrebses deutlich ansteigen. Wir möchten Ihnen deshalb die wichtigsten Anzeichen und Risikofaktoren für Lungenkrebs einmal etwas näher bringen, so dass Sie Maßnahmen der Früherkennung ergreifen können.
Wie entsteht Lungenkrebs?
Hinter dem Begriff Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) versteckt sich eine Zellentartung innerhalb der Lunge. Nach aktuellem Forschungsstand entstehen diese, wenn die Neubildung des bronchialen Zellgewebes durch schädliche Einflüsse, etwa durch Nikotin, gestört ist und sich so bei der Ausdifferenzierung der einzelnen Zellarten Fehlproduktionen häufen.
Je umfangreicher diese Fehlbildungen auftreten, desto schwieriger wird es, sie durch geeignete Gegenmaßnahmen in den Griff zu bekommen. Eine rechtzeitige Diagnose ist deshalb entscheidend für mögliche Heilungschancen beim Bronchialkarzinom. Gerade Menschen, die regelmäßig rauchen oder beruflich bedingt Schadstoffen ausgesetzt sind, sollten die Symptome für Lungenkrebs sehr ernst nehmen und schon bei ersten Anzeichen handeln.
Früherkennung – Anzeichen und Symptome für Lungenkrebs identifizieren
Leider äußern sich die ersten Anzeichen bei Lungenkrebs nicht besonders eindeutig. Ihre uncharakteristische Erscheinungsform veranlasst Patienten irrtümlicherweise dazu, die Symptome für Anzeichen einer gewöhnlichen Allgemeinkrankheit (zum Beispiel Grippe oder Erkältung) zu halten. Entscheidend für eine Früherkennung ist demnach eine sorgfältige Prüfung der Frage, inwieweit verschiedene Symptome gemeinsam auftreten und wie oft. Insgesamt lässt sich die Symptomatik von Lungenkrebs grob in drei Krankheitsstadien unterteilen.
1. Stadium
Zu Beginn äußert sich Lungenkrebs für gewöhnlich durch folgende Symptome:
- Husten (gelegentlich mit Schleimauswürfen)
- Schmerzen im Bereich des Brustkorbs
- leichtem Fieber
- Atemschwierigkeiten
Die Beschwerden können entweder vor bzw. nach dem Aufstehen oder während leichten bis mittelschweren körperlichen Anstrengungen auftreten. Sie weisen darauf hin, dass die Funktionalität der Lunge bereits durch kleinere Zellschäden beeinträchtigt ist. Eine ärztliche Untersuchung des Hustenauswurfes bezüglich des Vorkommens etwaiger Krebszellen ist in dieser Phase ratsam und unterstützt die Früherkennung. Leider sind diese Anzeichen für Lungenkrebs sehr unspezifisch und werden oftmals harmloseren Krankheiten zugeschrieben.
Weitere Hinweise auf anfängliche Karzinombildungen liefert eine erhöhte Anfälligkeit für Lungenentzündungen und Bronchitis, welche durch die Fehlfunktionen der Lunge begünstigt werden. Bei vermehrtem Auftreten dieser Krankheiten und Symptome sollte ebenfalls ein Verdacht auf Lungenkrebs in Erwägung gezogen werden. Die passenden Maßnahmen der Früherkennung von Lungenkrebs bieten Bronchoskopien, Röntenbilder oder auch ein MRT.
2. Stadium
Die Bronchialbeschädigung durch den Lungenkrebs zeigt sich auch in anderen Körperregionen. Da ein Karzinom die Fähigkeit besitzt, zu streuen, also Metastasen außerhalb der Lunge zu bilden, können im weiteren Verlauf der Krankheit
- Abgeschlagenheit
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Schwindel
- Übelkeit
- Rücken- oder Kopfschmerzen
als Symptome in Erscheinung treten. Die Verschlechterung des gesamtphysischen Gesundheitszustandes begünstigt daneben ein rapides Voranschreiten der Karzinombildung, was unweigerlich zu einer Reduzierung der Heilungschancen führt. Patienten sollten daher lieber zu früh als zu spät Maßnahmen wie Röntgenuntersuchungen, Lungenspiegelungen oder eine Kernspintomographie in Erwägung ziehen und solche Anzeichen stets Ernst nehmen. In diesem Stadium lässt sich zwar nicht mehr von Früherkennung sprechen, aber eine Heilung ist auch jetzt noch möglich.
3. Stadium
Die Endphase von Lungenkrebs offenbart erstmals eindeutige Symptome. Der mit Husten verbundene Auswurf zeigt vermehrt Blutbeimengungen und deutet auf eine großflächige Zerstörung des bronchialen Zellgewebes hin. Ein ganzheitlicher Behandlungserfolg ist hier in den meisten Fällen eher unwahrscheinlich, da operative Eingriffe nicht mehr möglich sind. Allenfalls kann eine Verlangsamung der Zellfehlbildung erreicht werden, jedoch müssen wegen der Metastasen gleich mehrere Krankheitsherde bekämpft werden. Sollten diese Anzeichen zu erkennen sein, müssen Sie sich schleunigst in Behandlung begeben.
Personengruppen mit erhöhten Risiko für Lungenkrebs – hier ist Früherkennung besonders wichtig
Dass ein Großteil von Bronchialkarzinomen (ca. 90 Prozent) durch Rauchen ausgelöst wird, ist kein Geheimnis. Der Mix aus Giften und Schadstoffen im Zigarettenrauch bedeutet für die Zellneubildung der Lunge einen herben Störfaktor. Aus diesem Grund sollten Menschen, die regelmäßig rauchen, besonders auf entsprechende Anzeichen für Lungenkrebs achten. Es gibt jedoch auch einige Berufsgruppen, welche einer erhöhten Bronchialkarzinomgefahr ausgesetzt sind:
Uranförderung: Atomkraftwerke sind mitunter deshalb so gefährlich, weil die Gefahr unkontrollierter Verteilung von Uran in der Umgebung das Risiko von Zellfehlbildungen und Krebserkrankungen erhöht. Personen, die im Bereich der Urangewinnung oder Uranverarbeitung tätig sind, gehören folglich zu den besonders durch Lungenkrebs gefährdeten Menschen. Aus diesem Grund ist es wichtig, hier schon bei kleinsten Anzeichen mit dem Arzt zu sprechen und eventuell eine entsprechende Untersuchung zur Früherkennung durchführen zu lassen.
Metall- und Gummiherstellung: In der industriellen Fertigung müssen viele Rohstoffe vor ihrer Nutzbarkeit mit lungenschädlichen Chemikalien behandelt werden. Dabei fallen krebserregende Partikel (beispielsweise Asbest-, Chrom- oder Nickelrückstände) in der Luft an, die sich nur bedingt von den Atemwegen der Arbeiter fernhalten lassen. Berufstätigkeiten in der Metall-, Gummi- oder Gasbereitstellung gelten demnach ebenfalls als Arbeitsfelder mit erhöhtem Risiko für Lungenkrebs.
Straßenwartung: Schadstoffbelastungen, wie sie etwa durch Autoabgase im Straßenverkehr entstehen, besitzen ähnlich dem Zigarettenrauch und chemischen Toxinen krebserregende Eigenschaften. Menschen, deren Arbeitsplatz in einer verkehrs- oder abgasreichen Umgebung gelegen ist, stellen somit die dritte Risikogruppe in Bezug auf Lungenkrebs dar. Auch hier sollten Sie bereits bei kleinsten Anzeichen und Symptomen einen Arzt zwecks Früherkennung aufsuchen.
Vitaminmangel: Nach jüngsten Studien steht ein Bronchialkarzinom nicht selten mit einer falschen Ernährung in Verbindung. Insbesondere der Mangel an Vitaminen begünstigt Krebsgeschwülste in der Lunge. Nährstoffreiche Lebensmittel, wie Früchte und Obst sollten also ungeachtet bestehender Erkrankungsrisiken auf dem täglichen Ernährungsplan stehen. Auf diese Weise können Sie die Wahrscheinlichkeit, an Lungenkrebs zu erkranken, unter Umständen senken.
Fazit
Lungenkrebs gehört zu den Krebserkrankungen, die sich besonders schwer erkennen lassen. In unseren Breitengraden sind Erkältungen und auch die Grippe keine seltenen Erscheinungen, weshalb die Anzeichen oftmals falsch gedeutet werden. Sollten sich die Symptome jedoch häufen, ist es immer besser, zusammen mit einem Arzt eine Erkrankung mit Lungenkrebs auszuschließen. Die Früherkennung der Krankheit bietet auch heute noch eine der wenigen Chancen, den Lungenkrebs zu besiegen. Wenn Sie zudem zu einer Risikogruppe für Lungenkrebs (durch rauchen oder berufsbedingt) gehören, ist es besonders wichtig, selbst scheinbar harmlose Symptome auf ihre Ursache hin untersuchen zu lassen. Nutzen Sie die heutigen Möglichkeiten der Früherkennung und bekämpfen Sie den Lungenkrebs, indem Sie ihn erkennen!