Die Wechseljahre, welche gemeinhin ab dem 40 Lebensjahr eintreten, sind für jede Frau ein besonderer, wie auch äußerst turbulenter Lebensabschnitt. Oftmals kommen die Vertreterinnen des schönen Geschlechts mit der körperlichen Umstellung nur sehr schwer zurecht, was zum einen in den unkontrollierbaren Stoffwechsel- und Hormonschwankungen begründet liegt. Zum anderen haben die Probleme aber auch mit dem seelischen Stress und der neuen Wahrnehmung des eigenen Körpers zu tun. Erschwerend hinzukommt, dass sich der Beginn der Wechseljahre für gewöhnlich erst im Nachhinein feststellen lässt. Im Folgenden geben wir Ihnen darum einen kleinen Einblick in die physischen und psychischen Vorgänge dieses Wechsels und einige nützliche Tipps zur Problembewältigung.
Von der jungen Frau zur reifen Dame – Anzeichen für die Wechseljahre
Angesichts der Fülle an neuen Eindrücken rund um die körperliche und persönliche Veränderung glauben viele Frauen in den Wechseljahren, von einer Krise in die nächste zu schliddern. Von Männern gerne als überdramatisiert dargestellt, steckt hinter dem weiblichen Wechsel aber tatsächlich so etwas wie eine tragische Wendung. Immerhin verliert eine Frau während ihrer Wechseljahre nicht nur zeitweise die Kontrolle über ihren Körperhaushalt, sondern auf lange Sicht noch etwas viel bedeutsameres: ihre Fruchtbarkeit. Im Einzelnen lassen sich die für die Wechseljahre typischen Symptome wie folgt umschreiben:
- Hormonschwankungen:
Bereits kurz vor den Wechseljahren beginnt der weibliche Hormonhaushalt damit, sich grundlegend zu verändern. Es handelt sich hierbei um einen schleichenden Prozess, der sich in Schüben abzeichnet und während dessen Verlauf der Progesteron- und Östrogenspiegel immer stärkeren Schwankungen unterliegt. Der Rückgang weiblicher Sexualhormone führt darüber hinaus zu einem Erstarken des männlichen Hormonpendants, was wiederum zu äußerst empfindlichen Körperreaktionen führt.
- Zyklusschwankungen:
Zeitgleich zu der hormonellen Umstellung finden während den Wechseljahren auch ungewohnte Aktivitäten im Bereich der Gebärmutter statt, welche sich im Verlauf des Wechsels auf die Menopause und somit auf die letzte Menstruation vorbereitet. Zyklusschwankungen sind in dieser Phase keine Seltenheit, da sich mit Schwanken der Östrogenwerte auch der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut entschieden verändert.
- Gesundheitliche Schwankungen:
Neben unkontrollierten Schweißausbrüchen machen sich die Wechseljahre körperlich auch durch Spannungsgefühle in den Brüsten bemerkbar. Diese treten vermehrt vor den Regelblutungen auf und können mehr als schmerzhaft sein. Weitere typische Beschwerden, welche durch die hormonelle Umstellung ausgelöst werden, sind
- Kopfschmerzen
- Harnwegsinfekte
- Vergesslichkeit
- Gelenkprobleme
- Schlaflosigkeit
- Hitzewallungen
- Haarausfall
- Schwindel
- Gewichts- und Hautprobleme.
- Stimmungsschwankungen:
Die während den Wechseljahren immer wieder auftretenden Gemütsschwankungen liegen zum Teil ebenfalls im hormonellen Wechsel begründet. Daneben spielt aber auch der seelische Stress, den eine Frau während dieser besonderen Zeit erfährt, eine bedeutsame Rolle. Gerade der Gedanke an das nun absehbare Ende der eigenen Fruchtbarkeit, die bis dato der Inbegriff ihrer Weiblichkeit war, bedeutet für die meisten Frauen eine enorme psychische Belastung. Die nervliche und hormonelle Zerreißprobe äußert sich schließlich unter anderem in
- Depressionen
- Lustlosigkeit
- Sexueller Unlust
- leichter Reizbarkeit und
- Nervenzusammenbrüchen.
Entspannte Wechseljahre mit Hilfe von Mutter Natur
Um die vielseitigen Beschwerden innerhalb der Wechseljahre etwas abzuschwächen und der Seele etwas Gutes zu tun, sollten Frauen sich auf das traditionelle Handwerk der Kräuterfrau besinnen. Der Bezeichnung Frauenkräuter für ausgewählte Heilpflanzen, die speziell bei weiblichen Beschwerden helfen, kommt schließlich nicht von ungefähr. Doch auch gezielte Bewegungs- und Aktivitätstherapie kann dabei helfen, den Wechseljahren gelassener entgegen zu blicken:
- Meditation:
Meditative Sportarten (z.B. Yoga) eignen sich hervorragend, um wieder in Einklang mit sich selbst zu kommen. Ziehen Sie daher Freizeitangebote in Erwägung, die eine entspannende und heilsame Wirkung auf Körper und Geist besitzen. Oftmals reicht auch schon ein gemütlicher Waldspaziergang völlig aus, um den Kopf wieder frei zu bekommen.
- Entdecken Sie Ihre Weiblichkeit neu:
Eine positive Einstellung zu den weiblichen Veränderungen ist während den Wechseljahren unerlässlich. Versuchen Sie daher, sich nicht auf den Verlust Ihrer Fruchtbarkeit zu konzentrieren, sondern beginnen Sie vielmehr damit, zu entdecken, aus welch vielfältigen Aspekten ihre Weiblichkeit sonst noch besteht.
- Östrogenreiche Nahrung:
Wenn Sie Ihrem Hormonhaushalt wieder auf die Sprünge helfen wollen, sind pflanzliche Östrogene genau das richtige. Aus diesem Grund sind Sojaprodukte, Tofu und Yamswurzeln während der Wechseljahre unerlässlich für eine ausgewogene Ernährung.
- Abwarten und Tee trinken:
Neben der Option einer natürlichen Hormontherapie mit östrogenreichen Kräutern, kann eine geschickte Kombination von Frauenkräutern nämlich gleich mehrere gesundheitliche Faktoren auf einmal zu verbessern. Hier ein kleiner Überblick:
- Baldrian wirkt Schlaf fördernd
- Frauenmantel wirkt entkrampfend auf die Gebärmutter
- Hopfen beinhaltet pflanzliche Östrogene
- Mönchspfeffer wirkt entkrampfend bei Brust- und Menstruationsbeschwerden
- Rotklee beinhaltet pflanzliche Östrogene
- Salbei wirkt Schweiß hemmend
- Süßholz beinhaltet pflanzliche Östrogene
- Traubensilberkerze wirkt entkrampfend bei Menstruationsbeschwerden
- Weißdorn wirkt beruhigend bei Hitzewallungen, Herz- und Kreislaufproblemen
Achtung: Zu viel des Guten ist auch bei Kräutern nicht gut. Es wird daher empfohlen, die Kräuter sparsam zu Dosieren und nicht mehr als zwei Tassen der jeweiligen Kräutertees pro Tag zu trinken. Auch sollte nach spätestens einer Woche eine kurze Pause der Behandlung stattfinden, damit die Heilkraft der Kräuter sich korrekt entfalten kann.