Wahrscheinlich durften auch Sie sich nach einem griechischen Restaurantbesuch schon einmal an einem Ouzo erfreuen. Dieses Getränk ist der sogenannte Anisschnaps. Anis wird allerdings nicht nur zur Herstellung von alkoholischen Getränken genutzt, sondern ist auch als Gewürz in der Küche oder als Heilpflanze sehr begehrt. 2014 wurde Anis sogar zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Welche Leiden Sie auf welche Art und Weise mit Anis kurieren können, erfahren Sie im Folgenden.
Ursprung und Herkunft von Anis
Anis ist eine dem Menschen bereits seit langer Zeit bekannte Pflanze. Im Mittelalter wurde Anis als Heilmittel gegen fast alle erdenklichen Beschwerden und Krankheiten herangezogen und war Teil des gebräuchlichen „Theriaks“, ein Universalheilmittel des Mittelalters.
Seine Ursprünge findet Anis im Mittelmeerraum, aber auch in subtropischen Gebieten, vor allem in Argentinien und den südlichen und östlichen Bereichen Asiens.
Die Heilpflanze wird bis zu einem halben Meter hoch, wobei sie oben stark verästet wirkt und einen rundlichen Stängel besitzt. Anis bildet weiße Blüten aus, die sich gerade im oberen Bereich häufig überlappen. Charakteristisch für den Anisstrauch sind vor allem seine behaarten und ovalen Früchte, die eine ganz eigene Duftnote besitzen und sehr süß schmecken. Die Blütezeit liegt im Juli und August. Die Pflanze zählt sich zur Gattung der Doldengewächse und wird botanisch als „Pimpinella anisum L.“ bezeichnet.
Inhaltsstoffe und Wirkung von Anis
Relevant in der alternativen Heilmedizin sind vor allem die Früchte des Anisstrauchs. Durch Verarbeitungsprozesse ist es möglich, an die wirkungsreichen ätherischen Öle der Früchte zu gelangen. Besonders wirksam sind hier vor allem:
- trans-Athenol
- cis-Anthenol
Innerhalb der ätherischen Öle wird vor allem auch das Estragol zur Anwendung gebracht.
Anisextrakte und Medikamente, die auf Anis beruhen, haben für auf Ihren Körper eine positive Wirkung, wodurch sich unterschiedliche Beschwerdebilder eindämmen lassen. Besonders aufgrund der Wirksamkeit gegen typische Erkältungserscheinungen ist Anis so beliebt. Die Wirkstoffe befreien Ihre Bronchien von Schleim und lindern Entzündungen.
Weiterhin wird Anis eine entkrampfende Wirkung nachgesagt. Daher ist die Heilpflanze auch bei Verdauungsproblemen und Blähungen gebräuchlich. Weiterhin gibt es unterschiedliche Rezepturen, die Anis zusammen mit anderen pflanzlichen Stoffen, vor allem Kümmel und Fenchel, einsetzen. Ein positiver Nebeneffekt für stillende Mütter ist die Eigenschaft aller drei Pflanzen, die Milchbildung anzuregen.
Anwendungshinweise für Anis
- Sollten Sie selbst Anis oder Anisextrakte anwenden wollen, so kaufen Sie die Produkte ausschließlich in der Apotheke oder in Fachgeschäften. Die häufigste Anwendung ist der Anistee. Doch auch als Salbenextrakt kann Anis genutzt werden.
- Vermeiden Sie es, Anisfrüchte selbst zu sammeln, da diese eine für den Laien nicht zu unterscheidende Ähnlichkeit mit giftigen Schierlingsfrüchten besitzen.
- Bedenken Sie, dass sich Anis nicht für Säuglinge und Kleinkinder eignet. Grundsätzlich dürfen alle Heilpflanzen, die ätherische Öle enthalten, bei dieser Personengruppe nicht zur Anwendung gelangen, da die Öle akute Atemnot auslösen können. Ähnliches gilt, wenn Sie unter Asthma leiden. Auch hier können die ätherischen Öle der Pflanze für einen Asthmaanfall sorgen.
- Sollten Sie Anis konsumieren, beachten Sie stets die Verpackungshinweise. Anis sollten Sie niemals unverdünnt zur Anwendung bringen, da bereits geringe Mengen Anis bei Ihnen Brechreiz und starke Übelkeit auslösen können.
- Auch eine Anisallergie ist keine Seltenheit. Lassen Sie sich daher vor dem Gebrauch von einem Arzt untersuchen.
Forschungen des Bundesinstituts für Risikobewertung warnen vor einem häufigen Verzehr von Anis und ähnlichen Planzen mit der Substanz Estragol. Nach ersten Erkenntnissen soll dieser Inhaltsstoff von Anis auf Dauer Krebs verursachen können. Eindeutige Belege gibt es allerdings noch nicht, da dieses Phänomen ausschließlich bei Tieren begutachtet werden konnte.