Akne ist die häufigste Hauterkrankung auf der Welt. Mehr als Dreiviertel der Jugendlichen sind im Laufe der Pubertät unterschiedlich stark von den Pickelausbrüchen betroffen. Und auch im Erwachsenenalter ist Akne für viele noch ein großes Problem. Zurück bleiben häufig auffällige Aknenarben, die das Hautbild auch nach dem Abklingen der Pickel ungleichmäßig und fleckig erscheinen lassen. Lesen Sie hier, welche Mittel bei Aknenarben eingesetzt werden können und warum Hausmittel zur Behandlung ungeeignet sind.
Wie entstehen Aknenarben?
Aknenarben sind das Resultat einer andauernden bzw. starken Akne-Erkrankung. Die Hautkrankheit ist durch eine erhöhte Talgproduktion, eine Verhornung der Hautoberfläche sowie Aknebakterien auf der Haut gekennzeichnet. Die Poren verstopfen und es entstehen Mitesser, die sich aufgrund der Bakterien entzünden. Die Entzündung weitet sich auf die umgebenden Talgdrüsenfollikel aus und es entstehen schmerzhafte Entzündungsherde unter der Haut – die Aknepickel. Akne betrifft insbesondere die Körperbereiche, die über viele Talgdrüsen verfügen. Dazu zählen das Gesicht mit der T-Zone, aber auch der Rücken und die Oberarme.
Aknenarben sind das Überbleibsel der entzündeten Pickel. Sie treten entweder als Vertiefung oder als erhabene Hautstelle auf. Ursache für ihre Entstehung sind die verletzten Hautschichten. Die tiefliegenden Entzündungen der Talgdrüsen beschädigen nicht nur die Hornschicht der Hautoberfläche, sondern auch die darunterliegenden Hautschichten.
Während der Abheilung der entzündlichen Verletzungen kann es dazu kommen, dass zu viele Kollagen- und Elastinfasern im Gewebe abgebaut werden. Damit wird das Hautmaterial abgetragen und es entstehen atrophe (vertiefte) Narben.
In einigen Fällen bilden sich ansteller atropher Aknenarben hypertrophe Aknenarben. Dabei wird das alte und verletzte Gewebe durch zu viel Narbengewebe ersetzt. Das neue Bindegewebe unterscheidet sich optisch von der intakten Haut und bildet oft eine kleine Erhebung.
In seltenen Fällen wuchert das Narbengewebe unkontrolliert und es entstehen sogenannte Keloide.
Verschwinden Aknenarben von selbst?
Der menschliche Körper verfügt über bemerkenswerte Selbstheilungskräfte, insbesondere was äußere Verletzungen angeht. Bei Verletzungen der Hautoberfläche bildet die Haut in kürzester Zeit neues Gewebe, um die Wunde zu verschließen – so auch bei Akne.
Oft ist es so, dass die Narben im Laufe der Zeit verblassen und die “neue” Haut nicht von der gesunden Haut unterscheidbar ist. Speziell bei Pickeln verheilen diese meist ohne eine sichtbare Einkerbung oder einen Fleck zu hinterlassen. Aknepickel verletzen jedoch auch die tieferen Hautschichten oder verschlimmern sich durch Ausdrücken, Aufkratzen o.ä. Damit bleibt auch eine tiefere Wunde zurück, die heilen muss. Je nach Ausprägung der Entzündung und Wunde hinterlassen Aknepickel Narbengewebe, das sich deutlich vom Rest unterscheidet. Oft kann auch eine Behandlung dieser Narben nicht mehr den Ausgangszustand der Haut wiederherstellen.
Aknenarben entfernen: Warum Hausmittel nicht funktionieren
Hausmittel sind bei nahezu jedem äußerlichen oder innerlichen Problem das erste Hilfsmittel. Vor allem bei Makeln auf der Haut wie Pickeln, großen Poren und auch Pigmentflecken sind Hausmittel sehr beliebt. Um Aknenarben zu entfernen, gibt es auch einer Reihe von Haushaltstipps. Diese sind jedoch nicht immer sinnvoll.
Aknenarben sind nichts anderes als abgeheilte Hautverletzungen. Aus den einstigen Wunden sind Narben entstanden. Häufig werden Mittel wie Zitrone, Honig oder Backpulver vorgeschlagen. Diese haben zwar eine antibakterielle und z.T. aufhellende Wirkung, bewirken aber eine Neubildung oder Abtragung von Bindegewebe. Wenn noch aktive Entzündungsherde bestehen, können Hausmittel wie diese den Hautzustand sogar noch verschlechtern und die Entstehung neuer Aknenarben begünstigen. Vor allem atrophe Narben, wie sie meist bei Aknepatienten vorkommen, benötigen eine intensive Behandlung, die die Kollagenneubildung anregt bzw. die Haut bei der Erneuerung unterstützt. Mit beworbenen Hausmitteln wird dieser Effekt nicht erreicht.
Aknenarben behandeln: Welche Möglichkeiten gibt es?
Die meisten Betroffenen empfinden ihre Aknenarben als unansehnlich und wünschen sich ein ebenmäßiges und reines Hautbild zurück. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten bei Aknenarben, die erfolgversprechend sind und schon nach kurzer Zeit eine Verbesserung bewirken.
- Säurepeelings: Mechanische Peelings sind Schnee von gestern, stattdessen setzt die Beauty-Industrie auf chemische Peelings Säurepeelings. Mit Hilfe von Alpha-Hydroxysäuren (AHA) und Beta-Hydroxysäuren (BHA) werden zwei bei Akne sehr wichtige Effekte erzielt. Zum einen tragen sie sanft abgestorbene Hautzellen und überschüssigen Talg ab und verhindern so, dass neue Entzündungen entstehen. Andererseits regen sie die hauteigene Kollagenproduktion an, sodass die Vertiefungen in der Haut schrittweise durch intakte Haut aufgefüllt werden.
- Microdermabrasion: Bei der Microdermabrasion handelt es sich um eine besondere Art des Peelings. Hierbei kommt ein spezielles Poliergerät mit Diamantaufsätzen zum Einsatz, welches die oberste Hautschicht vorsichtig abträgt. Damit werden Verhornungen entfernt und die Zellerneuerung angeregt. Die nun geöffneten Poren können Wirkstoffe, wie z.B. Glykolsäure oder Milchsäure, besser aufnehmen. Auf diese Weise können Aknenarben verfeinert werden.
- Microneedling: Eine weitere kosmetische Behandlungsmethode bei Aknenarben ist das Microneedling. Beim Microneedling wird die Haut in größeren Abständen mit einem Nadelroller behandelt. Die Nadeln sind sehr fein und verursachen winzige Verletzungen auf Haut. Das Microneedling wird auch als Kollageninduktionstherapie bezeichnet, da es die Hauterneuerung und die Kollagenproduktion in der Haut anregt. Somit sollen Narben und Unebenheiten ausgeglichen werden.
- Lasertherapie: Laser werden auf unterschiedliche Art und Weise zur Hautverbesserung eingesetzt. Neben der Behandlung von Pigmentstörungen werden Laser auch bei Narbengewebe verwendet. Sie haben einen abtragenden Effekt auf die Haut und regen die Kollagensynthese an. Damit wird das Narbengewebe schrittweise durch neues Gewebe ersetzt und die Hautoberfläche kann sich regenerieren.
- Unterspritzung: Sind die Aknenarben besonders großflächig und tief, kommt zur Behandlung der Hautstellen auch eine Unterspritzung mit Hyaluronsäure in Frage. Die Hyaluronsäure funktioniert wie ein Füllstoff in der Haut, der Wasser bindet und so das vertiefte Narbengewebe aufpolstert. Allerdings ist das nicht von Dauer und die Unterspritzung muss alle paar Monate wiederholt werden, um das Ergebnis beizubehalten.
Fazit
Der Großteil der Menschen ist im Jugendalter von Akne betroffen und bei vielen von ihnen bleiben Aknenarben zurück. Das sind meist Vertiefungen in der Hautoberfläche, die ein unebenes Hautbild erzeugen. Um Aknenarben zu entfernen, sind Hausmittel wenig geeignet. Sie sind nicht in die Lage, das Narbengewebe ausreichend abzutragen und können die Pickelausbrüche und Narbenbildung sogar noch verstärken. Stattdessen sollte auf professionelle Behandlungsmethoden zurückgegriffen werden, um das Hautbild von den Aknenarben zu befreien.