Seit geraumer Zeit gibt es scheinbar nur noch drei Themen, die die Welt bewegen: Covid-19, die Entwicklung des Bitcoin und 5G. Einige Prognosen sehen beim Bitcoin bereits ein neues Allzeithoch in Reichweite – wer etwa über Bitcoin Era mit der Kryptowährung arbeitet, sollte Prognosen aber immer mit Vorsicht betrachten und nie als Garantie verstehen.
Aber auch die 5G Technologie, die für die Wirtschaft wie Industrie eine bedeutende Rolle spielt, um mit dem ultraschnellen Internet weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, erhitzt die Gemüter. Obwohl den Verbrauchern schnellere wie stabilere Verbindungen in Aussicht gestellt werden, wächst die Zahl der Kritiker. Denn immer wieder gibt es das Argument, die 5G Technologie könnte negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben.
Laut Google lauten die Suchtrends, die in Verbindung mit der neuen Technologie stehen, in erster Linie „ist 5G Netz gefährlich“ oder „5G gefährlich“. Doch wie gefährlich ist die neue Mobilfunkgeneration tatsächlich?
Einziger Nachweis: Elektromagnetische Strahlung gibt Wärme ab
Es handelt sich bei der Mobilfunkstrahlung um eine elektromagnetische Strahlung. „Bislang konnte nur der Nachweis erbracht werde, dass von den hochfrequenten Feldern eine thermische, also wärmende Wirkung ausgeht. Das kennt man unter anderem auch von seiner Mikrowelle“, so Sarah Drießen von Seiten des Forschungszentrums für elektromagnetische Umweltverträglichkeit. Um in weiterer Folge schädliche Wirkungen ausschließen zu können, werden Grenzwerte herangezogen – dazu gehört etwa der sogenannte SAR-Wert. Der empfohlene Höchstwert beträgt 2 Watt/Kilogramm am Kopf/Ohr. Dieser Wert darf nicht überschritten werden. Liegt der Wert unter 0,6, so handelt es sich laut Experten um ein strahlungsarmes Gerät.
Bei Smartphones ergibt sich der Wert aus zwei Messungen – so einerseits beim Tragen des Smartphones am Körper, andererseits wenn es beim Telefonieren direkt an das Ohr gehalten wird. Wer sich für die Werte interessiert, sollte einen Blick in die Betriebsanleitung seines Geräts werfen.
Ist das Smartphone krebserregend?
Doch gibt es ein erhöhtes Krebsrisiko, wenn man häufig sein Smartphone nutzt? Sind Mobilfunkstrahlen am Ende krebserregend? „Nein“, so Gunde Ziegelberger vom BfS – dem Bundesamt für Strahlenschutz, „es gibt keine Hinweise“.
Dennoch empfehlen Experten, das Smartphone nicht ständig an sein Ohr zu halten. Wer viel telefoniert, der sollte besser die Lautsprecherfunktion nutzen oder ein Headset verwenden. Eine Alternative für das Büro: das Festnetztelefon. Das Smartphone sollte zudem nicht stets am Körper getragen werden. Während der Nacht ist das Smartphone (im Idealfall) auszuschalten – oder zumindest in den Flugmodus zu versetzen.
„Man muss davon ausgehen, dass die 5G Technologie für eine massive Zunahme der Zwangsexposition durch die Funkstrahlung verantwortlich sein wird“, warnte beispielsweise der Bund für Umwelt und Naturschutz. Laut aktuellen Informationen plant die Telekom, die derzeitige Zahl der Mobilfunkstandorte zu verdoppeln. Die versteigerten 5G Frequenzen liegen zwischen 2,0 und 3,7 Gigahertz. Also in einem Frequenzbereich, den man bereits von jetzt in Verwendung sehendem Mobilfunk kennt und daher schon erforscht ist. Doch man kennt auch schon die Pläne: So soll es in absehbarer Zukunft Bereiche geben, in denen dann rund 26 Gigahertz genutzt werden können – und hier gibt es noch keine Erfahrungswerte.
Das Bundesamt für Strahlenschutz sieht etwa auch noch offene Fragen, wenn es um die Installation der neuen Mobilfunkanlagen geht. „Wir wissen, dass es hier mehrere gegenläufige Effekte gibt.“ Es würde zwar zu einer Zunahme bei der Senderinstallation kommen, andererseits würde die Sendeleistung aber geringer ausfallen. Am Ende würde der Betrieb näher an Orten stattfinden, an denen sich sodann mehr Menschen befinden. „Noch kann nicht abgeschätzt werden, wie hoch die Strahlung ausfällt, der sodann jeder Einzelne ausgesetzt ist und wie sich das auswirken wird, “, so das BfS.
Ärzte schlagen Alarm
Im Oktober 2018 haben sich bereits einige Ärzte mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit sowie an Andreas Scheuer, den deutschen Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, gewandt. In dem Brief wurde etwa vor Auswirkungen gewarnt, die vor allem „elektrosensible Personen“ besonders stark treffen würden. Rund 6 bis 8 Prozent der Deutschen würden an dem „Mikrowellensyndrom“ leiden. Die Symptome? Schmerzzustände, Migräne und Depressionen. Beschwerden, die durch die 5G Technologie verstärkt werden könnten.