Wenn man älter wird oder mit einem Schicksalsschlag zu kämpfen hat, dann kann die Selbstständigkeit stark beeinträchtigt werden. Die Folgen sind ebenfalls nicht zu unterschätzen, denn vieles kann oft nicht mehr selbst gemacht werden. Sei es in Bezug auf das Essen oder in Bezug auf die Hygiene. So ein Umstand muss einem auch gar nicht selbst passieren, sondern kann zum Beispiel einen Angehörigen betreffen. Das klingt zwar weniger schlimm, doch in der Praxis ist es das nicht unbedingt. So eine Betreuung erfordert viel Aufwand, Zeit und auch Planung. Anstrengend ist es aber nicht nur für das Pflegepersonal, sondern auch für den Betroffenen ist es nicht leicht.
Pflegestufen/Pflegegrade als Absicherung
Die Pflegebedürftigkeit eines Menschen ist immer mit einem finanziellen Aufwand verbunden. Beispielsweise müssen Personal und diverse Hilfsmittel bezahlt werden. Das Einkommen des Betroffenen reicht in den meisten Fällen nicht aus, sodass Pflegestufen eingeführt wurden. 2017 erfolgte eine Umbenennung in Pflegegrade, allerdings hat sich am Inhalt nicht viel geändert. Es gibt insgesamt 5 Grade, wobei mit ansteigender Zahl auch die Pflegeleistungen umfangreicher ausfallen. Früher war der zeitliche Aufwand das Hauptkriterium, jetzt ist es die Selbstständigkeit. Je weniger man also selbst noch tun kann, umso höher erfolgt die Einstufung.
Wie sieht es eigentlich mit Urlaub aus?
Menschen sind keine Roboter und deshalb spüren alle Beteiligten mit der Zeit den Stress. Die pflegebedürftige Person wird leider oft vergessen, allerdings freut auch sie sich über Urlaub. Das größte Problem ist die Planung, denn ein „normales“ Hotel kommt nicht infrage. Dann würde es nämlich gleich wie zu Hause ablaufen und von Erholung kann keine Rede sein. Ist ein Urlaub mit Pflegestufe also gar nicht möglich?
Doch, der Tourismus hat sich mit dem Thema befasst und Pflegehotels ins Leben gerufen. Da es sich außerdem um eine Marktnische handelt, steigt das Angebot immer weiter. Doch was bedeutet Pflegehotel eigentlich?
Ein Pflegehotel bietet eine Pflegeinfrastruktur
Urlaub bedeutet in erste Linie Auszeit und Entspannung. Bei einer bestehenden Pflegebedürftigkeit geht das aber nicht, da diese nicht einfach abgesetzt werden kann. Herkömmliche Hotels fallen also weg, stattdessen rücken Pflegehotels in den Vordergrund. Wenn man mit dem Thema noch nie etwas zu tun hatte, dann wird man den Begriff gar nicht kennen.
Die Definition ist aber relativ einfach, denn ein Pflegehotel bezeichnet ein Hotel, in dem der oder die Pflegebedürftige gemeinsam mit den Angehörigen Urlaub machen kann. Auf den Namen alleine sollte man sich aber nicht verlassen, denn der Begriff ist nicht geschützt. Es ist also wichtig, dass sich vorab genau erkundigt wird. Zum Beispiel, was andere Besucher sagen und wie ihr Eindruck ist beziehungsweise war.
Ein Pflegehotel zeichnet sich unter anderem durch die Ausstattung (es sollte beispielsweise barrierefrei sein und Hilfsmittel wie Rollatoren zur Verfügung stellen) und durch einen vor Ort verfügbaren Pflegedienst aus. Dieser hilft bei der täglichen Pflege mit und dadurch werden die Angehörigen entlastet und können neue Kraft tanken.
Als Fazit ist zu sagen, dass eine Pflegestufe beziehungsweise ein Pflegegrad kein Grund für den Verzicht eines erholsamen Urlaubs ist. Man muss sich lediglich nach einem Pflegehotel umschauen, das genau darauf abgestimmt ist und Unterstützung bei der Pflege anbietet.